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Zahlen, Daten, Fakten: Inkontinenz

Inkontinenz ist kein Thema über das gerne öffentlich geredet wird, dabei sind weltweit circa 200 Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Allein in Deutschland sind vermutlich 10 Millionen Frauen und Männern von der Krankheit betroffen.

Fakt 1: Arten von Inkontinenz

Es gibt zwei Hauptarten von Inkontinenz: Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz. Die Harninkontinenz ist sowohl bekannter als auch weiter verbreitet. In Deutschland leiden circa 7 Millionen Menschen an dieser Form. Von der Stuhlinkontinenz sind ungefähr 3 Millionen Menschen in Deutschland betroffen.

Fakt 2: Weitere Arten von Harninkontinenz

Allgemein spricht man von Harninkontinenz, wenn es den Betroffenen nicht immer möglich ist, Zeit und Ort der Harnausscheidung zu kontrollieren.

Die Medizin unterscheidet Harninkontinenz vor allem in drei Arten:

  1. Dranginkontinenz: Sie ist die wohl häufigste Form der Harninkontinenz. Betroffene verspüren einen plötzlichen starken Harndrang und verlieren Urin. Die häufigste Ursache ist meist ein überempfindlicher Blasenschließmuskel, welcher sich bereits bei einer gering gefüllten Blase zusammenzieht. In Folge dessen kommt es zum ungewollten Urinverlust. Diese Form der Inkontinenz geht somit meist mit einer sogenannten Reizblase einher.
  2. Stress-/Belastungsinkontinenz: Der Harnverlust ist hier mit körperlichen Anstrengungen wie zum Beispiel dem Heben und Tragen schwerer Dinge verbunden. Auch Niesen, Husten oder Sport können zum Urinverlust führen. Dies Form der Harninkontinenz ist die gerade bei Frauen besonders häufig vertreten, was an der weiblichen Anatomie liegt. Stressinkontinenz ist sehr gut behandelbar.
  3. Mischinkontinenz: Hier weisen die Betroffenen sowohl Symptome der Drang- als auch der Stress-/Belastungsinkontinenz auf.

Fakt 3: Eine weit verbreitete Krankheit

Bei Frauen ist Inkontinenz eine der am weitesten verbreiteten Krankheit mit ungefähr 25 % Betroffenen. Somit liegt die Anzahl der betroffenen Frauen sogar ein bisschen höher als bei Bluthochdruck (~25%), Depression (~20%) und Diabetes (~7%).

Bei den Männern sind „nur“ circa 11% von der Krankheit betroffen.

Fakt 4: Alle Altersgruppen können betroffen sein

Inkontinenz ist keine Frage des Alters. Auch junge Menschen können bereits von Inkontinenz betroffen sein. Die Ursachen für diese Krankheit sind sehr vielfältig. Bei Frauen sind vor allem Schwangerschaften, Bindegewebsschwäche und Wechseljahre zu nennen. Bei Männern und Frauen kommen außerdem noch Leistungssport und Operationen als häufige Ursache dazu.

Fakt 5: Mutig sein und Hilfe holen

Sollten Sie an Inkontinenz leiden, sind Sie damit nicht allein. Wichtig ist es, sich dem Problem zu stellen und einen ärztlichen Rat einzuholen, um die Ursache zu erkennen und die Krankheit gut behandeln zu können. Es gibt verschiedene Methoden wie das Beckenbodentraining, die helfen können. Außerdem haben Sie ab einen Pflegegrad von 1 schon Anspruch auf Pflegehilfsmittel, wozu auch Inkontinenzartikel wie Windeln für Erwachsene und Bettschutzeinlagen zählen.

Inkontinenz ist ein Thema, das viele Menschen betrifft – oft im Stillen. Doch wie verbreitet ist diese Erkrankung wirklich? Welche Ursachen liegen zugrunde und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Dieser Beitrag beleuchtet Zahlen, Daten, Fakten: Inkontinenz, um ein besseres Verständnis zu fördern und Betroffenen sowie Angehörigen zu helfen. Wir möchten Ihnen einen umfassenden Überblick geben und Sie ermutigen, offen mit diesem Thema umzugehen.

Wie verbreitet ist Inkontinenz?

  • Hohe Prävalenz: Inkontinenz ist keine seltene Erkrankung. Studien zeigen, dass sie weltweit Millionen von Menschen betrifft.
  • Alter und Geschlecht: Die Wahrscheinlichkeit, an Inkontinenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, insbesondere nach Schwangerschaften und Geburten, aber auch in der Menopause durch hormonelle Veränderungen.
  • Unterschätzung: Viele Betroffene sprechen nicht offen über ihre Beschwerden, was dazu führt, dass die tatsächliche Zahl der Fälle möglicherweise noch höher liegt. Schätzungen zufolge suchen nur etwa 30% der Betroffenen ärztliche Hilfe.

Ursachen von Inkontinenz: Ein Überblick

Inkontinenz kann verschiedene Ursachen haben. Ein besseres Verständnis der Auslöser kann helfen, die richtige Behandlung zu finden. Es ist wichtig zu wissen, dass Inkontinenz kein unabwendbares Schicksal ist, sondern oft behandelbar oder zumindest linderbar.

