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Behandlung und Maßnahmen bei Stuhlinkontinenz

Grundsätzlich richten sich Behandlungsmaßnahmen einer Darminkontinenz immer nach der jeweiligen Ursache. Ist eine Krankheit für die Stuhlinkontinenz verantwortlich, muss erstmal diese Grunderkrankung therapiert werden.

In vielen Fällen können auch konservative Therapien mit Verhaltenstraining, Ernährungs- und Physiotherapie zu einer Verbesserung führen.

Folgende Behandlungsmöglichkeiten kommen grundsätzlich in Frage:

  • Stuhlregulierung
  • Beckenbodentraining
  • Biofeedback
  • Elektrostimulation
  • Operationen
  • Medikamente

Stuhlregulierung

Bei der Therapie von Stuhlinkontinenz ist die Stuhlgangregulierung ein wichtiger Schritt. Es geht darum eine möglichst weiche Stuhlkonsistenz zu erreichen. der Stuhl sollte weder zu fest noch zu flüssig sein. Ein weiteres Ziel ist es, dass Betroffene regelmäßig die Toilette besuchen, um den Darm zu entleeren.

Ernährung bei Stuhlinkontinenz

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Stuhlkonsistenz. Bei einer Stuhlinkontinenz hilft eine ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung. Blähende Lebensmittel wie Bohnen oder Kohl sollten besser vermieden werden. Quellende Getreideschalen wie Haferflocken oder Quinoa sorgen hingegen für ein höheres Stuhlvolumen und normalisieren dadurch die Stuhlkonsistenz.

Auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu deutlichen Verbesserungen führen. Reizende Getränke wie Kaffee, Grüntee oder Alkohol sollten jedoch vermieden werden.

Beckenbodentraining

Sowohl für die Harninkontinenz als auch für die Stuhlinkontinenz kann ein geschwächter Beckenboden ein Risikofaktor sein. Regelmäßiges Beckenbodentraining kann daher bei der Behandlung von Inkontinenz helfen und diese sogar vorbeugen. Für Beispielübungen lesen Sie unseren Artikel zu Beckenbodenübungen für Zuhause.

Biofeedback bei Stuhlinkontinenz

Diese Methode eignet sich vor allem für Patient:innen, die den eigenen Beckenboden und die Schließmuskelspannung nicht mehr selbst bewusst wahrnehmen können. Ein kleiner Ballon wird im Analkanal platziert und gezielt zusammengedrückt. Dadurch wird der Person während des Schließmuskeltrainings über ein Signal angezeigt, wie hoch der jeweilige Kneifdruck ist. Das Beckenbodentraining wird hierdurch effizienter.

Elektrostimulation bei Stuhlinkontinenz

Der Schließmuskel wird durch Reizstrom passiv angespannt und so langsam gestärkt. Daher kann diese Methoden die Schließmuskelfunktion verbessern. Eine Sitzung dauert circa 20 Minuten und ist schmerzlos.

Mögliche Operationen bei Darminkontinenz

Es gibt verschiedene operative Möglichkeiten, die von der Ursache für die Inkontinenz abhängen.

Sakrale Nervenstimulation (Darmschrittmacher):

Die Methode findet vor allem Anwendung bei Nervenschäden im Beckenbereich. Es wird ein kleiner Schrittmacher im Gesäß implantiert, der schwache elektrische Impulse an Sakralnerven abgibt, die wiederum Beckenboden, Darm und Blase steuern. Das ganze fördert die Darm-Kontinenz und kann auch bei Blasenschwäche helfen. Zur Stuhl- oder Blasenentleerung kann der Darmschrittmacher einfach abgeschaltet werden.

Operationen am Schließmuskel:

Operationen am Schließmuskel können bei verletztem Schließmuskel als Ursache für Darminkontinenz durchgeführt werden. Dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen drei Operationsverfahren:

  • Sphinkter-Reparatur: Defekte am Schließ- und Ringmuskel werden genäht.
  • Natürliche Schließmuskel-Rekonstruktion: Der defekte Schließmuskel wird mit körpereigenem Implantat ersetzt, das oft aus dem Oberschenkelmuskel entnommen wird.
  • Künstliche Schließmuskel-Rekonstruktion: Ein künstlicher Schließmuskel kann implantiert werden. Hier besteht jedoch ein hohes Infektionsrisiko.

