Ein Prostatakarzinom (Krebs der Vorsteherdrüse) tritt typischerweise bei älteren Patienten auf. Es zählt zudem zu den am häufigsten diagnostizierten bösartigen Tumoren bei Männern und ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Wird der Krebs frühzeitig diagnostiziert, stehen die Heilungschancen gut.
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Was ist die Prostata?
Die Prostata ist eine Vorsteherdrüse, die unterhalb der Blase liegt. Sie zählt damit zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist etwa kastaniengroß und wiegt im gesunden Zustand ca. 20 Gramm. Die Harnröhre wird von ihr ringförmig umschlossen. Zusammen mit den Hoden und den Samenbläschen sorgt sie für die Produktion der Samenflüssigkeit. Jedoch kann sich die Prostata durch verschiedene Faktoren wie Bakterien, Viren, Pilzen oder äußere Einflüsse wie Katheter entzünden. Ab einem Alter von circa 35 Jahren nimmt die Größe der Prostata allmählich zu.
Was ist Prostatakrebs?
Beim Prostatakrebs vermehren sich die Zellen unkontrolliert, wachsen ins Gewebe ein und bilden so einen Tumor. Das Prostatakarzinom geht meist von den äußeren Prostatadrüsen aus, wächst langsam und neigt dazu zu streuen, was bedeutet, dass sich Krebszellen im Körper ausbreiten und Metastasen bilden. Diese entstehen bei dieser Art des Krebses vor allem in Lymphknoten und Knochen. Es werden immer mehr Prostatakrebs-Neuerkrankungen diagnostiziert (ca. 60000 Neuerkrankungen jährlich), was vor allem an der Zunahme der Vorsorgeuntersuchungen im Zusammenhang der Prostatakrebs-Früherkennung liegt. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser.
Wie entsteht Prostatakrebs? – Ursachen und Risikofaktoren
In den letzten Jahrzehnten wurde über die Prostatakrebsursache und die Krebsentstehung intensiv geforscht. Als größter Risikofaktor wurde das erreichte Alter identifiziert. Bei einem 70-jährigen Mann liegt das Risiko in den nächsten 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken bei über 6%, während ein 40-jähriger Mann nur ein Risiko von 0.1% hat.
Auch die Erbanlagen spielen eine Rolle, ebenso wie hormonelle Faktoren. Hier spielt vor allem das männliche Sexualhormon Testosteron eine entscheidende Rolle, das in den Hoden produziert wird. Ohne Testosteron können keine Prostatakrebszellen entstehen.
Auch eine ungesunde, bewegungsarme Lebensweise, Rauchen, Stress und ggf. Übergewicht kann die Entstehung der Krebszellen begünstigen.
Symptome von Prostatakrebs
Symptome werden meist erst bemerkt, wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat. Er muss dafür so groß sein, dass er bis zur Harnröhre reicht und auf diese drückt, was dann wiederum zu Problemen beim Wasserlassen führt. Dieses Symptom – Probleme beim Wasserlassen – muss nicht zwangsweise auf Prostatakrebs hinweisen, sondern kann auch zahlreiche andere Ursachen haben.
Weitere Symptome zu Beginn der Erkrankung können sein:
- Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts (Nykturie)
- Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
- Unfähigkeit zu Urinieren (Harnverhaltung)
- Schwacher oder unterbrochener Harnfluss
- Schmerzhafte Ejakulation/erektile Dysfunktion
- Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
Im weiteren Verlauf der Erkrankung, wenn sich schon Metastasen gebildet haben, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Leistungsknick
- Schmerzen im Bereich des Rückens, Beckens oder in der Leistengegend
Kann man Prostatakrebs vorbeugen?
Die Hauptursachen für Prostatakrebs sind das Alter und die genetische Veranlagung, weshalb sich kaum Empfehlungen aussprechen lassen, um der Krebserkrankung vorzubeugen.
Allgemein lässt sich das Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, genügend Bewegung, Nichtrauchen und einem maßvollen Umgang mit Alkohol senken.