  • Harninkontinenz: Die häufigste Form, bei der unwillkürlich Urin verloren geht. Ursachen können sein:
    • Belastungsinkontinenz: Schwäche der Beckenbodenmuskulatur, z.B. durch Schwangerschaft, Übergewicht oder Operationen. Husten, Niesen oder Lachen können hierbei Urinverlust auslösen.
    • Dranginkontinenz: Überaktive Blase, oft verbunden mit dem unkontrollierten Harndrang. Ursachen können neurologische Erkrankungen, Reizung der Blase (z.B. durch Blasenentzündungen), übermäßige Flüssigkeitsaufnahme oder auch Stress sein.
    • Mischinkontinenz: Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz.
    • Überlaufinkontinenz: Die Blase kann sich aufgrund einer Verstopfung (z.B. durch eine vergrößerte Prostata bei Männern) nicht vollständig entleeren, was zu einem unkontrollierten Harnverlust führt.
  • Stuhlinkontinenz (Fäkale Inkontinenz): Ungewollter Verlust von Stuhl. Ursachen können sein:
    • Schädigung des Schließmuskels (z.B. durch Verletzungen oder Operationen)
    • Neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose oder Schlaganfall)
    • Durchfallerkrankungen
    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa)
    • Verstopfung (paradoxe Inkontinenz: harter Stuhl staut sich, flüssiger Stuhl läuft vorbei)

Diagnostik und Behandlung: Was hilft bei Inkontinenz?

Die richtige Diagnose ist der erste Schritt zur erfolgreichen Behandlung. Ein Arzt kann durch verschiedene Untersuchungen die Art und Ursache der Inkontinenz feststellen. Scheuen Sie sich nicht, offen mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden zu sprechen. Je genauer Sie Ihre Symptome beschreiben können, desto besser kann die Diagnose gestellt werden.

  • Ärztliche Untersuchung: Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte), körperliche Untersuchung, ggf. neurologische Tests, Untersuchung des Enddarms und des Anus.
  • Urodynamische Untersuchung: Messung der Blasenfunktion, z.B. Blasendruckmessung und Harnflussmessung.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, ggf. MRT oder CT zur Beurteilung der Beckenorgane.
  • Stuhlanalyse: Bei Stuhlinkontinenz zur Untersuchung auf Bakterien oder Entzündungen.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und werden individuell auf die Ursache und Schwere der Inkontinenz abgestimmt. Es gibt nicht die „eine“ Behandlung, sondern ein Spektrum an Möglichkeiten, die oft auch kombiniert werden.

  • Konservative Therapie:
    • Beckenbodentraining: Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur durch spezielle Übungen (z.B. unter Anleitung eines Physiotherapeuten). Auch elektrische Stimulation oder Biofeedback können unterstützend eingesetzt werden.
    • Blasentraining: Verlängerung der Intervalle zwischen den Toilettengängen bei Dranginkontinenz. Ziel ist es, die Blasenkontrolle wiederzuerlangen.
    • Ernährungsberatung: Vermeidung von blasenreizenden Lebensmitteln und Getränken (Koffein, Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke, scharfe Speisen). Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dennoch wichtig (ca. 1,5-2 Liter pro Tag), um die Nierenfunktion aufrechtzuerhalten und Verstopfung vorzubeugen.
    • Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion die Belastung des Beckenbodens verringern und zur Verbesserung der Kontinenz beitragen.
    • Toilettentraining: Regelmäßige Toilettengänge zu festen Zeiten, um die Blase zu trainieren.
  • Medikamentöse Therapie: Einsatz von Medikamenten zur Reduktion des Harndrangs (z.B. Anticholinergika oder Beta-3-Agonisten) oder zur Stärkung des Schließmuskels (bei ärztlicher Verordnung). Bei Stuhlinkontinenz können Medikamente eingesetzt werden, um den Stuhl zu festigen.
  • Operative Verfahren: In bestimmten Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können operative Eingriffe in Betracht gezogen werden, um die Blasenkontrolle zu verbessern (z.B. Einsetzen eines spannungsfreien Bandes bei Belastungsinkontinenz) oder den Schließmuskel zu rekonstruieren (bei Stuhlinkontinenz).
  • Hilfsmittel: Inkontinenzprodukte wie Windeln, Einlagen und Katheter können dabei helfen, den Alltag zu erleichtern und ein sicheres Gefühl zu geben. Sie sind in verschiedenen Größen und Saugstärken erhältlich und können individuell angepasst werden.
  • Reizstromtherapie: Kann bei verschiedenen Formen der Inkontinenz hilfreich sein, um die Nerven und Muskeln im Beckenboden zu stimulieren.

Inkontinenz und Pflegeboxen: Eine sinnvolle Ergänzung für den Alltag

Für viele Betroffene stellt die tägliche Versorgung mit Inkontinenzprodukten eine Herausforderung dar. Hier können Pflegeboxen eine wertvolle Unterstützung bieten. Sie enthalten eine individuell zusammengestellte Auswahl an Hilfsmitteln, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt sind. Dies umfasst in der Regel Inkontinenzvorlagen, -hosen oder -windeln, aber auch Hautpflegeprodukte, die speziell für die empfindliche Haut im Intimbereich entwickelt wurden. Die regelmäßige Lieferung der Pflegebox direkt nach Hause spart Zeit und Mühe und sorgt dafür, dass Betroffene stets optimal versorgt sind. Informieren Sie sich über die verschiedenen Angebote und finden Sie die Pflegebox, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt. Viele Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für Pflegeboxen, wenn ein Pflegegrad vorliegt.

Zusammenfassung und Ausblick

Zahlen, Daten, Fakten: Inkontinenz – zeigen: Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem, das jedoch gut behandel- und in vielen Fällen verbessert werden kann. Wichtig ist, offen über die Beschwerden zu sprechen und frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Durch eine frühzeitige Diagnose und die richtige Therapie kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann helfen, sich weniger allein zu fühlen und von deren Erfahrungen zu profitieren. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen und Online-Foren, in denen man sich austauschen und gegenseitig unterstützen kann.

Dieser Beitrag liefert eine allgemeine Übersicht über das Thema. Bei spezifischen Fragen oder Beschwerden suchen Sie bitte immer einen Arzt oder Apotheker auf.

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