Medikamente

Abführmittel können den Stuhlgang fördern oder gegen Verstopfung helfen. Peristaltikhemmer bewirken genau das Gegenteil und können daher bei Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Bei Durchfall helfen zudem Flohsamenschalen, das überschüssige Wasser im Darm zu binden. Beide Medikamente helfen dabei den Stuhlgang der Betroffenen zu regulieren.

Hilfsmittel bei Stuhlinkontinenz

Es gibt verschiedene Pflegehilfsmittel, die bei einer Stuhlinkontinenz zum Einsatz kommen können. Diese Hilfsmittel können Betroffenen ein sicheres Gefühl im Alltag zurück geben. Auch für die pflegenden Personen sind sie eine große Hilfe im Pflegealltag.

Wichtige Stuhlinkontinenz-Hilfsmittel sind:

  • Aufsaugendes Inkontinenzmaterial
  • Analtampon
  • Stuhlauffangbeutel
  • Anale Irrigation

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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Unter dem Begriff Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zusammengefasst. Chronisch bedeutet, dass die Erkrankung ein lebenslanger Begleiter ist. Allerdings lassen sie sich gut behandeln, so dass ein normaler Alltag möglich ist. Beide Erkrankungen können eine Stuhlinkontinenz zur Folge haben, worüber wir in einem anderen Beitrag schon berichtet haben.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen kommen gehäuft in den Industrieländern mit hohem Lebensstandard vor. Männer und Frauen sind in etwa gleichen Teilen von den Krankheiten betroffen. Morbus Crohn tritt zum ersten Mal bevorzugt bei 15 bis 34-Jährigen auf. Bei Colitis ulcerosa ist das Alter beim erstmaligen Auftreten recht breit gestreut.

Die gemeinsame Symptomatik der beiden Krankheiten umfasst Durchfälle, Blutabgänge aus dem Darm sowie Bauchschmerzen. Trotzdem lassen sich beide Erkrankungen differenzieren.

Colitis ulcerosa

Hierbei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms – die oberste Schicht der Darmwand. Diese breitet sich kontinuierlich vom Rektum Richtung Dickdarm nach oben aus. Je nach Ausdehnung unterscheidet man verschiedene Arten von Colitis ulcerosa. Vor allem bei jüngeren Menschen gibt es zusätzliche Manifestationen außerhalb des Darms wie Entzündungen großer Gelenke sowie im Augen- oder Hautbereich.

Die Erkrankung verläuft normalerweise in Schüben. Diese Schübe können sowohl ineinander übergehen, als auch von Monaten oder Jahren unterbrochen sein. Das heißt die beschwerdefreie Zeit wechselt sich mit den Krankheitsphasen ab.

Symptome

Typische Symptome sind ein blutiger, auch blutig-schleimiger Durchfall sowie der Abgang frischen Blutes. Des Weiteren sind Stuhlinkontinenz sowie Verstopfungen möglich. Auch Bauchschmerzen gehören zu den klassischen Symptomen, da der Bauch während eines Schubes häufig gebläht und druckempfindlich ist.

Bei langanhaltender Colitis ulcerosa – Erkrankungsdauer etwa mehr als 10 Jahre – erhöht sich das Risiko für Darmkrebs. Gegenüber der Normalbevölkerung ist das Risiko etwa 8fach erhöht.

Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine Entzündung, die im gesamten Magen-Darmtrakt auftreten kann – von Mund bis zum After. Am häufigsten entsteht sie jedoch an der Stelle, an der der Dünndarm in den Dickdarm übergeht. Die Entzündung kann nicht nur die oberste Schleimhautschicht erfassen, sondern sämtliche Wandschichten des Darms. Anders als bei Colitis ulcerosa hängen die Entzündungsherde nicht zusammen, sondern die Entzündung entwickelt sich an mehreren Stellen im Darm. Dazwischen liegen gesunde Darmabschnitte.

Ursachen

Eine konkrete Ursache ist nicht bekannt, weder für Colitis ulcerosa noch für Morbus Crohn. Vermutlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung. Risikofaktoren sind zum Beispiel Rauchen oder Antibiotikabehandlungen in der Jugendzeit. Psychische Faktoren spielen keine direkte Rolle, seelische Belastungen wie Stress oder Konflikte können jedoch den Verlauf der Schübe beeinflussen oder neue auslösen.

Symptome

Morbus Crohn kann verschiedenste Symptome hervorrufen.

