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Dysphagie/Schluckstörung

Der Begriff „Dysphagie“ bezeichnet eine schmerzfreie Störung beim Herunterschlucken von fester Nahrung und Flüssigkeiten. Je nach Schweregrad kann diese Schluckstörung die Nahrungsaufnahme erschweren oder sogar gänzlich unmöglich machen, wenn Nahrung und Flüssigkeiten nicht mehr in die Speiseröhre und den Magen transportiert werden können. Von dieser Problematik abgegrenzt wird die „Odynophagie“, die eine schmerzhafte Schluckstörung darstellt. Beide Formen der Schluckstörung sind im Grunde genommen Symptome verschiedener anderer Erkrankungen.

Schluckstörungen können zu ausgeprägten körperlichen Symptomen führen, die bis hin zu Mangelernährung und Austrocknung reichen. Daher ist es von großer Bedeutung, eine Dysphagie frühzeitig zu erkennen und die Pflege sowie die Ernährung im Alter entsprechend anzupassen.

Unterscheidung zwischen Schluckbeschwerden und Schluckstörung

Schluckbeschwerden treten häufig bei einer Angina/Mandelentzündung als Folgen auf oder bei ähnlichen Infektionen. Sie verursachen Schmerzen beim Schluckvorgang. Von den Schmerzen kann der Schluckvorgang normal ausgeführt werden. darum spricht man nicht von einer Schluckstörung, sondern von Schluck-Beschwerden. Da es nur vorüber gehend Auftritt. Sie werden oft mit Halspastillen oder entzündungshemmende Tee behandelt.

3 Arten von Dysphagie

Beim Schluckvorgang werden zahlreiche Muskeln und Organe beteiligt. Die Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumen, Kehlkopf und der Schließmuskel der Speiseröhre sorgen zusammen für einen reibungslosen Ablauf. Deshalb kann es im Alter zu den unterschiedlichen Varianten und Formen auftreten. Je nach Abschnitt des Schluckvorgangs.

  1. Oral: Zieht sich auf die Mundhöhle und den Weg zum Rachen.
  2. Pharyngal: Zieht sich vom Rachen zur Speiseröhre.
  3. Ösophageal: ist von der Speiseröhre zum Magen.

Es wird aber nur zwischen zwei Arten von Dysphagie entschieden.

  1. Oropharyngeale Dysphagie: Schluckstörung  in Mund und Rachen
  2. Ösophageal Dysphagie: Schluckstörung im Bereich der Speiseröhre

Schluckstörung im Mund und Rachenraum

Störungen im Mundraum während der „oralen Schluckphase“, auch an Zunge, Lippen oder Kiefer, führen oft dazu, dass der Nahrungsbrei nicht ausreichend zerkleinert wird, im Mund verbleibt und wieder ausgeschieden wird. In solchen Fällen spricht die Medizin von einer Oropharyngeale Schluckstörung.

Weitaus bedenklicher wird es, wenn der Kiefer oder das Gaumensegel falsch positioniert sind, was dazu führen kann, dass Betroffene sich ernsthaft an der Nahrung verschlucken. Wenn der Schließmuskel der Speiseröhre nicht korrekt schließt.

Schluckstörung in der Speiseröhre

In der Regel wird der Nahrungsbrei mithilfe von aktiven, jedoch unbewussten Muskelbewegungen der Speiseröhre in Richtung Magen transportiert. Dies geschieht nicht einfach durch bloßes „Herabrutschen“. Bei einer ösophagealen Dysphagie ist dieser Prozess jedoch entweder stark eingeschränkt oder findet überhaupt nicht statt. Oftmals ist die Speiseröhre dauerhaft verengt oder vollständig blockiert. In anderen Fällen ist die motorische Funktion der Speiseröhre beeinträchtigt

Psychisch bedingte Schluckstörung

In der Regel sind jüngere Patienten davon betroffen. Meist ist der Zusammenhang mit einer Angststörungen , Depressionen oder starken Stress zutun. Eine geeignete Therapie ist in der Regeleine psychosomatische Behandlung.