Prostatakrebs Früherkennung beim Arzt
Im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms kann man ab 45 Jahren einmal im Jahr kostenlos vom Arzt eine gründliche Anamnese durchführen lassen. Dabei werden zunächst einmal Fragen zur eigenen und familiären Krankengeschichte gestellt.
Im Anschluss werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten abgetastet. Die Prostata wird vom Enddarm aus abgetastet, wobei man von der DRU (digital-rektalen Untersuchung) spricht. Dies ist eine einfache, schmerzlose und schnelle Methode. Hierbei können jedoch nicht alle Tumore entdeckt werden, weil gerade sehr kleine oder ungünstig platzierte Wucherungen schonmal übersehen werden können.
Weitere Methoden sind der PSA-Test, bei dem die sich im Blut befindenden Prostata-spezifischen Antigene bestimmt werden. Diese Methode ist jedoch umstritten. Es kann auch ein transrektaler Ultraschall durchgeführt werden, wodurch sich viele Veränderungen der Prostata erkennen lassen. Letztendlich lässt sich nur durch eine Prostatabiopsie die Verdachtsdiagnose für einen Prostatakrebs sichern. Dafür werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen und untersucht.
Therapie bei Prostatakrebs
Für die Prostatakrebs Behandlung stehen eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung, die idealerweise in einem gemeinsamen Gespräch von Arzt und Patient festgelegt werden.
Welche Therapie die passende ist, hängt davon ab, wie weit fortgeschritten bzw. aggressiv der Prostatakrebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits ist und wie alt die Patienten sind.
Befindet sich der Krebs noch in einem frühen Stadium, kann es sein, dass er zunächst einmal nur langfristig beobachtet wird und erstmal gar keine Behandlung erfolgt. Langfristig gesehen ist das Ziel eine palliative Behandlung einzuleiten, wenn der Krebs fortschreitet. Bei der zweiten Methode, der aktiven Überwachung, wird zunächst auch nur engmaschig beobachtet, aber das langfristige Ziel ist hier eine kurative (heilende) Behandlung.
Solange der Prostatakrebs in frühen Stadien diagnostiziert wird und keine Metastasen gebildet hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Krebs durch eine komplette operative Entfernung der Prostata heilbar ist. Diese Operation nennt sich radikale Prostatektomie (vollständige Prostataentfernung) und hierbei werden neben der gesamten Prostata und ihrer Kapsel auch die Samenblase und ein Teil des Samenleiters sowie bei vielen Patienten auch die Lymphknoten im Becken entfernt. Die Operation ist eine schwere, physisch als auch psychisch belastenden Operation, wo für die Genesung durchaus einige Monate vergehen können. Nach der Operation kommt es häufig zu einer vorübergehenden Harninkontinenz, weil der Blasenschließmuskel geschwächt ist. Hier kann gezieltes Beckenbodentraining helfen die Kontinenz wieder herzustellen.
Ebenfalls helfen kann eine Strahlentherapie. Die Bestrahlung kann von außen durch die Haut, aber auch von innen als Kurzdistanz-Strahlentherapie erfolgen. Die äußere Bestrahlung wird in der Regel über einen Zeitraum von 7-9 Wochen an fünf Tagen pro Woche durchgeführt.
Weitere mögliche Therapien bei Prostatakrebs sind:
- Langfriste Beobachtung
- Aktive Überwachung
- Operation: Radikale Prostatektomie
- Strahlentherapie/ Bestrahlung (auch Brachytherapie)
- Hormontherapie
- Chemotherapie
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Ist Prostatakrebs heilbar?
Solange das Karzinom frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. Hat der Krebs bereits gestreut, gilt der Krebs als unheilbar. Daher haben Therapien dann das primäre Ziel, mittels Therapien die Schmerzen des Patienten so weit zu lindern, dass die Lebensqualität so gut wie möglich erhalten bleibt. Zudem soll das Fortschreiten der Krankheit vermindert bzw. verlangsamt werden.
