Ungefähr 80 Prozent der insgesamt 4 Millionen pflegebedürftigen Menschen mit anerkannten Pflegestufe in Deutschland befinden sich in der häuslichen Pflege. Um den Pflegebedürftigen, den pflegenden Angehörigen sowie Pflegekräften den Alltag in der Pflege zu erleichtern, gibt es einige gesetzlich geförderte Pflegehilfsmittel, wo die Pflegekassen die Kosten der Mittel teilweise oder vollständig erstatten.
Wir wollen in den folgenden Abschnitten erklären, wer einen gesetzlichen Anspruch auf Pflegehilfsmittel hat und wie der Anspruch über uns (sanus-plus) geltend gemacht werden kann.
Was versteht man unter Pflegehilfsmittel
Pflegehilfsmittel sind in der Liste des Hilfsmittelverzeichnisses vom GKV Spitzenverband in den Produktgruppen 50 bis 54 beschrieben und katalogisiert. Die Pflegehilfsmittel (Sachmittel und Geräte) sollen,
- die häusliche Pflege unkompliziert erleichtern,
- die Beschwerden von pflegebedürftigen Menschen lindern
- eine weitestgehend selbstständige Lebensführung ermöglichen
Die Pflegekassen unterscheiden dabei zwischen technischen Pflegehilfsmitteln (Produktgruppen 50 bis 53) und zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln (Produktgruppe 54).
In den folgenden beiden Abschnitten informieren wir Sie über die genauen Unterschiede zwischen technischen Pflegehilfsmitteln und zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln.
Technische Pflegehilfsmittel kurz erklärt
Im zunehmendem Alter sind bestimmte Tätigkeiten im Alltag schwer ohne Hilfe zu bewerkstelligen. Nach einem Sturz oder einer Operation kann es zu physischen Einschränkungen kommen. Für solche Fälle gibt es von der Bundesregierung einige gelistete technische Hilfsmittel, die den pflegebedürftigen Menschen in solchen Situationen helfen sollen und per Formular bei der Pflegekasse zu beantragen sind. Vorranging sind die technischen Hilfsmittel Leihgaben. Unter bestimmten Umständen müssen Pflegebedürftige ab dem 18. Lebensjahr einen Eigenanteil von 10 Prozent, aber maximal 25 Euro, pro Pflegehilfsmittel zuzahlen.
Technische Pflegehilfsmittel sind beispielsweise Gehhilfen, Pflegebetten oder ein Hausnotrufsystem.
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch kurz erklärt
Die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch aus der Produktgruppe 54 des GKV Spitzenverbandkataloges sollen Pflegebedürftigen, Pflegekräften oder pflegenden Angehörigen die Pflege im häuslichen Umfeld erleichtern und angenehmer machen. Pflegehilfsmittel zum Verbrauch werden in akuten Pflegesituation für die professionelle Hygiene in der häuslichen Pflege benötigt. Dazu zählen beispielsweise das tägliche Waschen, die Nahrungsaufnahme oder der Toilettengang. Nach dem Gebrauch werden die meisten Hilfsmittel direkt entsorgt, wodurch sie auch genauer als „Pflegehilfsmittel zum Verbrauch“ bezeichnet werden. Zu den Pflegehilfsmittel zum Verbrauch gehören:
- Einmalhandschuhe
- Schutzschürzen
- Bettschutzeinlagen zum Einmalgebrauch
- Händedesinfektionsmittel
- Flächendesinfektionsmittel
- Medizinischer Mundschutz
Wichtig und Hinweis: Sie benötigen für den Antrag zum Verbrauch bestimmter Pflegehilfsmittel einen anerkannten Pflegegrad
Für die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch bietet sanus-plus einen einfachen Weg zum Erhalt Ihrer benötigten Wunschartikel. Jetzt einfach den Antrag zu Ihrer sanusbox mit den benötigt Pflegehilfsmittel in nur 5 Minuten online ausfüllen, digital unterschreiben und dabei monaltich 42 Euro Zuschuss erhalten (oder den Antrag für den Postweg anfordern, ggf. bei uns hier herunterladen/downloaden) – Sie müssen nichts weiter machen, wir übernehmen den gesamten Fullservice von dem Genehmigungsverfahren bei den Krankenkassen, den Einkauf und Versand beim Logistiker sowie der Abrechnung Ihrers Antrages bei der zuständigen Pflegekasse zur nötigen Erstattung der Kosten. Jetzt mit uns den einfachen, schnellen und unkomplizierten Weg wählen und monatlich profitieren.