Symptome der Schluckstörung

Schluckstörung selbst ist nur ein Symptom einer anderen körperlichen oder psychischen Fehlfunktion und keine eigentliche Diagnose im medizinischen Sinn. Wenn man aber eine Schluckstörung hat muss man schnell handeln da es zu Mangelernährung, Dehydrierung oder einer Lungenentzündung kommen kann. Werden sie bei bestimmten Anzeichen hellhörig. Wenn sie den Verdachtsfall haben testen sie einfach auf folgende Anzeichen einer Schluckstörung.

Eventuelle Anzeichen einer Dysphagie

  • „Kloß im Hals“ , Husten oder Räuspern beim essen und Trinken
  • Nahrung oder Speichel läuft aus den Mund oder Nase
  • Probleme beim Kauen oder Zerkleinern von Essen
  • Verzögerung beim herunter Schlucken
  • Speisereste bleiben im Mundraum
  • Angst vor den Essen oder die Nahrung verweigern
  • eine andere Haltung beim Schlucken einnehmen
  • Unbeabsichtigtes „Inhalieren“ von Nahrungsmitteln (Aspiration)
  • Sprechstörung, Heiserkeit und Nasale Stimme
  • Schmerzen im Hals und Brustbein
  • nicht gewollte Gewichtsabnahme

Ursachen einer Schluckstörung

Oftmals führen neurologische Erkrankungen zu Schluckstörungen, da Störungen im Nervensystem, im Rückenmark oder im Gehirn das reibungslose Zusammenspiel der Muskeln und Organe im Schluckprozess beeinträchtigen können.

Dazu können beispielweise gehören:

Krankheiten Häufigkeit der Schluckstörung

Infektionen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum, akute Tumore, allgemeine Fehlbildungen und besondere Situationen wie der Durchbruch des Zwerchfells oder Erkrankungen der Speiseröhre können ebenfalls Schluckstörungen auslösen. Schluckprobleme treten auch häufig bei Erkrankungen der Halswirbelsäule (HWS-Syndrom) auf.

Dysphagie nach Schlaganfall

Ein Schlaganfall stellt die häufigste Ursache für Schluckstörungen im Alter dar. In der Akutphase leidet jeder zweite Schlaganfall-Patient an einer Schluckstörung, und bei jedem vierten besteht diese dauerhaft. Der Grund dafür liegt im funktional beeinträchtigten Nervensystem, das das reibungslose Zusammenspiel von Zunge, Kehlkopf, Gaumen und Speiseröhren-Schließmuskel stört.

Insbesondere die im Zusammenhang mit einem Schlaganfall festgestellte Schluckstörung birgt besondere Risiken. Das Risiko, eine schwere Lungenentzündung (Aspirations-Pneumonie) aufgrund von Aspiration (Verschlucken und Einatmen von Nahrung.

Dysphagie bei Demenz

Viele Menschen, die an Demenz erkranken, häufig in Form von Alzheimer-Demenz, entwickeln im Laufe der Zeit veränderte Hunger- und Durstgefühle. Aufgrund demenzspezifischer Verhaltensmuster, wie beispielsweise einem gesteigerten Bewegungsdrang, benötigen Demenzpatienten jedoch täglich mehr Kalorien und Flüssigkeit.

Wenn ein demenzkrankter Mensch seine Fähigkeiten zur Nahrungsaufnahme verliert, wie etwa den Umgang mit Besteck oder die Bewegung vom „Löffel zum Mund“, können Schwierigkeiten bei der selbständigen Nahrungsaufnahme und Schluckbeschwerden auftreten. Daher ist es besonders wichtig, Menschen mit fortgeschrittener Demenz, insbesondere wenn eine Schluckstörung vorliegt, sich dessen bewusst zu sein.