Da der Krebs meist erst in einem recht hohen Alter (70+) auftritt und der Tumor sehr langsam wächst, kann man mit entsprechender Behandlung noch lange leben. Daher ist ein fortgeschrittenes Stadium des Prostatakrebses kein Todesurteil.
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern in Deutschland. Jährlich erhalten tausende Männer diese Diagnose. Früh erkannt, ist Prostatakrebs oft gut behandelbar und die Lebenserwartung kaum eingeschränkt. Doch welche Ursachen und Risikofaktoren spielen bei der Entstehung eine Rolle? Dies zu verstehen, hilft Ihnen, Ihr persönliches Risiko besser einzuschätzen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Vorbeugung oder frühzeitigen Erkennung zu ergreifen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick.
Was ist Prostatakrebs?
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist eine walnussgroße Drüse unterhalb der Harnblase und vor dem Enddarm. Sie ist wichtig für die Produktion der Samenflüssigkeit. Prostatakrebs entsteht, wenn Zellen in der Prostata unkontrolliert wachsen und sich teilen. Diese abnormalen Zellen bilden einen Tumor, der in umliegendes Gewebe eindringen oder sich über das Lymph- oder Blutsystem im Körper ausbreiten kann (Metastasen). Da er im Frühstadium oft keine Symptome verursacht, sind Früherkennungsuntersuchungen besonders wichtig.
Ursachen von Prostatakrebs: Ein komplexes Zusammenspiel
Die genauen Auslöser für die Entstehung von Prostatakrebs sind noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass es sich um ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren handelt. Eine zentrale Rolle spielen Veränderungen im Erbgut (Mutationen) der Prostatazellen. Diese genetischen Veränderungen können im Laufe des Lebens zufällig entstehen oder von den Eltern geerbt werden. Die intensive Forschung in diesem Bereich zielt darauf ab, diese Mutationen besser zu verstehen und daraus neue Therapieansätze zu entwickeln.
Genetische Veranlagung
Eine erbliche Veranlagung ist ein bekannter Faktor. Wenn Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt sind, ist das eigene Risiko erhöht. Bestimmte Genmutationen, wie die bekannten BRCA1 und BRCA2 Gene (die auch das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs beeinflussen) oder spezifische Gene wie HPC1 (Hereditary Prostate Cancer 1), können ebenfalls das Risiko steigern. Bei einer familiären Häufung ist es ratsam, frühzeitig mit dem Arzt über mögliche Schritte wie eine genetische Beratung zu sprechen.
Hormonelle Einflüsse
Das männliche Geschlechtshormon Testosteron spielt eine Rolle bei der Entwicklung und dem Wachstum der Prostata. Es wird angenommen, dass ein bestimmtes hormonelles Umfeld, das durch Testosteron beeinflusst wird, das Krebswachstum begünstigen kann. Die Tatsache, dass Therapien zur Senkung des Testosteronspiegels (Androgendeprivationstherapie, ADT) eine wichtige Behandlungsmethode bei fortgeschrittenem Prostatakrebs darstellen, unterstreicht die Bedeutung von Hormonen.
Wichtige Risikofaktoren für Prostatakrebs
Neben den potenziellen Ursachen gibt es bestimmte Faktoren, die das individuelle Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, erhöhen können. Das Vorliegen eines oder mehrerer dieser Faktoren bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie erkranken werden, aber es ist wichtig, sie zu kennen:
Alter
Das Alter ist der bedeutendste Risikofaktor. Das Risiko steigt mit jedem Lebensjahr deutlich an. Prostatakrebs tritt am häufigsten bei Männern über 50 Jahren auf, und über 60 % der Diagnosen werden bei Männern über 65 gestellt.
Ethnische Herkunft
Männer afrikanischer Abstammung haben im Durchschnitt ein höheres Prostatakrebsrisiko und oft auch aggressivere Tumorformen als Männer europäischer oder asiatischer Herkunft. Die genauen Gründe für diese Unterschiede sind Gegenstand intensiver Forschung und werden auf eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren zurückgeführt.