Willkommen zu Ihrem umfassenden Ratgeber zum Thema Pflegehilfsmittel technisch und zum Verbrauch! Dieser Beitrag ist Ihr Schlüssel, um die Welt der Pflegehilfsmittel zu verstehen und die passenden Lösungen für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Wir beleuchten detailliert die Unterschiede zwischen technischen Pflegehilfsmitteln und Verbrauchsprodukten, erklären ihre Funktionen und zeigen auf, wie Sie diese Hilfen optimal einsetzen können. Egal, ob Sie sich selbst pflegen, einen Angehörigen unterstützen oder einfach nur Ihr Wissen erweitern möchten – hier finden Sie die Antworten, die Sie suchen.
Technische Pflegehilfsmittel: Intelligente Unterstützung für mehr Lebensqualität
Technische Pflegehilfsmittel sind mehr als nur einfache „Helfer“. Sie sind hochentwickelte Geräte und Vorrichtungen, die darauf ausgelegt sind, die Pflege zu erleichtern, die Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit zu erhöhen. Diese Hilfsmittel bieten nicht nur praktische Unterstützung im Alltag, sondern tragen auch dazu bei, die Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen deutlich zu verbessern. Die Auswahl ist vielfältig und reicht von einfachen bis zu hochkomplexen Systemen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Kategorien vor:
Mobilität und Transfer: Grenzen überwinden
Diese Kategorie umfasst alle Hilfsmittel, die den Transfer und die Mobilität von Pflegebedürftigen unterstützen und somit die Teilhabe am Leben erleichtern. Beispiele:
- Rollstühle: Manuell betriebene Standardrollstühle, Elektrorollstühle für mehr Unabhängigkeit, Aktivrollstühle für sportliche Aktivitäten und Spezialrollstühle für besondere Anforderungen.
- Gehhilfen: Gehstöcke für mehr Stabilität, Rollatoren mit Bremsen und Sitzfläche für sicheres Gehen und Pausen, Unterarmgehstützen zur Entlastung der Beine.
- Lifter: Deckenlifter für den einfachen Transfer vom Bett zum Rollstuhl, mobile Lifter für flexible Einsatzmöglichkeiten, Badewannenlifter für sicheres Baden.
Kommunikation und Notruf: Sicherheit auf Knopfdruck
Diese Hilfsmittel sorgen für eine reibungslose Kommunikation und ermöglichen im Notfall schnelle Hilfe, was ein Gefühl der Sicherheit vermittelt:
- Hausnotrufsysteme: Stationäre Geräte mit Notrufknopf und tragbare Sender, die eine direkte Verbindung zur Notrufzentrale herstellen. Erweiterte Systeme mit Sturzsensoren und GPS-Ortung für noch mehr Sicherheit unterwegs.
- Telefone mit großen Tasten und Display: Seniorengerechte Telefone, die die Bedienung für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen erleichtern und somit die Kommunikation fördern.
Pflege im häuslichen Umfeld: Komfort und Unterstützung
Diese Kategorie umfasst Hilfsmittel, die die Pflege in den eigenen vier Wänden unterstützen und den Alltag sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegekräfte erleichtern:
- Pflegebetten: Höhenverstellbare Betten mit Seitengittern, Aufstehhilfen und elektrisch verstellbaren Liegeflächen für mehr Komfort und Sicherheit.
- Anti-Dekubitus-Matratzen: Matratzen aus speziellem Material, die Druckgeschwüre durch eine optimale Druckverteilung verhindern und somit die Hautgesundheit fördern.
- Dusch- und Toilettenstühle: Stühle mit Armlehnen und Rückenlehne, die die Körperpflege und den Toilettengang erleichtern und die Selbstständigkeit fördern.
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch: Unverzichtbare Helfer für Hygiene und Schutz
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch sind Produkte, die regelmäßig verwendet und danach entsorgt werden. Sie sind essenziell für die Hygiene, den Schutz der Haut und die allgemeine Gesundheit von Pflegebedürftigen. Diese Hilfsmittel tragen dazu bei, Infektionen zu vermeiden, die Hautgesundheit zu erhalten und das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen zu steigern. Hier die wichtigsten Beispiele:
Hygieneprodukte: Sauberkeit und Schutz
Diese Produkte sind entscheidend für die Hygiene und das Wohlbefinden und tragen maßgeblich zur Vermeidung von Infektionen bei:
- Windeln und Inkontinenzeinlagen: Bieten zuverlässigen Schutz vor unerwünschtem Harn- und Stuhlabgang und tragen somit zu einem würdevolleren Alltag bei.
