Skip to main content
Telefonservice: 0541 201 986 70
Schneller Versand mit DHL
Keine Versandkosten im Abo
Sicher Einkaufen dank SSL
Card image cap
Demenz und Inkontinenz

In Deutschland leiden ca. 1.6 – 1.7 Millionen Menschen an Demenz, wobei die Dunkelziffer noch erheblich höher sein kann.

Was ist Demenz?

Demenz wird als Oberbegriff für verschiedenen chronische Krankheiten verwendet, bei denen die kognitiven Fähigkeiten langsam über viele Jahre immer weiter nachlassen.

Alzheimer ist mit ca. 60% der Betroffenen die häufigste und bekannteste Demenzerkrankung. Die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn entsteht, und Alzheimer in Kombination mit anderen Krankheiten treten jeweils zu ca. 20% auf.

Insgesamt sind mehr Frauen als Männer von der Krankheit betroffen.

Demenzerkrankungen sind bisher noch nicht heilbar. Sie lassen sich behandeln, wenn sie früh genug erkannt werden, aber aufhalten lässt sich die Krankheit nicht. Der Fokus der Behandlung liegt vor allem darauf, Selbstständigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Erste Anzeichen einer beginnenden Demenz

Werden immer häufiger Termine vergessen oder falsche Namen verwendet? Fällt eine Person, die sonst immer ruhig und ausgeglichen war, durch vermehrt aggressives Verhalten auf? Dann können das erste Anzeichen für eine Demenzerkrankung sein. Spricht man die Personen darauf an, werden Fehler häufig kleingeredet, aus Angst vor Konsequenzen oder Scham. Häufig kann es deshalb auch zu einem sozialen Rückzug kommen.

Auch vermehrte Ängstlichkeit ist ein erstes Anzeichen einer Demenzerkrankung. Betroffene leiden unter Sinnestäuschungen, verzerrte Wahrnehmung und haben Konzentrations- sowie Sprach- und Schreibschwächen.

Ein weiteres bekanntes Phänomen sind örtliche und zeitliche Orientierungsprobleme, die auch in einer eigentlich vertrauten Umgebung auftreten.

Demenz und Inkontinenz

Neben kognitiven Fähigkeiten verlieren Menschen mit Demenzerkrankung auch viele körperliche und motorische Fähigkeiten. Auch die Blasen- und/oder Darmfunktion kann beeinträchtigt werden, da die Verbindung zwischen den Nerven im Gehirn und der Blase gestört sind. Dadurch kommt es vermehrt zu einer Form der Inkontinenz. Es kommt auch vor, dass Demenzerkrankte schlichtweg vergessen, dass sie auf Toilette gehen müssen, wenn die Blase drückt oder aber sie den Weg ins Badezimmer nicht mehr finden. Auch können verschiedene Demenzmedikamente eine Inkontinenz begünstigen.

Es ist wichtig, demente Menschen, solange es geht dabei zu unterstützen selbstständig auf Toilette zu gehen, weil eine Inkontinenz für alle Beteiligten psychisch belastbar sein kann, wenn Kinder auf einmal ihre Eltern wickeln müssen.

Man kann zum Beispiel die Badezimmertür deutlich markieren und auch den WC-Sitz und den Weg barrierefrei gestalten. Nützlich können auch leuchtende Wegmarkierungen sein, damit die Personen den Weg auch im Dunkeln finden können.

Des Weiteren kann es helfen, eine gewisse Toilettenroutine einzuführen. Um da den besten Weg zu finden, bietet es sich an, ein Trink- und Miktionsprotokoll zu führen.

Bei der Wahl von Inkontinenzmaterialien sollte man darauf achten, dass diese den Bedürfnissen gerecht gewählt werden. Zum Beispiel gibt es Inkontinenzpants, die der eigenen Unterwäsche ähneln kann, so dass der Kontrast nicht so groß ist und Lebensqualität und Selbstbewusstsein erhalten bleiben.

Ursachen für Demenz

Die Hauptursache für Demenz ist das langsame Absterben der Nervenzellen und Synapsen. Auch der Botenstoff Acetylcholin ist nicht mehr in ausreichendem Maße im Gehirn vorhanden. Das Gehirn kann in Folge der Krankheit um bis zu 20% schrumpfen, wodurch viele zuvor verknüpfte Informationen verschwinden können, und das Erinnerungsvermögen nachlässt.

