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Prostatakrebs – Ursachen und Risikofaktoren

Vom 28.11.2023

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Ein Prostatakarzinom (Krebs der Vorsteherdrüse) tritt typischerweise bei älteren Patienten auf. Es zählt zudem zu den am häufigsten diagnostizierten bösartigen Tumoren bei Männern und ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Wird der Krebs frühzeitig diagnostiziert, stehen die Heilungschancen gut.

Was ist die Prostata?

Die Prostata ist eine Vorsteherdrüse, die unterhalb der Blase liegt. Sie zählt damit zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist etwa kastaniengroß und wiegt im gesunden Zustand ca. 20 Gramm. Die Harnröhre wird von ihr ringförmig umschlossen. Zusammen mit den Hoden und den Samenbläschen sorgt sie für die Produktion der Samenflüssigkeit. Jedoch kann sich die Prostata durch verschiedene Faktoren wie Bakterien, Viren, Pilzen oder äußere Einflüsse wie Katheter entzünden. Ab einem Alter von circa 35 Jahren nimmt die Größe der Prostata allmählich zu.

Was ist Prostatakrebs?

Beim Prostatakrebs vermehren sich die Zellen unkontrolliert, wachsen ins Gewebe ein und bilden so einen Tumor. Das Prostatakarzinom geht meist von den äußeren Prostatadrüsen aus, wächst langsam und neigt dazu zu streuen, was bedeutet, dass sich Krebszellen im Körper ausbreiten und Metastasen bilden. Diese entstehen bei dieser Art des Krebses vor allem in Lymphknoten und Knochen. Es werden immer mehr Prostatakrebs-Neuerkrankungen diagnostiziert (ca. 60000 Neuerkrankungen jährlich), was vor allem an der Zunahme der Vorsorgeuntersuchungen im Zusammenhang der Prostatakrebs-Früherkennung liegt. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser.

Wie entsteht Prostatakrebs? – Ursachen und Risikofaktoren

In den letzten Jahrzehnten wurde über die Prostatakrebsursache und die Krebsentstehung intensiv geforscht. Als größter Risikofaktor wurde das erreichte Alter identifiziert. Bei einem 70-jährigen Mann liegt das Risiko in den nächsten 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken bei über 6%, während ein 40-jähriger Mann nur ein Risiko von 0.1% hat.

Auch die Erbanlagen spielen eine Rolle, ebenso wie hormonelle Faktoren. Hier spielt vor allem das männliche Sexualhormon Testosteron eine entscheidende Rolle, das in den Hoden produziert wird. Ohne Testosteron können keine Prostatakrebszellen entstehen.

Auch eine ungesunde, bewegungsarme Lebensweise, Rauchen, Stress und ggf. Übergewicht kann die Entstehung der Krebszellen begünstigen.

Symptome von Prostatakrebs

Symptome werden meist erst bemerkt, wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat. Er muss dafür so groß sein, dass er bis zur Harnröhre reicht und auf diese drückt, was dann wiederum zu Problemen beim Wasserlassen führt. Dieses Symptom – Probleme beim Wasserlassen – muss nicht zwangsweise auf Prostatakrebs hinweisen, sondern kann auch zahlreiche andere Ursachen haben.

Weitere Symptome zu Beginn der Erkrankung können sein:

  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts (Nykturie)
  • Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
  • Unfähigkeit zu Urinieren (Harnverhaltung)
  • Schwacher oder unterbrochener Harnfluss
  • Schmerzhafte Ejakulation/erektile Dysfunktion
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit

Im weiteren Verlauf der Erkrankung, wenn sich schon Metastasen gebildet haben, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Leistungsknick
  • Schmerzen im Bereich des Rückens, Beckens oder in der Leistengegend

Kann man Prostatakrebs vorbeugen?

Die Hauptursachen für Prostatakrebs sind das Alter und die genetische Veranlagung, weshalb sich kaum Empfehlungen aussprechen lassen, um der Krebserkrankung vorzubeugen.

Allgemein lässt sich das Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, genügend Bewegung, Nichtrauchen und einem maßvollen Umgang mit Alkohol senken.