- Handschuhe: Schützen vor Infektionen bei der Pflege und gewährleisten sowohl die Sicherheit der Pflegekraft als auch die des Pflegebedürftigen.
- Desinfektionsmittel: Für Hände, Oberflächen und medizinische Geräte, um die Ausbreitung von Keimen zu verhindern und eine hygienische Umgebung zu gewährleisten.
Produkte für die Hautpflege: Schutzmantel für sensible Haut
Die richtige Hautpflege ist besonders wichtig, um Hautirritationen und Dekubitus vorzubeugen und die Hautbarriere zu stärken:
- Waschlotionen und -lotionen: Für die schonende Reinigung der Haut, ohne sie auszutrocknen und die natürliche Hautbalance zu erhalten.
- Hautschutzpräparate: Cremes und Salben, die die Hautbarriere stärken, Feuchtigkeit spenden und somit vor äußeren Einflüssen schützen.
- Wundheilungsprodukte: Für die Versorgung kleinerer Wunden, um die Heilung zu beschleunigen und Infektionen vorzubeugen.
Worauf Sie bei der Auswahl von Pflegehilfsmitteln achten sollten: Ein praktischer Leitfaden
Die Auswahl der richtigen Pflegehilfsmittel kann überwältigend sein. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten:
- Individuelle Bedürfnisse: Berücksichtigen Sie die spezifischen Bedürfnisse und Einschränkungen des Pflegebedürftigen. Welche Aktivitäten fallen schwer? Wo wird Unterstützung benötigt?
- Sicherheitsaspekte: Achten Sie auf die Sicherheit der Hilfsmittel. Sind sie stabil, einfach zu bedienen und entsprechen sie den geltenden Sicherheitsstandards?
- Benutzerfreundlichkeit: Wählen Sie Hilfsmittel, die einfach zu bedienen und zu reinigen sind, sowohl für den Pflegebedürftigen als auch für die Pflegekraft.
- Qualität und Haltbarkeit: Investieren Sie in hochwertige Produkte, die langlebig sind und den täglichen Belastungen standhalten.
- Beratung: Nutzen Sie die Fachberatung von Sanitätshäusern, Pflegediensten oder Ihrer Pflegekasse, um die optimalen Hilfsmittel für Ihre Situation zu finden.
Finanzierung und Antragstellung: So erhalten Sie Unterstützung
Die Kosten für Pflegehilfsmittel können oft von der Pflegekasse übernommen werden. Die genauen Bedingungen und die Höhe der Erstattung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Generell gilt:
- Antragstellung: Stellen Sie einen formlosen Antrag bei Ihrer Pflegekasse oder nutzen Sie dafür vorgesehene Formulare, die Sie online oder bei Ihrer Kasse erhalten.
- Begutachtung: Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) oder ein anderer Gutachter begutachtet die Notwendigkeit der Hilfsmittel, falls die Pflegekasse dies anfordert.
- Genehmigung: Nach Genehmigung des Antrags können Sie die benötigten Hilfsmittel über zugelassene Leistungserbringer (z.B. Sanitätshäuser) beziehen.
Tipp: Informieren Sie sich vor der Anschaffung von Pflegehilfsmitteln umfassend über die bestehenden Möglichkeiten zur Kostenübernahme. Viele Pflegekassen bieten auch Beratungsgespräche an, in denen Sie Ihre individuelle Situation besprechen können. Scheuen Sie sich nicht, diese Angebote zu nutzen!
Fazit: Gut informiert für eine optimale und würdevolle Pflege
Wir hoffen, dieser Beitrag hat Ihnen einen umfassenden und praxisnahen Überblick über Pflegehilfsmittel technisch und zum Verbrauch verschafft. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Hilfsmitteln können Sie die Pflege von Angehörigen oder sich selbst erheblich erleichtern, die Selbstständigkeit fördern und die Lebensqualität verbessern. Denken Sie daran, sich umfassend beraten zu lassen und die für Ihre individuellen Bedürfnisse passenden Hilfsmittel auszuwählen. Eine gut informierte Entscheidung ist der Schlüssel zu einer optimalen und würdevollen Pflege.