Zudem kommt es bei der vaskulären Demenz zu Gefäßverkalkungen im Gehirn, wodurch das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.

Risikofaktoren für Demenz

Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an einer Form der Demenz zu erkranken.

Es gibt erbliche bzw. genetische Faktoren, die Demenz begünstigen. Diese sind nicht beeinflussbar.

Darüber hinaus gibt es aber auch beeinflussbare Faktoren wie zum Beispiel:

  • Umwelteinflüsse (hohe Luftverschmutzung)
  • Vermeidbare Krankheiten, wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel, Gefäßverkalkung, schwankender Blutzuckerspiegel
  • Diabetes mellitus
  • Sportarten, bei denen es zu häufigen Erschütterungen im Kopf kommt (Fußball, Boxen, American Football etc.)
  • Rauchen
  • Depressionen
  • wenig soziale Kontakte
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Kann man einer Demenzerkrankung vorbeugen?

Wie bei den meisten Krankheiten kann man Demenz nicht 100% vorbeugen.

Jedoch kann man einiges tun, um die Risikofaktoren zu minimieren:

  • Gesunde Ernährung
  • Genug Schlaf
  • Vermeiden von Übergewicht
  • Hoher Blutdruck
  • Verzicht auf Tabak und Alkohol
  • Ausreichend Bewegung
  • Gedächtnistraining
  • Mentale Gesundheit
Card image cap
Multiple Sklerose: Definition & Symptome

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gehirn und Rückenmark betrifft. Es handelt sich hierbei um eine nicht heilbare Krankheit, die oft in Schüben auftritt.

Verlauf und Pflegebedürftigkeit bei MS

Der Verlauf von MS ist dabei sehr individuell und die Symptome sehr vielfältig. Personen mit MS, bei denen die Symptome die Selbstständigkeit beeinträchtigen, können Anspruch auf einen Pflegegrad haben. Bei einer stärkeren Beeinträchtigung durch die Krankheit können Schwerbehindertenausweise und Nachteilsausgleiche erfolgen. Ein Pflegegrad ermöglicht den Bezug verschiedener Leistungen der Pflegeversicherung, weshalb es sich lohnt diesen bestimmen zu lassen.

Was passiert eigentlich bei MS?

Bei MS werden die Nervenfasern beschädigt, wodurch die Schutzschicht (Myelin) um die Nervenfasern entzündet wird. Dies führt wiederum zu „Kurzschlüssen“ im Gehirn und Rückenmark, die sich in verschiedenen Symptomen äußern. Das können Missempfindungen, schwäche, Sehstörungen und vieles mehr sein. Bei MS hinterlassen die Entzündungen häufig Vernarbungen (Läsionen) an den Nervenfasern.

Häufigkeit von MS in Deutschland

Schätzungsweise leben 280.000 Menschen in Deutschland mit MS. Die erste Diagnose findet meist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf. Kinder und Senioren sind selten betroffen. MS tritt bei Frauen doppelt so häufig auf wie bei Männern. Der Grund dafür ist noch nicht ganz bekannt, aber man vermutet, dass hormonelle Einflüsse die Ursache sind.

Anzeichen und Symptome bei MS

Erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose können Missempfindungen wie Kribbeln, Juckreiz, unspezifische Schmerzen auf der Haut oder Taubheitsgefühle sein. Die Symptome können an mehreren Stellen im Körper auftreten. Es können die Augen betroffen sein, aber auch Gelenke, Beine, der Kopf und der Rücken.

Grobe Aufteilung der MS-Symptome

  • Augenentzündungen
  • Motorische Störungen
  • Blasen- und Darmstörungen (Inkontinenz)
  • Schmerzen
  • Sprech- und Schluckstörungen

Augenentzündungen

Gerade im Frühstadium der Erkrankung kommt es häufig zu einer Entzündung des Sehnervs. Diese Entzündungen können sehr gut mit Kortison behandelt werden und heilen dadurch meist komplett ab. Die Sehstörungen äußern sich meist in

  • verschwommenes Sehen
  • Nebelsehen
  • Doppelbilder
  • Unschärfen
  • Schmerzenden Augen

Motorische Störungen

Motorische Störungen wie Lähmungen, Spastiken, Zittern oder Steifheit in Armen und Beinen sind relativ häufig unter MS-Betroffenen. Das Gehen fällt schwerer, das Stehen wird anstrengend. Oft wird von einem „pelzigen“ Gefühl in Armen und Beinen berichtet oder aber es fühlt sich so an, als wären die Extremitäten nicht mehr da.

