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Was ist Diabetes?
Unter Diabetes mellitus, was kurz nur „Diabetes“ genannt wird, bezeichnet man eine Gruppe von chronischen Stoffwechselerkrankungen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Typen von Diabetes (Typ-1, Typ-2, Typ-3, Typ-4). Typ-2 Diabetes ist der häufigste Typ, gefolgt von Typ-1.
Männer und Frauen sind gleichermaßen von Diabetes betroffen und die Krankheit gilt als Volkskrankheit, da so viele Menschen, darunter auch schon viele Kinder davon betroffen sind. In Deutschland leiden circa 5% der Bevölkerung unter Diabetes, zumeist Typ-2. Das Risiko an Diabetes zu erkranken, steigt mit dem zunehmenden Alter.
Das Hauptsymptom von Diabetes ist ein absoluter oder relativer Insulinmangel in Kombination mit einer krankhaften Erhöhung des Zuckerwertes im Blut. In Fachkreisen spricht man von einer Hyperglykämie. Insulin ist ein Hormon im Körper, das die Zellen dazu animiert, Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Es soll somit den Blutzuckerspiegel senken.
Die Diabetes Typen
Typ-1 (Autoimmunerkrankung)
Die B-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produziert, werden bei diesem Diabetes Typ vom Körper angegriffen und dabei zerstört. Dadurch können Körperzellen keinen Zucker aus dem Blut mehr aufnehmen. Daraus entsteht ein absoluter Insulinmangel. Um diesen auszugleichen, führen sich Betroffene Insulin selbst zu, zum Beispiel in Form einer Spritze oder eines Pens.
Ursachen für Typ-1 Diabetes liegen vor allem in der familiären Veranlagung und in anderen Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Erkrankungen des Magens oder der Schilddrüse.
Typ-2 („Altersdiabetes“)
Bei diesem Diabetes-Typ ist körpereigenes Insulin zwar vorhanden, dieses kann aber nicht richtig an den Insulinrezeptoren andocken, wodurch sich der Blutzuckerspiegel stark erhöht.
Erbliche bzw. genetische Faktoren gelten als Hauptursache. Dazu kommen Übergewicht, stark zuckerhaltige Ernährung, bei der vor allem einfacher Zucker das Problem ist, und Bewegungsmangel.
Typ-2 Diabetes wird zwar als „Altersdiabetes“ bezeichnet, jedoch können bereits junge Menschen daran erkranken. Das Risiko steigt jedoch mit zunehmendem Alter, wodurch Menschen ab ca. 70 Jahren häufiger betroffen sind.
Typ-3
Unter Typ-3 Diabetes fallen alle Formen von Diabetes, die weder Typ-1 noch Typ-2 entsprechen. Häufig tritt diese Form nach Operationen auf, vor allem nach Operationen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).
Typ-4 (Schwangerschaftsdiabetes)
Dieser Diabetes Typ entsteht während einer Schwangerschaft, ist aber nicht chronisch und verschwindet daher zumeist von selbst wieder. Das Risiko, Typ-1 oder Typ-2 Diabetes zu entwickeln, steigt, wenn man an Typ-4 erkrankt ist.
Folgen von Diabetes
Wird Diabetes nicht oder schlecht behandelt, kann es zu ernsthaften Folgen kommen. Zum Beispiel kann man eine Durchblutungsstörung, vor allem in den Beinen entwickeln. Es kann zudem zu Nervenschädigungen oder Sehstörungen durch die Schädigung der Netzhaut kommen. Durch die Nervenschädigung kann es auch zu einem sogenannten Diabetischem Fuß kommen. Hierbei kommt es zu Wunden am Fuß, die nur sehr schlecht oder gar nicht heilen, was meist daran liegt, dass man die Wunden nicht bemerkt und dementsprechend den Fuß zu spät behandelt. Eine weitere Folge von Diabetes mellitus ist Harninkontinenz.
Symptome von Diabetes
Es kann zu unspezifischen sowie spezifischen Symptomen kommen. Unspezifische Symptome können Müdigkeit, Leistungsminderung, Sehstörungen und ein vermehrtes Schwächegefühl sein. Zudem kann es zu trockener Haut und Wadenkrämpfen kommen. Diese Symptome können aber auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten und sind daher unspezifisch. Neben einem hohen Blutzuckerspiegel kommt es zu spezifischen Symptomen wie vermehrter Durst, eine vermehrte Harnproduktion (Polyurie) und dementsprechend außergewöhnlich häufiges Wasserlassen bis hin zur Inkontinenz. Es kann schnell zu einer Dehydrierung kommen, wenn man den starken Wasserverlust nicht durch ausreichend Trinken ausgleicht.
Zudem kann es bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel zu einer Unterzuckerung kommen, was daran liegt, dass Körperzellen Zucker nicht ausreichend gut aufnehmen können.
Warum kommt es bei Menschen mit Diabetes vermehrt zu Inkontinenz?
Erste Symptome des Diabetes Typ-2 sind nächtlicher Harndrang (Nykturie) und Inkontinenz. Ein Grund dafür ist, dass die sogenannte Nierenschwelle (180g pro Deziliter) überschritten wird. Daher müssen die Nieren helfen, den Blutzuckerspiegel auszugleichen, indem überflüssiger Zucker über den Urin ausgeschieden wird.
Auch neurogene Störungen, die diabetesbedingt sind, können ein Grund für das vermehrte Auftreten von Inkontinenz sein. Impulse, die die Nerven senden, können nicht mehr richtig an das Gehirn weitergegeben werden. Daher spürt man nicht mehr rechtzeitig, dass man auf Toilette muss.
Hilfe gegen durch Diabetes verursachte Inkontinenz
Häufig hilft eine Änderung des Lebenswandels. Dazu gehören bei Diabetes Typ-2 Erkrankten eine Gewichtsreduktion und eine Ernährungsumstellung. Es kann außerdem helfen, blutzuckersenkende Medikamente einzunehmen, um die Inkontinenz in den Griff zu bekommen. Je nach Form der Inkontinenz hilft auch Beckenbodentraining, was es für Männer und Frauen gibt.