Wir fragen uns: Was ist palliative Behandlung und ist eine Palliativpflege zu Hause möglich, wenn ein Angehöriger schwer krank ist? Auch wenn es oft schwierig ist, wollen viele Menschen ihre Angehörigen nicht in ein Pflegeheim bringen. Palliativpflege zu Hause ist unter anderem deshalb so eine gute Möglichkeit, weil es sich negativ auf die Psyche der Patienten auswirkt, wenn sie das gewohnte, häusliche Umfeld verlassen müssen. Die gute Nachricht ist, dass Palliativpflege zu Hause durch ambulante Hospizdienste, Palliativpflegeteams und ausgebildete 24-Stunden-Betreuung erfolgen kann. Wir wollen Ihnen einige Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Palliativpflege zu Hause aufzeigen.
Palliativpflege zu Hause umfasst nicht bloß die medizinische Betreuung und die Körperpflege. Oftmals wünschen sich Personen, deren letzte Lebensphase begonnen hat, emotionale Nähe. Betreuungspersonen haben die Aufgabe, bei der Versorgung der Haushalte zu helfen, aber auch Aktivitäten und Tätigkeiten zu unterstützen. Zur Palliativpflege zu Hause gehört auch die Förderung alltäglicher Aktivitäten, wie zum Beispiel gemeinsame Ausflüge in den Park oder Kaffee und Kuchen am Bett der erkrankten Person. Palliativpflege zu Hause kann den Wohlfühlfaktor bei alltäglichen Aktivitäten, aufgrund der gewohnten Umgebung, deutlich erhöhen.
Sofern es ihre Gesundheit erlaubt, wollen die meisten Patienten die letzte Lebensphase in ihrem eigenen Zuhause und in ihrer vertrauten Umgebung verbringen. Es gibt verschiedene Angebote, die mittels Palliativpflege zu Hause ein angenehmes und würdevolles Lebensende ermöglichen.
Bei der Ambulanten Palliativpflege (Palliativpflege zu Hause) gibt es zwei, vom Gesetzgeber anerkannte Varianten:
- Allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV)
- Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV)
Die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) wird durch Pflegekräfte von Pflegediensten durchgeführt. Diese Pflegekräfte benötigen keine spezielle Weiterbildung zur Palliativkraft, um die Palliativpflege zu Hause bei den Patienten durchzuführen.
Es werden immer mehr ambulante Pflegedienste eröffnet, in denen examinierte Pflegefachkräfte mit einer zusätzlichen Ausbildung zur „Palliative Care“ die Palliativpflege zu Hause übernehmen. Palliativ-Pflegekräfte in ambulanten Pflegediensten haben beispielsweise die Aufgabe, die Schmerztherapie zu überwachen oder Tumorwunden zu behandeln. Auch die psychosoziale Hilfe bei der Bewältigung der Situation oder die Begleitung in pflegerischen Situationen zählt zu den Aufgaben. Während des Krankheits- und Sterbeprozesses nehmen sie sowohl Patienten als auch deren Angehörigen Ängste und können sie verständnisvoll unterstützen und durch die Palliativpflege zu Hause begleiten.
Eine Palliativpflege zu Hause kann auch durch ehrenamtliche ambulante Hospizdienste unterstützt, bzw. durchgeführt werden. Die Angestellten dieser Hospizdienste führen die Palliativpflege zu Hause bei den Patienten durch und widmen sich außerdem der psychosozialen Betreuung der Angehörigen von Palliativpatienten.
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Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Im Gegensatz zur allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV), sind in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ausschließlich Fachkräfte mit einer Zusatzausbildung tätig, um die Palliativpflege zu Hause durchzuführen.
Es gibt bundesweit ca. 400 spezialisierte Palliativteams, welche, während der Palliativpflege zu Hause, die Rundumversorgung der Patienten übernehmen. Eine SAPV-Gruppe, die die Palliativpflege zu Hause bei den Patienten durchführt, setzt sich normalerweise aus Therapeuten, Pflegekräften und Ärzten zusammen. Diese Pflegeteams können eine Einweisung in ein Krankenhaus durch die Palliativpflege zu Hause oft verhindern und es den Menschen ermöglichen, in einer gewohnten und geliebten Umgebung zu sterben.
Seit 2007 haben Patienten, die unheilbar und lebensverkürzend erkrankt sind und eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung nach Paragraf 37b Sozialgesetzbuch Fünf (SGB V) Anspruch auf eine Palliativpflege zu Hause durch eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).
Die Verordnung der Palliativpflege zu Hause durch eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, erfolgt durch einen Hausarzt oder einen Krankenhausarzt und erfordert eine Genehmigung durch die zuständige Krankenkasse. Die Palliativpflege zu Hause durch eine SAPV beinhaltet medizinische und pflegerische Dienste. Dazu zählen eine 24-Stunden-Bereitschaft für Notfälle und Kriseninterventionen sowie eine psychosoziale Unterstützung, die in enger Kooperation mit Seelsorge, Sozialarbeit und ambulanten Hospizdiensten erfolgen kann.
Die Palliativpflege zu Hause ermöglicht es Menschen, ihre verbleibende Lebenszeit in der vertrauten Umgebung zu verbringen, umgeben von ihren Lieben. Für Angehörige kann diese Zeit eine emotionale und physisch anspruchsvolle Erfahrung sein. Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, sich in der komplexen Welt der Palliativpflege zu Hause zurechtzufinden und die bestmögliche Unterstützung zu leisten.
Was ist Palliativpflege?