Blasen- und Darmstörung bei MS

Als Folge von MS arbeitet das zentrale Nervensystem nur noch verlangsamt, wodurch „Kommandos“ nur bedingt weitergeleitet werden können. Dadurch leiden viele Betroffene an Harn- oder Darminkontinenz, da sie die Entleerung nicht mehr kontrollieren können.

Insbesondere die Harninkontinenz tritt als Langzeitfolge von MS häufig auf. Lesen Sie dazu einen unserer Artikel zum Thema Inkontinenz und Inkontinenzprodukte.

Schmerzen bei MS

Viele MS Betroffene leiden unter Schmerzen. Diese können ganz unterschiedlich sein. Häufig treten die Schmerzen in Armen und Beinen auf, vermehrt morgens nach dem Aufstehen. Die Extremitäten fühlen sich steif, unbeweglich und angespannt an.

Die Schmerzen können aber auch

  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen

umfassen.

Es kann in extremen Fällen auch zu Lähmungen kommen, die meist in der Hand beginnen und sich dann ausbreiten können.

Fatigue (Ermüdungssyndrom)

Wer unter Fatigue leidet, fühlt sich erschöpft und matt. Schon kleine Anstrengungen werden zur Herausforderung. Diese Symptomatik ist bei MS keine Seltenheit. Schlafen und Ausruhen hilft meistens nicht. Es gibt verschiedene Hilfsangebot für unter Fatigue Leidende wie zum Beispiel Online Programme.

Sprech- und Schluckstörungen

Dadurch, dass die Gesichts- und Halsmuskulatur nicht mehr die exakten Nervenimpulse erhält, kommt es meist zu Sprech- und Schluckstörungen. Dies äußert sich durch verwaschene, undeutliche Sprache sowie häufiges Verschlucken.

MS-Diagnose – und jetzt?

Im ersten Moment ist die Diagnose meist ein Schock, aber das Leben geht weiter. Nur anders als zuvor. Betroffene müssen Schritt für Schritt lernen mit der Krankheit umzugehen. Gerade das Patient Empowerment – Patienten dazu ermutigen, Experte ihrer eigenen Krankheit zu werden – spielt hier eine zentrale Rolle. So können die Betroffenen lernen, trotz Symptomen ein gutes Leben zu führen.

Card image cap
Intimpflege: Alles, was Sie wissen müssen

Die Intimpflege ist mit Scham behaftet, dabei ist sie eine sehr wichtige und notwendige Pflegetätigkeit, vor allem um Erkrankungen vorzubeugen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit Scham in der Intimpflege umgehen können und bekommen hilfreiche Tipps und praktisches Wissen an die Hand gegeben.

Intimpflege – was ist das eigentlich?

Der Begriff Intimpflege oder auch Intimhygiene bezieht sich auf die Reinigung und Pflege des Intimbereichs. Die Intimpflege ist ein integraler Bestandteil der täglichen Körperhygiene und ist wichtig, um Krankheiten vorzubeugen. Bei Betroffenen, die diese Aufgabe auf Grund fortschreitender Pflegebedürftigkeit nicht mehr selbstständig erledigen können, wird das von einer Pflegenden Person übernommen. Betroffene sind dann meist bei der Unterstützung bei Toilettengängen, bei der Versorgung einer Inkontinenz und bei der Reinigung des Intimbereichs auf Unterstützung angewiesen.

Förderung der Selbstständigkeit

Das Thema ist meist mit Scham für die Betroffenen behaftet, wenn sie ihre Intimpflege nicht mehr selbst übernehmen können. Daher ist es wichtig, die Selbstständigkeit zu fördern: Wenn die pflegebedürftige Person es noch schafft, den Intimbereich selbst zu reinigen oder nur etwas Hilfe braucht, sollte Sie darauf eingehen. Es gibt auch verschiedene Hilfsmittel, die bei der Intimhygiene helfen könne.

Verwendung von Hilfsmitteln

Hilfsmittel wie Duschhocker oder Badewannensitze können dabei helfen die Intimpflege während des Duschens oder Badens sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die pflegenden Personen zu erleichtern.

