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Leben mit chronischen Krankheiten

Die Diagnose von chronischen Krankheiten können erst einmal ein Schock sein oder beängstigend wirken. Da oftmals keine Aussicht auf eine vollständige Heilung besteht, kann es zu großer Unsicherheit und vielen Fragen kommen. Auch die Angehörigen sorgen sich um den Betroffenen und fragen sich, wie genau denn das Leben mit einer chronischen Krankheit aussehen kann.

Was ist eine chronische Krankheit?

Eine Krankheit wurde vom gemeinsamen Bundesausschuss als „schwerwiegend chronisch“ definiert, wenn sie wenigstens ein Jahr lang, mindestens einmal pro Quartal ärztlich behandelt wurde. Dazu muss eine Pflegebedürftigkeit von Stufe oder höher, ein Grad der Behinderung von mind. 60 vorhanden oder eine kontinuierliche medizinische Versorgung (z.B. Dauermedikation) erforderlich sein.

Oft sind chronisch Kranke in ihren Lebensbedingungen und ihrer allgemeinen Unabhängigkeit eingeschränkt, wodurch es sein kann, dass sie nicht sorgenfrei an vielen Aktivitäten teilnehmen können. Auch beruflich müssen sich chronisch Kranke anders orientieren als Gesunde und haben oft nicht die gleiche freie Wahl bei der Karriere.

Die häufigsten chronischen Krankheiten

Am häufigsten sind Herz-Kreislauferkrankungen als chronische Krankheit. Darunter zählen Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzschwäche und koronare Herzkrankheiten. Werden solche Krankheiten nicht regelmäßig medikamentös behandelt, kann es zu schweren körperlichen Folgen kommen. Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, können meist nur eine beschränkte Menge an physischen und psychischen Stress tolerieren und müssen außerdem auf eine gesunde Lebensführung achten.

Weitere chronische Krankheiten sind Rücken-, Gelenks- und Knochenerkrankungen. Diese treten oft als Folge jahrelanger Belastungen im Arbeitsleben auf. Auch durch Sportunfälle können sie entstehen. Als Folge kommt es häufig zu ständigen Schmerzen und Bewegungsunfähigkeiten, welche mit Medikamenten dauerhaft behandelt werden müssen.

Auch Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zählen zu den chronischen Erkrankungen. Vermehrt sind auch jüngere Patient*innen unter 30 Jahren davon betroffen. Durch chronische Atemwegserkrankungen kann der ganze Körper geschwächt werden und man wird häufig anfälliger für weitere Krankheiten. Man ist auf Dauermedikation angewiesen wie zum Beispiel Inhalatoren.  

Jedes Körperteil bzw. jedes Organ kann von einer nicht heilbaren Schädigung betroffen sein, also von einer chronischen Krankheit betroffen sein. Weitere chronische Krankheiten sind Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen, neurologische Erkrankungen, Allergien und Krebserkrankungen. Außerdem gibt es rund 6000 unbekanntere Krankheiten, die meistens nur Betroffene und Experten kennen.  

Chronische Erkrankungen und Depressionen

Es hängt stark vom Individuum ab, wie stark sie unter einer chronischen Krankheit leiden und wie sich dieses auf ihr Leben auswirkt. Allerdings sind Menschen mit chronischen Erkrankungen oft anfälliger für Depressionen, da sie unter einer dauerhaften körperlichen Belastung leiden. Durch Einschränkungen im Alltag kann man sich schnell ausgegrenzt fühlen, was zu einer Isolation und Depression führen kann. Außerdem steht man durch ständige Arztbesuche, Medikamenten und Therapiesitzungen schnell unter Stress. Daraus können ungesunde Verhaltensweisen wie übermäßiger Tabak- oder Alkoholkonsum entstehen, eine ungesunde Ernährung oder Bewegungsmangel.

Umgang mit psychischen Leid

Es ist wichtig die Motivation für die eigene Behandlung aufrechtzuerhalten. Wenn man sich selbst viel Mühe für eine Verbesserung des eigenen Gesundheitszustandes gibt, sieht man schneller Resultate. Durch Patient Empowerment können Patienten und Patientinnen bestärkt werden, der oder die Expert*in seiner/ihrer eigenen Krankheit zu werden, was gerade bei chronischen Erkrankungen wichtig ist. Dadurch steigert sich die Fähigkeit zur Selbstmedikation, was zum Beispiel bei Asthma oder Diabetes wichtig ist.

Wichtig für kranke Menschen ist außerdem gesunde Ernährung. Es ist erwiesen, dass eine vitaminreiche ausgewogenen Ernährung besser für die Psyche ist. Es ist wichtig, den Ratschlägen von Experten zu folgen, wenn es um spezielle krankheitsbezogene Diäten geht. Ebenso ist körperliche Fitness sehr wichtig, da sie nicht nur den Körper, sondern auch den Geist fit hält. Selbst wenn man bewegungstechnisch eingeschränkt ist, finden sich immer Wege wie man Kraft, Agilität und Kondition trainieren kann zum Beispiel im Rahmen einer Physiotherapie.

Bei chronischen Erkrankungen muss man häufig seinen Lebenswandel und seine Gewohnheiten umstellen, was oftmals sehr anstrengend und psychisch belastend sein kann. Suchen Sie sich daher Hilfe bei Psychotherapeuten, die Ihnen bei der Umstellung unterstützend zur Seite stehen. Ebenso hilft es sich häufig auszutauschen, sowohl mit anderen Betroffenen als auch mit Familie und Freunden.

Auch Achtsamkeitsübungen helfen die innere Stimme zum Schweigen zu bringen, die meist durch ständige Selbstkritik das größere Leid verursacht als die körperlichen Symptome an sich.