Prostatakrebs Früherkennung beim Arzt

Im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms kann man ab 45 Jahren einmal im Jahr kostenlos vom Arzt eine gründliche Anamnese durchführen lassen. Dabei werden zunächst einmal Fragen zur eigenen und familiären Krankengeschichte gestellt.

Im Anschluss werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten abgetastet. Die Prostata wird vom Enddarm aus abgetastet, wobei man von der DRU (digital-rektalen Untersuchung) spricht. Dies ist eine einfache, schmerzlose und schnelle Methode. Hierbei können jedoch nicht alle Tumore entdeckt werden, weil gerade sehr kleine oder ungünstig platzierte Wucherungen schonmal übersehen werden können.

Weitere Methoden sind der PSA-Test, bei dem die sich im Blut befindenden Prostata-spezifischen Antigene bestimmt werden. Diese Methode ist jedoch umstritten. Es kann auch ein transrektaler Ultraschall durchgeführt werden, wodurch sich viele Veränderungen der Prostata erkennen lassen. Letztendlich lässt sich nur durch eine Prostatabiopsie die Verdachtsdiagnose für einen Prostatakrebs sichern. Dafür werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen und untersucht.

Therapie bei Prostatakrebs

Für die Prostatakrebs Behandlung stehen eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung, die idealerweise in einem gemeinsamen Gespräch von Arzt und Patient festgelegt werden.

Welche Therapie die passende ist, hängt davon ab, wie weit fortgeschritten bzw. aggressiv der Prostatakrebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits ist und wie alt die Patienten sind.

Befindet sich der Krebs noch in einem frühen Stadium, kann es sein, dass er zunächst einmal nur langfristig beobachtet wird und erstmal gar keine Behandlung erfolgt. Langfristig gesehen ist das Ziel eine palliative Behandlung einzuleiten, wenn der Krebs fortschreitet. Bei der zweiten Methode, der aktiven Überwachung, wird zunächst auch nur engmaschig beobachtet, aber das langfristige Ziel ist hier eine kurative (heilende) Behandlung.

Solange der Prostatakrebs in frühen Stadien diagnostiziert wird und keine Metastasen gebildet hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Krebs durch eine komplette operative Entfernung der Prostata heilbar ist. Diese Operation nennt sich radikale Prostatektomie (vollständige Prostataentfernung) und hierbei werden neben der gesamten Prostata und ihrer Kapsel auch die Samenblase und ein Teil des Samenleiters sowie bei vielen Patienten auch die Lymphknoten im Becken entfernt. Die Operation ist eine schwere, physisch als auch psychisch belastenden Operation, wo für die Genesung durchaus einige Monate vergehen können. Nach der Operation kommt es häufig zu einer vorübergehenden Harninkontinenz, weil der Blasenschließmuskel geschwächt ist. Hier kann gezieltes Beckenbodentraining helfen die Kontinenz wieder herzustellen.

Ebenfalls helfen kann eine Strahlentherapie. Die Bestrahlung kann von außen durch die Haut, aber auch von innen als Kurzdistanz-Strahlentherapie erfolgen. Die äußere Bestrahlung wird in der Regel über einen Zeitraum von 7-9 Wochen an fünf Tagen pro Woche durchgeführt.

Weitere mögliche Therapien bei Prostatakrebs sind:

  • Langfriste Beobachtung
  • Aktive Überwachung
  • Operation: Radikale Prostatektomie
  • Strahlentherapie/ Bestrahlung (auch Brachytherapie)
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie
  • Andere Behandlungsverfahren

Ist Prostatakrebs heilbar?

Solange das Karzinom frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. Hat der Krebs bereits gestreut, gilt der Krebs als unheilbar. Daher haben Therapien dann das primäre Ziel, mittels Therapien die Schmerzen des Patienten so weit zu lindern, dass die Lebensqualität so gut wie möglich erhalten bleibt. Zudem soll das Fortschreiten der Krankheit vermindert bzw. verlangsamt werden.

Da der Krebs meist erst in einem recht hohen Alter (70+) auftritt und der Tumor sehr langsam wächst, kann man mit entsprechender Behandlung noch lange leben. Daher ist ein fortgeschrittenes Stadium des Prostatakrebses kein Todesurteil.