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Kurzübersicht
Ein Reizdarm beruht auf einer funktionellen Störung des Magen-Darm-Traktes, bei der das ganze Magen-Darm-System betroffen ist. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte „Volkskrankheit“, da circa 20% der Menschen in Industrieländern darunter leiden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zum ersten Mal auftreten tut die Krankheit meist zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr.
Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bei Stress verstärken sich die Symptome häufig. Die Krankheit ist nicht heilbar, jedoch lässt es sich meistens gut damit leben, gerade mit einer leichten Form des Reizdarmsyndroms. Bei einem schweren Verlauf hingegen, wird das Alltagsleben der Betroffenen schon stark eingeschränkt. Da auch die psychische Belastung bei einem schweren Verlauf steigt, können ein normales Sozial- und Arbeitsleben stark eingeschränkt sein. Dauern die Beschwerden mindestens drei Monate an, spricht man erst von einem Reizdarm.
Vier Arten des Reizdarms
Es wird in vier verschiedene Reizdarmarten unterschieden:
- Durchfalltyp: Betroffene leiden vermehrt unter Durchfall, der häufig plötzlich auftritt, so dass man es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schafft. Dies ist eine Form der Stuhlinkontinenz.
- Verstopfungstyp: Hier ist keine regelmäßige Verdauung möglich und der Stuhl ist mitunter sehr hart.
- Schmerztyp: Man leidet häufig an Bauschmerzen und schon einfach Darmtätigkeiten können Schmerzen verursachen. Die Schmerzen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich und können sowohl wellenförmig oder krampfhaft als auch in einer permanenten, brennenden oder stechenden Form auftreten.
- Blähungstyp: Hier entstehen vermehrt Gase im Darm. Die Darmwand ist gereizt und es kann zu krampfhaften Schmerzen kommen. Betroffene leiden zudem häufig unter einem Blähbauch, der immer dann entsteht, wenn die Gase im Darm nicht entweichen können.
Häufig kommt es auch zu Mischformen.
Symptome
Die Symptome beim Reizdarm sind vielfältig. Bauschmerzen, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfungen (oft auch Kombinationen aus beidem) treten am häufigsten auf. Ebenso wie Blähungen und andere Veränderungen im Stuhl kann auch ein permanentes Völlegefühl ein Symptom eines Reizdarms sein.
Zusätzliche Symptome, die in der Regel nur tagsüber auftreten, sind Sodbrennen nach dem Essen, Darmgeräusche oder ein Blähbauch. Es können auch atypische Symptome auftreten, die nicht den Magen-Darm-Trakt betreffen, wie Depressionen, Müdigkeit, Rückenschmerzen oder auch Angststörungen.
Die Beschwerden beim Reizdarm-Syndrom sind unspezifisch, was bedeutet, dass sie auch bei einer Vielzahl weiterer Erkrankungen auftreten. Mögliche andere Ursachen für die Symptome sind:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten, auch gegen Laktose, Fruktose, Sorbit oder Gluten
- Entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
- Magen-Darm-Infektionen
- Gynäkologische Erkrankungen
Ursachen
Konkrete Ursachen für einen Reizdarm konnten noch nicht geklärt werden. Laut Forschung gibt es bisher keine eindeutige organische Ursache. Vermutet wird, dass der Botenstoff Serotonin eine große Rolle spielt, da die Kommunikation zwischen dem Nervensystem des Magen-Darm-Traktes und des Gehirns gestört zu sein scheint.
Auch eine vorangegangene Entzündung des Magen-Darm-Traktes kann ein Auslöser sein, ebenso wie übermäßiger Stress, Kummer oder Ängste.
Behandlung
Da die Ausprägungen und Symptome des Reizdarmsyndroms sehr individuell sind, sind auch die Therapieansätze recht individuell. Es gibt also keinen allgemeingültigen Therapieansatz, aber folgende Ansätze haben sich als hilfreich erwiesen:
- medikamentöser Ansatz
- homöopathischer Ansatz
- Änderung des Lebenswandels
- Yoga, Entspannungsübungen, Meditation
Häufig werden auch verschiedene Therapieansätze miteinander kombiniert. Zum Beispiel kann die konventionelle medikamentöse Therapie mit einer Umstellung des Lebenswandels kombiniert werden.
Prävention
Zu 100% vorbeugen, einen Reizdarm zu bekommen, kann man nicht. Einige simple Dinge können jedoch helfen.
Gut ist es, Stress zu vermeiden, wo es nur geht. Dabei können Meditation und Entspannungsübungen helfen. Außerdem sollte man auf ungesunde Lebensmittel verzichten und gut auf seinen Bauch hören. Wenn es scheint, dass er einige Nahrungsmittel schlechter verträgt als andere, diese am besten ganz weglassen, auch wenn es am Anfang schwerfallen könnte. Zudem hilft es immer ausreichend Wasser zu trinken. Gerade bei einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt ist stilles Wasser besser, da es am verträglichsten ist. Beim Essen sollte man ballaststoffreiche Lebensmittel nur mit Vorsicht genießen. Diese können zwar die Darmaktivität anregen, fördern aber zum Beispiel bei Menschen, die vermehrt an Durchfall leiden, die Symptome.
Auch ausreichend Bewegung tut der Darmaktivität gut ebenso wie Wärme. Hier kann auf ein Wärmekissen mit Kern- oder Kräuter-Lavendel Füllung zurückgegriffen werden.