Besonders wichtig bei der Intimpflege ist es, allgemeine Hygienemaßnahmen einzuhalten. Daher sollten Sie stets Einmalhandschuhe tragen und verwendete Handtücher sowie Waschlappen sollten nach der Intimreinigung bei 60°C gewaschen werden.

Pflegeprodukte für die Intimpflege

Der Intimbereich ist sehr empfindlich und sollte daher weder mit herkömmlichen Seifen noch mit ätherischen Ölen oder Alkohol gereinigt werden. Stattdessen sollten klares Wasser oder spezielle Intim-Waschlotionen verwendet werden.

Intimpflege bei Inkontinenz

Gerade bei Inkontinenz ist besondere Aufmerksamkeit bei der Intimpflege erforderlich, da Urin oder Stuhl die Haut schädigen können. Nach jeder Ausscheidung sollte die Haut gereinigt werden. Dabei können Feuchttücher oder Öltücher hilfreich sein. Bei der Reinigung des Intimbereichs von Betroffenen mit Stuhlinkontinenz sollten Schutzkleidung wie Schürzen und natürlich Handschuhe getragen werden. Diese sind auch in den Pflegeboxen erhältlich.

Auch Intimpflegecremes sollten nach der Reinigung verwendet werden. Geeignet sind dabei weiche Zinkpasten, Hautschutzsalben oder Vaseline. Spezielle Inkontinenzprodukte, die für einen Schutzfilm auf der Haut sorgen, gib es in den Apotheken.

Tipps für die Intimhygiene bei Pflegebedürftigen

Vorbereitung

Idealerweise findet die Intimpflege nur mit einer Person im Raum statt. Fenster und Türen sollten geschlossen sein und Privatsphäre hergestellt werden, etwa durch das Zuziehen von Gardienen und ähnlichem. Achten Sie darauf, dass sowohl Raum- als auch Wassertemperatur angenehm gestaltet ist.

Schritte bei der Intimhygiene

  1. Vor der Reinigung sollten Sie gerade bei Inkontinenz einen Toilettengang einplanen.
  2. Stellen Sie alle benötigten Utensilien wie Einmal-Waschlappen, pH-neutrale Waschlotion und Handtücher bereit.
  3. Schützen Sie sich selbst, indem Sie Einmalhandschuhe und Schutzschürzen für Ihre Kleidung tragen.
  4. Sollte die Intimhygiene im Bett erfolgen, verwenden Sie am besten Bettschutzeinlagen.
  5. Teilen Sie die einzelnen Schritte der pflegebedürftigen Person mit und führen Sie zur Ablenkung ein normales Gespräch.
  6. Zur Stärkung der Selbstständigkeit sollten Sie die Person ermutigen, so viel wie geht selbst zu tun.
  7. Reinigen Sie den Intimbereich vor allem mit klarem Wasser. Nur wenn Verschmutzungen zu stark sind, sollten Sie zu Waschlotionen greifen.
  8. Achten Sie auf wunde Stellen, gerade in Hautfalten.
  9. Verwenden Sie nach Möglichkeit keine Intimsprays, da diese zusätzlich reizen.
  10. Trocknen Sie zum Abschluss die Haut gründlich ab und verwenden Sie eine hautverträgliche Lotion, um Austrocknungen der Haut zu vermeiden.

Bei der Wahl der Pflegeprodukte können Sie gut auf die Vorlieben und Wünsche der pflegebedürftigen Person Rücksicht nehmen.

Umgang mit Scham

Bei der Intimpflege kommt es nicht selten zu Situationen, die Schamgefühle hervorrufen wie zum Beispiel eine Erektion oder Verschmutzungen mit Kot oder Urin.

Selbst professionelle Pflegekräfte müssen erst einmal lernen, damit umzugehen, seien Sie daher nicht zu streng zu sich selbst.

Hier ein paar nützliche Tipps:

Fragen Sie die pflegebedürftige Person, was sie noch selbst tun möchte und fördern Sie die Selbstständigkeit, indem Sie sie bei der Intimhygiene unterstützen.

Wenn Sie die Intimpflege nicht beim Baden oder Duschen durchführen, decken Sie den Körper nur soweit auf, wie es für die Intimpflege notwendig ist.

Sprechen Sie während der Pflege über andere Themen, um die Intimpflege zur Nebensache zu machen.