Dysphagie bei Parkinson

Ungefähr die Hälfte der Parkinson-Patienten leidet unter Schluckbeschwerden aufgrund der eingeschränkten Muskelbeweglichkeit. Während des Essens ein erhöhtes Risiko besteht, sich zu verschlucken, wurde das Gefahrpotenzial für Husten- und Erstickungsanfälle durch sogenanntes „Leaking“ erhöht: Dabei gelangen Nahrung und Flüssigkeiten in den Rachen, bevor überhaupt der Schluckreflex ausgelöst wird.

Da es zu keinen Appetitverlust, Ablehnungsverhalten und Gewichtsabnahme muss gezielt dagegen gesteuert werden.

Dysphagie bei MS

Bei Multipler Sklerose (MS) tritt Dysphagie häufig als Begleiterscheinung auf. Ein erstes Anzeichen ist oft, dass die Betroffenen nach dem Trinken husten oder sich generell häufig verschluckt haben. Logopädische Übungen für Zunge und Lippen sowie Sprech- und Atemübungen können oft dazu beitragen, die Schluckstörungen bei MS zu lindern.

Es sollte drauf geachtet werden, beim Essen eine aufrechte Position von Kopf und Körper zu haben um keine Schwierigkeiten zu bekommen.

Dysphagie Stufen

Es gibt 4 Stufen wie eine Schluckstörung eingestuft wird. Hier ist es so: 1 Stufe ist die schwerste Stufe und bei Stufe 4 ist kaum eine Schluckstörung vorhanden.

Stufe/ Schweregrad/ Ernährung

Stufe 1: Schwerste Schluckstörung mit hohen Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Nasensonde und Magensonde

Stufe 2: Mittlere Schluckstörung mit mäßigem Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Breiförmiges Essen, angedickte Getränke, Sondenernährung möglich

Stufe 3: Leichte Dysphagie mit geringem Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Weiches Essen, schluckweises Trinken, möglicherweise angedickte Getränke

Stufe 4: keine bis sehr leichte Schluckstörung/ gewohnte Ernährung

Behandlung und Therapie einer Schluckstörung

Die Unterstützung von Menschen mit Schluckstörungen beim Essen und Trinken hängt von der Ursache und der Schwere der Dysphagie ab. Es gibt verschiedene Übungen, Maßnahmen und Ernährungsempfehlungen, die je nach individuellem Fall von Ärzten und Logopäden festgelegt werden sollten. Pflegekräfte sind jedoch mit den grundlegenden Maßnahmen vertraut.

Folgende Maßnahmen können bei einer Schluckstörung helfen:

  • richtige Kopf und Körperhaltung
  • Übungen für Organe und Muskeln
  • Logopädisches Training
  • Medikamente
  • Operationen

Ernährung bei Schluckstörung

Die größten Herausforderungen entstehen durch dünnflüssige Nahrungsmittel und Getränke, da diese aufgrund von Schluckstörungen leicht in die Atemwege gelangen oder aus dem Mund herausfließen können.

Auf der anderen Seite stellen auch schwer zu kauende Lebensmittel ein Problem dar, da sie ausgiebig und kräftig gekaut werden müssen. Dies ist nicht nur anstrengend, sondern führt auch zu verstärktem Speichelfluss, der ebenfalls problematisch sein kann. Eine Anpassung der Ernährung ist daher in jedem Fall erforderlich.

Es wird empfohlen, sich für weiche, jedoch nicht zu flüssige Lebensmittel zu entscheiden. Um die Vielfalt der Ernährung zu bewahren, können sogar Lebensmittel püriert werden, die normalerweise nicht in dieser Form konsumiert werden. Pürierter Schweinebraten? – Kein Problem. Das Wichtigste ist, dass es schmackhaft ist und den Appetit regt. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, speziell zubereitete Dysphagie-Kost zu erwerben oder angedickte Trinknahrung zu verwenden.

Andickungspulver bei Schluckstörungen

Die Zugabe von Verdickungsmitteln ist bei fester Nahrung oft nicht erforderlich. Bei Getränken schon dagegen. Die Anpassung an dickflüssige Getränke ist möglicherweise herausfordernd, aber nur so kann eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung bei fortgeschrittenen Schluckstörungen gewährleistet werden.

