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Was ist eine Harnröhrenverengung?
Unter dem Begriff der Harnwegsverengung oder auch Harnröhrenstriktur versteht man die durch Narben veränderte Struktur der Harnröhre bzw. der Harnröhrenschleimhaut.
Wen betrifft eine Harnröhrenverengung?
Unter einer Harnröhrenverengung leiden mehr Männer als Frauen. Eine Begründung dafür könnte sein, dass Männer eine längere Harnröhre als Frauen haben. Die Harnröhre eines Mannes ist ca. 20 – 25 cm lang, während die einer Frau nur ca. 4cm lang ist.
Symptome einer Harnröhrenverengung
Ein häufiges Erkennungsmerkmal ist die Veränderung des Harnstrahls. Er kann vermindert oder unterbrochen sein. Auch das Spritzen in eine andere Richtung ist möglich. Da der Urin so schlecht abläuft, neigen Betroffene vermehrt zu pressen, um die Blase zu entleeren. Trotzdem kommt es wegen der Verengung häufig dazu, dass Restharn in der Blase verbleibt. Aus diesem Grund steigt das Risiko für häufige Harnwegsinfektionen oder Blasenentzündungen.
Auch ein vermehrter Harndrang trotz geringem Urinabgang ist ein Symptom der Harnröhrenverengung. Weitere Symptome sind Harninkontinenz, Blut im Urin und Harnsteine.
Ursachen einer Harnröhrenverengung
Klar bestimmen kann man die Ursachen meist nicht. Bei etwas älteren Männern (Ü45) entsteht die Verengung häufig durch Verletzungen, die beispielsweise durch Operationen oder beim Einführen eines Blasenkatheters entstehen. Schon kleine Verletzungen reichen da aus. Auch durch einen Unfall oder durch mechanische Einwirkungen wie Tumore, Polypen oder Organsenkungen kann es zu einer Harnröhrenstriktur kommen.
Eine angeborenen Harnröhrenverengung ist eher selten. Häufige Entzündungen der Harnröhre sind eine weitere mögliche Ursache.
Sollten Symptome auftreten, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Je früher die Verengung erkannt wird, desto besser lässt sie sich therapieren. Zudem kann es durch eine unbehandelte Harnröhrenverengung zu einem Harnverhalt kommen, der schwere Schädigungen der Nieren zu Folge haben kann.
Therapiemöglichkeiten
Eine Therapie der Harnröhrenverengung ist sehr komplex und individuell verschieden. Häufige Behandlungsmöglichkeiten sind
- Harnröhrenschlitzung (Spaltung der Verengung)
- Aufdehnung mittels eines Katheters
- Rekonstruktion der Harnröhre
- Einsetzen eines Stents (kleines Röhrchen, das die Harnröhre offenhält)
- Einsatz einer Harnröhrenplastik
Je nachdem wo die Verengung vorliegt, lässt sich die Harnröhrenverengung mehr oder weniger gut behandeln. In den ersten zwei Jahren nach der Therapie kommt die Erkrankung häufig wieder. Je häufiger dies geschieht, desto schwieriger ist eine erneute Behandlung. Daher ist es wichtig, dass die Krankheit schnell und am besten noch im Anfangsstadium behandelt wird.