Palliativpflege konzentriert sich darauf, die Lebensqualität von Patienten und ihren Familien zu verbessern, die mit einer lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert sind. Sie lindert Symptome, bietet emotionale und psychologische Unterstützung und hilft, die Würde und Autonomie des Patienten zu bewahren. Im Gegensatz zur kurativen Behandlung, die auf Heilung abzielt, konzentriert sich die Palliativpflege auf die Linderung von Beschwerden.
Die Vorteile der Palliativpflege zu Hause
- Vertraute Umgebung: Der Patient kann in seiner gewohnten Umgebung bleiben, was für viele Menschen sehr wichtig ist.
- Individuelle Betreuung: Die Pflege kann auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten werden.
- Familienbeteiligung: Angehörige können eine aktive Rolle in der Pflege übernehmen und enge Bindungen stärken.
- Bessere Symptomkontrolle: Eine frühzeitige Palliativpflege kann Symptome wie Schmerzen, Übelkeit und Atemnot effektiv lindern.
- Emotionale Unterstützung: Sowohl der Patient als auch die Angehörigen erhalten emotionale und psychosoziale Unterstützung.
Vorbereitung auf die Palliativpflege zu Hause
Die Planung ist entscheidend. Sprechen Sie frühzeitig mit dem behandelnden Arzt des Patienten über die Möglichkeiten der häuslichen Palliativpflege. Klären Sie folgende Punkte:
- Medizinische Bedürfnisse: Welche Medikamente, Behandlungen und medizinische Geräte werden benötigt?
- Pflegerische Unterstützung: Benötigen Sie Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst oder einen Palliativdienst?
- Finanzierung: Welche Kosten kommen auf Sie zu und welche Leistungen werden von der Kranken- oder Pflegeversicherung übernommen?
- Patientenvorstellungen: Besprechen Sie offen mit dem Patienten seine Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich der Pflege und Behandlung.
- Notfallplanung: Erstellen Sie einen Notfallplan, der alle wichtigen Informationen enthält (Ärzte, Medikamente, Allergien etc.) und für jeden zugänglich ist.
Praktische Tipps für Angehörige
Die häusliche Palliativpflege kann herausfordernd sein. Hier sind einige Tipps, um Ihnen zu helfen:
- Informieren Sie sich: Lernen Sie so viel wie möglich über die Krankheit und die Palliativpflege.
- Kommunizieren Sie offen: Sprechen Sie mit dem Patienten, den Ärzten und anderen Familienmitgliedern offen über Ihre Sorgen und Bedürfnisse.
- Schaffen Sie eine angenehme Umgebung: Achten Sie auf eine ruhige, saubere und komfortable Umgebung für den Patienten.
- Pflegen Sie sich selbst: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, um sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Suchen Sie professionelle Unterstützung, wenn Sie sich überfordert fühlen.
- Nutzen Sie Unterstützung: Scheuen Sie sich nicht, Hilfe von Freunden, Familie, Pflegediensten oder Selbsthilfegruppen anzunehmen.
- Beachten Sie die Bedürfnisse des Patienten: Achten Sie auf die Signale des Patienten und passen Sie die Pflege entsprechend an.
- Schreiben Sie ein Tagebuch: Notieren Sie Ihre Erfahrungen, Gefühle und Beobachtungen. Dies kann Ihnen helfen, mit der Situation umzugehen und sich an die schönen Momente zu erinnern.
Unterstützung durch Pflegeboxen und Hilfsmittel
Die richtige Ausstattung kann die Pflege zu Hause erheblich erleichtern. Pflegeboxen bieten eine praktische Möglichkeit, wichtige Hilfsmittel und Produkte zu erhalten, die speziell auf die Bedürfnisse von Patienten in der Palliativpflege zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise:
- Inkontinenzprodukte: Windeln, Vorlagen, Einlagen
- Hautpflegeprodukte: Cremes, Lotionen, Reinigungstücher
- Ernährung: Trinknahrung, spezielle Diätprodukte
- Medizinische Hilfsmittel: Verbandsmaterial, Beatmungshilfen (je nach Bedarf)
- Komfortartikel: Kuscheldecken, Kissen, Duftöle
Erkundigen Sie sich nach Angeboten, die Ihnen eine individuelle Zusammenstellung ermöglichen oder bereits vorkonfigurierte Boxen für die palliative Versorgung anbieten. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, Hilfsmittel wie Pflegebetten, Toilettenstühle und Rollstühle bei Bedarf auszuleihen.
Professionelle Hilfe und Unterstützung
Die Palliativpflege zu Hause erfordert oft die Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte. Diese können sein:
- Ärzte: Palliativmediziner, Hausärzte
- Pflegekräfte: Ambulante Pflegedienste, Palliativpflegedienste
- Therapeuten: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden
- Seelsorger/Psychologen: Für emotionale und spirituelle Unterstützung
- Sozialarbeiter: Für Beratung und Unterstützung bei finanziellen oder sozialen Fragen
Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Diese Fachkräfte können Ihnen bei der Symptomkontrolle, der Pflege und der psychosozialen Betreuung des Patienten helfen und Sie in Ihrer Rolle als Angehöriger unterstützen.
Zusammenfassung
Die Palliativpflege zu Hause ermöglicht es Patienten, in Würde und mit möglichst hoher Lebensqualität ihre letzte Lebensphase zu verbringen. Durch sorgfältige Planung, die Nutzung von professioneller Unterstützung und die Bereitstellung der richtigen Hilfsmittel können Angehörige eine liebevolle und unterstützende Umgebung schaffen. Denken Sie daran, auf sich selbst zu achten und die angebotenen Hilfen anzunehmen, um diese herausfordernde Zeit bestmöglich zu bewältigen.