Hilfsmittel für Betroffene bei Dysphagie

Das Essen mit herkömmlichem Geschirr und Besteck stellt für Menschen mit Schluckstörungen eine besondere Herausforderung dar. Abhängig von der Art der Dysphagie können geeignete Hilfsmittel eine wirkliche Unterstützung bieten.

Geeignete Trinkhilfen bei Schluckstörungen und andere Hilfsmittel:

  • Trinkbecher mit Nasenausschnitt (Trinken, ohne den Kopf nach hinten zu legen)
  • Trinkdeckel für Gläser und Tassen (verhindert Verschütten)
  • Strohhalme (Behutsames Trinken, ohne das Gefäß hochzuhalten)
  • Flexible Dysphagie-Löffel (Schlucken auch mit Löffel im Mund)

Ernährung über klinische Sonden

Bei schwerer Schluckstörung oder wenn orale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, bleibt oft nur die Ernährung über klinischen Sonden. dazu gibt es zwei Arten von Sonden:

  1. Die nasogastrale Sonde (NG-Sonde): Ist ein Schlauch der durch die Nase in den Magen gelegt wird und dadurch die Nahrungsaufnahme zustande kommt
  2. Die Magensonde (PEG): Durch einen kleinen Operativen Eingriff wird direkt durch die Bauchdecke in den Magen gelegt. Wo man mit spezieller Nahrung ernährt wird.

Beide Arten können in der häuslichen Pflege angewendet werden. Die Magensonde sollte regelmäßig vom Ambulanten Pflegedienst kontrolliert und gereinigt werden.

Pflegemaßnahmen bei Dysphagie

Die Nahrungsaufnahme ist nicht nur entscheidend für die körperliche Gesundheit, sondern auch ein Genussakt, der maßgeblich zur Lebensqualität beiträgt. Gleichzeitig stellt das Essen und Trinken für Menschen mit Dysphagie eine anspruchsvolle Tätigkeit dar, die Ruhe und Konzentration erfordert. Ein vorrangiges Ziel im Pflegealltag sollte daher sein, zumindest ein Mindestmaß an Appetit und Freude am Essen sowie Trinken aufrechtzuerhalten.

Pflege-Tipps für pflegende Angehörige

Bei der Zubereitung sollte man darauf achten auf ausgewogene Ernährung und Abwechslungsreich ist. Auch die Vorgaben des Pflegepersonals sollte drauf geachtet werden. Ungewohntes wie Fleisch, Fisch auch pürieren. Wenn es nötig ist verwenden sie Andickungsmittel.

Vor den Mahlzeiten sollte drauf geachtet werden das sie sich Zeit nehmen und eine ruhige Umgebung sorgen. Die Speise und Luftröhre sollte frei sein ( keine brodelnden Geräusche). Hörgeräte und Brille sollten getragen werden um alle Sinne zu aktivieren. Eine Aufrechte Sitzhaltung im Bett oder Stuhl sollte gegeben sein.

Nach dem Essen entfernen Sie die Essenreste und führen sie die Mundpflege durch. Lassen sie den Betroffenen noch etwas aufrecht sitzen.

Schluckbeschwerden, auch bekannt als Dysphagie oder Schluckstörung, können das Essen und Trinken zu einer mühsamen und sogar gefährlichen Aufgabe machen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Dysphagie, um Ihnen oder Ihren Angehörigen ein besseres Verständnis für diese Erkrankung zu ermöglichen und aufzuzeigen, wie Sie den Alltag mit Schluckstörungen besser bewältigen können. Im Fokus steht dabei auch, wie Pflegeboxen und spezielle Hilfsmittel Betroffenen und ihren Angehörigen helfen können, die Herausforderungen zu meistern.

Was ist Dysphagie/Schluckstörung?

Dysphagie Definition

Dysphagie oder Schluckstörung bezeichnet Schwierigkeiten beim Schlucken. Dies kann den Transport von Nahrung und Flüssigkeit von der Mundhöhle bis zum Magen beeinträchtigen. Dysphagie ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene zugrunde liegende Ursachen hindeuten kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass Dysphagie jeden betreffen kann, vom Kleinkind bis zum älteren Menschen, und die Schwere der Symptome variiert stark.