Trotz eventueller Ekelgefühle ist es wichtig, immer respektvoll und hygienisch bei der Intimpflege vorzugehen und Schamgefühle nicht als Hindernisse zu sehen.

Card image cap
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Unter dem Begriff Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zusammengefasst. Chronisch bedeutet, dass die Erkrankung ein lebenslanger Begleiter ist. Allerdings lassen sie sich gut behandeln, so dass ein normaler Alltag möglich ist. Beide Erkrankungen können eine Stuhlinkontinenz zur Folge haben, worüber wir in einem anderen Beitrag schon berichtet haben.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen kommen gehäuft in den Industrieländern mit hohem Lebensstandard vor. Männer und Frauen sind in etwa gleichen Teilen von den Krankheiten betroffen. Morbus Crohn tritt zum ersten Mal bevorzugt bei 15 bis 34-Jährigen auf. Bei Colitis ulcerosa ist das Alter beim erstmaligen Auftreten recht breit gestreut.

Die gemeinsame Symptomatik der beiden Krankheiten umfasst Durchfälle, Blutabgänge aus dem Darm sowie Bauchschmerzen. Trotzdem lassen sich beide Erkrankungen differenzieren.

Colitis ulcerosa

Hierbei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms – die oberste Schicht der Darmwand. Diese breitet sich kontinuierlich vom Rektum Richtung Dickdarm nach oben aus. Je nach Ausdehnung unterscheidet man verschiedene Arten von Colitis ulcerosa. Vor allem bei jüngeren Menschen gibt es zusätzliche Manifestationen außerhalb des Darms wie Entzündungen großer Gelenke sowie im Augen- oder Hautbereich.

Die Erkrankung verläuft normalerweise in Schüben. Diese Schübe können sowohl ineinander übergehen, als auch von Monaten oder Jahren unterbrochen sein. Das heißt die beschwerdefreie Zeit wechselt sich mit den Krankheitsphasen ab.

Symptome

Typische Symptome sind ein blutiger, auch blutig-schleimiger Durchfall sowie der Abgang frischen Blutes. Des Weiteren sind Stuhlinkontinenz sowie Verstopfungen möglich. Auch Bauchschmerzen gehören zu den klassischen Symptomen, da der Bauch während eines Schubes häufig gebläht und druckempfindlich ist.

Bei langanhaltender Colitis ulcerosa – Erkrankungsdauer etwa mehr als 10 Jahre – erhöht sich das Risiko für Darmkrebs. Gegenüber der Normalbevölkerung ist das Risiko etwa 8fach erhöht.

Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine Entzündung, die im gesamten Magen-Darmtrakt auftreten kann – von Mund bis zum After. Am häufigsten entsteht sie jedoch an der Stelle, an der der Dünndarm in den Dickdarm übergeht. Die Entzündung kann nicht nur die oberste Schleimhautschicht erfassen, sondern sämtliche Wandschichten des Darms. Anders als bei Colitis ulcerosa hängen die Entzündungsherde nicht zusammen, sondern die Entzündung entwickelt sich an mehreren Stellen im Darm. Dazwischen liegen gesunde Darmabschnitte.

Ursachen

Eine konkrete Ursache ist nicht bekannt, weder für Colitis ulcerosa noch für Morbus Crohn. Vermutlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung. Risikofaktoren sind zum Beispiel Rauchen oder Antibiotikabehandlungen in der Jugendzeit. Psychische Faktoren spielen keine direkte Rolle, seelische Belastungen wie Stress oder Konflikte können jedoch den Verlauf der Schübe beeinflussen oder neue auslösen.

Symptome

Morbus Crohn kann verschiedenste Symptome hervorrufen.

Die häufigsten Symptome sind

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall: wässriger oder flüssiger Stuhl, der manchmal Blut oder Schleim enthalten kann
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme als Folge von Durchfall, weil der Organismus viel Eiweiß verliert und somit Energie
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Blutarmut aufgrund von Eisenmangel oder Vitamin B12

Behandlungsmöglichkeiten

Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die alle auf der Sekundärprävention nach Erkennung der Krankheit beruhen. Man möchte somit verhindern, dass die Schübe schlimmer werden. Ziel der Behandlung ist immer Beschwerden zu lindern, die Anzahl der Schübe zu verringern, die Zeit zwischen zwei Schüben zu verlängern und Komplikationen zu verhindern.