Familiengeschichte
Wie bei den genetischen Faktoren erwähnt, ist eine Familiengeschichte von Prostatakrebs ein starker Risikofaktor. Das Risiko steigt mit der Anzahl der betroffenen Verwandten ersten Grades (Vater, Bruder, Sohn) und wenn die Erkrankung bei diesen in jüngeren Jahren auftrat. Bei familiärer Vorbelastung ist eine frühzeitige und engmaschige ärztliche Beratung und gegebenenfalls Vorsorge besonders wichtig.
Ernährung und Lebensstil
Auch wenn die Forschung hier noch Feinheiten klären muss, gibt es starke Hinweise darauf, dass der Lebensstil das Risiko beeinflusst. Eine Ernährung, die reich an rotem Fleisch, verarbeiteten Lebensmitteln und gesättigten Fetten ist, sowie Übergewicht und Bewegungsmangel werden mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht. Umgekehrt scheint eine pflanzenbasierte Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden Fetten das Risiko potenziell zu senken. Insbesondere der Verzehr von Tomaten (wegen des Lycopins) und Selen-haltigen Lebensmitteln wird diskutiert. Regelmäßige körperliche Aktivität trägt ebenfalls zur allgemeinen Gesundheit bei und kann das Risiko reduzieren.
Rauchen
Das Rauchen von Tabak wird als möglicher geringfügiger Risikofaktor für aggressivere Formen von Prostatakrebs diskutiert. Auch beim Alkoholkonsum sind die Studienergebnisse nicht eindeutig. Unabhängig vom Prostatakrebsrisiko hat ein Rauchstopp bekanntermaßen immense positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit.
Entzündungen
Chronische Entzündungen der Prostata (Prostatitis) werden als möglicher Risikofaktor für die Entwicklung von Prostatakrebs erforscht. Es ist wichtig, Prostataentzündungen ärztlich abklären und behandeln zu lassen, um chronische Verläufe zu vermeiden.
Was Sie tun können: Vorbeugung und Früherkennung
Obwohl es keine absolute Garantie gibt, Prostatakrebs zu verhindern, können Sie durch die Kenntnis der Risikofaktoren und einen gesundheitsbewussten Lebensstil Ihr Risiko positiv beeinflussen. Dazu gehören:
- Eine ausgewogene, pflanzenreiche Ernährung
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts
- Verzicht auf das Rauchen
Die wichtigste Maßnahme zur frühzeitigen Erkennung ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Urologen, die Männern in Deutschland ab 45 Jahren angeboten wird. Diese kann eine Tastuntersuchung und gegebenenfalls die Bestimmung des PSA-Wertes (Prostata-spezifisches Antigen) umfassen. Die Entscheidung für oder gegen eine PSA-Testung sollte immer im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs mit Ihrem Arzt erfolgen, da ein erhöhter Wert auch andere Ursachen haben kann und die Interpretation komplex ist. Ihr Arzt wird Sie über die für Ihre individuelle Situation passenden Vorsorgemaßnahmen beraten.
Prostatakrebs und das Thema Pflege: Ein Blick in die Zukunft
Das Wissen um Ursachen und Risikofaktoren ist nicht nur für die Prävention und Früherkennung wichtig. Prostatakrebs betrifft häufig ältere Männer, und auch wenn viele Behandlungen sehr erfolgreich sind, kann die Erkrankung oder ihre Therapie in manchen Fällen langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit und Selbstständigkeit haben. Themen wie Schmerzmanagement, Kontinenzprobleme nach Operationen oder die Bewältigung von Therapie-Nebenwirkungen können eine Unterstützung im Alltag oder sogar Pflegeleistungen notwendig machen. Sich frühzeitig über mögliche Hilfsangebote wie Pflegehilfsmittel, Anpassungen im Wohnraum oder Entlastungsangebote für Angehörige zu informieren, kann helfen, gut auf zukünftige Bedürfnisse vorbereitet zu sein – sei es für sich selbst oder für einen lieben Menschen im Umfeld.
Dieser Beitrag dient lediglich der Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Sprechen Sie bei Fragen oder Bedenken immer mit Ihrem Arzt.
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