Ursachen von Dysphagie

Mögliche Ursachen & Auslöser für Schluckstörungen

  • Neurologische Erkrankungen: Schlaganfall, Parkinson-Krankheit, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) können die Nerven beeinflussen, die für das Schlucken zuständig sind.
  • Strukturelle Probleme: Tumore im Mund, Rachen oder der Speiseröhre, Verengungen der Speiseröhre (Ösophagusstenose), Zungenlähmung oder Divertikel können den Weg der Nahrung blockieren oder behindern.
  • Entzündungen: Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder bestimmte Infektionen können Schwellungen und Schmerzen verursachen.
  • Muskuläre Probleme: Schwäche der Schluckmuskulatur, oft altersbedingt oder durch bestimmte Erkrankungen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, z.B. bestimmte Beruhigungsmittel oder Antihistaminika, können als Nebenwirkung Schluckbeschwerden verursachen.
  • Alterungsbedingte Veränderungen: Abnehmende Muskelkraft, verlangsamte Reflexe und Veränderungen im Gewebe können im Alter das Schlucken erschweren (Presbyphagie).

Symptome von Dysphagie

Anzeichen & Beschwerden einer Schluckstörung erkennen

Die Symptome einer Dysphagie können vielfältig sein und je nach Ursache und Schweregrad variieren. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Schwierigkeiten beim Initiieren des Schluckvorgangs (Gefühl, nicht richtig schlucken zu können).
  • Husten oder Würgen während oder nach dem Essen oder Trinken.
  • Gefühl, dass Nahrung im Hals oder in der Brust stecken bleibt.
  • Schmerz beim Schlucken (Odynophagie).
  • Speicheln oder Sabbern, Schwierigkeiten, Speichel zu kontrollieren.
  • Heisere oder gurgelnde Stimme nach dem Schlucken.
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust oder Anzeichen von Mangelernährung.
  • Wiederholte Lungenentzündungen oder Atemwegsinfektionen (Hinweis auf Aspiration, d.h. Eindringen von Nahrung/Flüssigkeit in die Atemwege).
  • Häufiges Verschlucken oder Räuspern, um den Hals frei zu bekommen.
  • Angst oder Vermeidung von bestimmten Speisen oder Getränken.

Wichtig: Treten mehrere dieser Symptome auf, ist es ratsam, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und Folgeschäden wie Mangelernährung, Dehydration oder Lungenentzündungen zu vermeiden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend.

Diagnose von Dysphagie

Diagnoseverfahren bei Schluckstörungen

Die Diagnose von Dysphagie erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt, oft unter Einbeziehung von Logopäden oder spezialisierten Therapeuten. Zunächst wird eine detaillierte Anamnese erhoben, um die Symptome, die Krankengeschichte und mögliche Auslöser zu erfassen.

  • Körperliche Untersuchung: Untersuchung des Mundes, des Rachens, der Zunge und der Halsmuskulatur, sowie Beurteilung von Reflexen.
  • Klinische Schluckuntersuchung: Eine Beurteilung am Krankenbett oder im Untersuchungsraum, bei der der Patient unter Beobachtung verschiedene Konsistenzen schluckt.
  • Videofluoroskopische Schluckuntersuchung (VFS) / Bariumschluck: Eine Röntgendarstellung des Schluckvorgangs in Echtzeit, bei der der Patient bariumhaltige Flüssigkeiten oder Speisen schluckt. Dies ist eine wichtige Methode zur Beurteilung aller Phasen des Schluckens.
  • Flexible Endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES): Untersuchung des Rachens und Kehlkopfes mit einem flexiblen Endoskop während des Schluckens. Ermöglicht die direkte Sicht auf die Strukturen.
  • Manometrie der Speiseröhre: Messung des Drucks in der Speiseröhre während des Schluckens, um Funktionsstörungen der Speiseröhrenmuskulatur zu identifizieren.

Behandlung von Dysphagie

Therapiemöglichkeiten bei Schluckstörungen

Die Behandlung von Dysphagie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache, der Schwere der Symptome und dem individuellen Zustand des Patienten. Ziel ist es, die Schluckfähigkeit zu verbessern, Aspiration zu vermeiden, die Ernährung sicherzustellen und die Lebensqualität zu erhöhen.

  • Ernährungsanpassung: Veränderung der Konsistenz der Nahrung und Flüssigkeiten. Dies kann von pürierter Kost über passierte oder weiche Speisen bis hin zu angedickten Flüssigkeiten reichen, um das Risiko des Verschluckens zu minimieren.
  • Schlucktherapie (Logopädie): Spezifische Übungen zur Stärkung der Schluckmuskulatur, Verbesserung der Koordination und Anwendung sicherer Schlucktechniken und -haltungen.
  • Medikamente: Bei bestimmten Ursachen wie Sodbrennen/Reflux (Ösophagitis) oder Muskelkrämpfen können Medikamente eingesetzt werden.
  • Chirurgische Eingriffe: Bei strukturellen Problemen wie Verengungen (Stenosen) oder Tumoren kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
  • Sondenernährung: In schweren Fällen, wenn die orale Nahrungsaufnahme nicht sicher oder ausreichend ist, kann eine Ernährungssonde (z.B. PEG-Sonde) vorübergehend oder dauerhaft erforderlich sein, um Mangelernährung und Dehydration vorzubeugen.

Pflege bei Dysphagie

Tipps & Ratschläge für die Pflege von Menschen mit Schluckstörungen

Die richtige Pflege und Unterstützung spielen bei Menschen mit Dysphagie eine entscheidende Rolle im Alltag. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Betroffenen, Angehörigen, Pflegekräften und medizinischem Fachpersonal ist dabei unerlässlich. Hier sind einige wichtige Aspekte:

  • Unterstützung beim Essen: Sorgen Sie für eine aufrechte Sitzposition (mindestens 90 Grad) während der Mahlzeiten und für eine gewisse Zeit danach. Bieten Sie kleine Bissen und lassen Sie dem Betroffenen ausreichend Zeit zum Kauen und Schlucken. Vermeiden Sie Ablenkungen wie Fernsehen oder laute Gespräche.
  • Konsistenz der Nahrung anpassen: Halten Sie sich strikt an die Empfehlungen des Arztes oder der Logopädie bezüglich der Konsistenz von Speisen und Getränken. Nutzen Sie bei Bedarf Andickungsmittel für Flüssigkeiten.
  • Auf Anzeichen von Aspiration achten: Beobachten Sie den Betroffenen genau während des Essens und Trinkens. Husten, Würgen, eine veränderte Stimme (feucht, gurgelnd) oder Atemnot sind Warnzeichen und erfordern sofortige Aufmerksamkeit.
  • Mundpflege: Eine sorgfältige und regelmäßige Mundpflege ist extrem wichtig. Sie reduziert die Bakterienlast im Mundraum und verringert so das Risiko einer Lungenentzündung, falls es doch zur Aspiration kommt.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Achten Sie darauf, dass der Betroffene genügend trinkt, ggf. unter Verwendung von Andickungsmitteln oder speziellen Trinkhilfen. Dehydration kann die Schluckbeschwerden verschlimmern und zu weiteren Gesundheitsproblemen führen.
  • Regelmäßige Kontrollen und Therapien: Stellen Sie sicher, dass regelmäßige Arzttermine und empfohlene Therapiesitzungen (z.B. Logopädie) wahrgenommen werden, um den Zustand zu überwachen und die Therapie anzupassen.

Hilfsmittel & Produkte für Menschen mit Dysphagie

Die Bewältigung von Schluckstörungen im Alltag wird durch eine Vielzahl von speziellen Hilfsmitteln und Produkten erleichtert. Diese sind darauf ausgelegt, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sicherer, komfortabler und selbstständiger zu gestalten. Die Notwendigkeit solcher Hilfsmittel unterstreicht den umfassenden Pflegebedarf, der bei Dysphagie oft besteht.

Wie Pflegeboxen unterstützen können: Für Menschen mit Dysphagie im häuslichen Umfeld spielt die Unterstützung der allgemeinen Pflege eine zentrale Rolle. Pflegeboxen, die bei Vorliegen eines Pflegegrades von der Pflegekasse finanziert werden können, bieten zwar in erster Linie verbrauchbare Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Bettschutzunterlagen. Diese sind für die Aufrechterhaltung der Hygiene und die allgemeine Pflege unerlässlich und schaffen eine sichere Umgebung. Auch wenn standardisierte Pflegeboxen keine spezifischen Dysphagie-Hilfsmittel wie Andickungsmittel oder Spezialgeschirr direkt enthalten, unterstützen sie doch den häuslichen Pflegealltag insgesamt, der durch die besondere Aufmerksamkeit, die Dysphuckstörungen erfordern, zusätzlich belastet sein kann. Anbieter von Pflegeboxen sind oft auch gute Ansprechpartner für weitere Pflegebedarfe und können auf Wunsch Informationen oder Bezugsquellen für spezielle Hilfsmittel bei Schluckstörungen bereitstellen oder auf andere Weise zur Erleichterung des Pflegealltags beitragen.

Zusätzlich zu den allgemeinen Pflegehilfsmitteln gibt es spezielle Produkte:

  • Andickungsmittel: Pulver oder Gele, um Flüssigkeiten (Wasser, Saft, Suppe) auf die empfohlene Konsistenz (z.B. nektar-, honig- oder puddingartig) anzudicken und das Risiko des Verschluckens zu reduzieren.
  • Spezielles Essgeschirr: Dazu gehören Teller mit einem erhöhten Rand, der das Aufnehmen von Speisen erleichtert, rutschfeste Unterlagen, die das Verrutschen des Tellers verhindern, oder ergonomisch geformtes Besteck für einen besseren Griff.
  • Trinkbecher: Becher mit Nasenaussparung ermöglichen das Trinken, ohne den Kopf stark in den Nacken legen zu müssen. Spezielle Trinkaufsätze oder Becher mit Ventilen und Trinkhalmen helfen, die Trinkmenge zu kontrollieren und Verschlucken zu vermeiden.
  • Fertig angedickte Getränke oder spezielle Astronautenkost: Für manche Betroffene können bereits angedickte Fertigprodukte oder hochkalorische Trinknahrungen in angepasster Konsistenz eine gute Ergänzung oder Alternative sein.

Wo finde ich diese Hilfsmittel? Viele Apotheken, Sanitätshäuser und spezialisierte Online-Shops bieten eine breite Palette an Hilfsmitteln für Menschen mit Dysphagie an. Auch die Krankenkassen können unter Umständen einen Teil der Kosten für bestimmte Hilfsmittel oder Therapien übernehmen. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Pflegekassenanbieter (auch dem Anbieter Ihrer Pflegebox) über die Möglichkeiten der Kostenübernahme und verfügbare Ressourcen.

Dysphagie oder Schluckstörung kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben und bedarf sorgfältiger Aufmerksamkeit. Durch eine frühzeitige Diagnose, die richtige Behandlung (oft eine Kombination aus medizinischer Therapie und Logopädie) und die Unterstützung durch Pflegekräfte, Angehörige sowie den Einsatz passender Hilfsmittel können die Symptome jedoch effektiv kontrolliert, Komplikationen vermieden und die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Achten Sie stets auf die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen und holen Sie sich professionelle Hilfe bei den ersten Anzeichen von Schluckbeschwerden. Die richtige Unterstützung und die passenden Hilfsmittel, ergänzt durch die allgemeine Erleichterung des Pflegealltags durch Produkte wie die aus der Pflegebox, können den Alltag erheblich erleichtern.

Disclaimer:

Dieser Artikel dient lediglich zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen oder Anzeichen von Schluckbeschwerden suchen Sie bitte immer einen qualifizierten Arzt oder Therapeuten auf.

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