Die häufigsten Symptome sind

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall: wässriger oder flüssiger Stuhl, der manchmal Blut oder Schleim enthalten kann
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme als Folge von Durchfall, weil der Organismus viel Eiweiß verliert und somit Energie
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Blutarmut aufgrund von Eisenmangel oder Vitamin B12

Behandlungsmöglichkeiten

Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die alle auf der Sekundärprävention nach Erkennung der Krankheit beruhen. Man möchte somit verhindern, dass die Schübe schlimmer werden. Ziel der Behandlung ist immer Beschwerden zu lindern, die Anzahl der Schübe zu verringern, die Zeit zwischen zwei Schüben zu verlängern und Komplikationen zu verhindern.

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Formen und Ursachen von Stuhlinkontinenz

Die bekannteste Form der Inkontinenz ist die Harninkontinenz. Aber es gibt auch die Stuhl- oder auch Darminkontinenz. In Deutschland sind circa 5% der Bevölkerung von dieser Krankheit betroffen. Betroffene können den Zeitpunkt der Darmentleerung nicht mehr zuverlässig selbst bestimmen, wodurch Darmgase, flüssiger oder auch fester Stuhl unkontrolliert austreten kann.

Symptome und Anzeichen der Stuhlinkontinenz

Ein erstes Anzeichen ist das unkontrollierte Entweichen von Darmgasen. Betroffene merken das selbst meist nicht und können das Entweichen der Gase nicht beeinflussen.

Ein weiteres Zeichen ist, wenn in der Unterwäsche immer wieder Verschmutzungen in Folge unkontrolliertem Austritt von Darmschleim oder Stuhl vorgefunden werden.

Bei schweren Fällen von Stuhlinkontinenz ist selbst das Halten von festem Stuhl nicht mehr möglich.

Unterschiedliche Grade der Stuhlinkontinenz

Es wird in drei Schweregrade unterschieden:

Grad 1 ist gekennzeichnet durch den unkontrollierten Abgang von Winden und Darmschleim mit leichter Wäscheverschmutzung.

Der unkontrollierte Abgang von Winden und zusätzlich dazu das ungewollte Austreten von flüssigem Stuhl definiert Grad 2.

Bei Grad 3 der Stuhlinkontinenz kann weder der Abgang von festem und flüssigem Stuhl noch Winden kontrolliert werden.

Um den Grad der Stuhlinkontinenz genau zu bestimmen, verwenden Ärzte ein bestimmtes Punktesystem. Die Punkte hängen von der Häufigkeit und der Art der Inkontinenzereignisse ab. Betroffene können zwischen 1 und 20 Punkte erreichen. Je höher die Zahl, desto schwerer ist die Stuhlinkontinenz.

Arten der Stuhlinkontinenz und ihre Ursachen

In der Medizin werden je nach Ursache fünf Formen der Stuhlinkontinenz unterschieden.

  1. Muskuläre Inkontinenz: Bei dieser Form der Inkontinenz ist der Schließmuskel nicht mehr intakt oder geschwächt, so dass die Stuhlspeicherung und -ausscheidung nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Der Schließmuskeldefekt gilt als die häufigste Ursache für Stuhlinkontinenz und kann zum Beispiel durch Operationen ausgelöst werden. Auch eine nachlassende Gewebeelastizität im Alter kann eine Ursache für die muskuläre Störung sein.
  2. Neurogene Inkontinenz: Hierbei handelt es sich um Störungen im Nervensystem, die eine Stuhlinkontinenz zur Folge haben können. Betroffene verspüren keinen Stuhldrang, weil die Nervenimpulse falsche, unzureichende oder gar keine Informationen über den Darmfüllstand an das Gehirn weitergeben. Diese Störungen treten oft bei Krankheiten wie Schlaganfällen, Demenz oder MS (multiple Sklerose) auf.
  3. Konsistenzbedingte Inkontinenz: Gerade bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn kann es zu einer Stuhlinkontinenz kommen. Diese Darmerkrankungen gehen meist mit Durchfall einher und können so zu durch die Stuhlkonsistenz bedingt zu einer Inkontinenz führen.
  4. Sensorische Inkontinenz: Bei dieser Form ist die sensible Wahrnehmung der Analkanalschleimhaut gestört, weswegen Betroffene den Stuhldrang nicht mehr spüren. Hämorrhoiden und Operationen am Darm können mögliche Ursachen sein.
  5. Überlaufinkontinenz: Diese Inkontinenz liegt vor, wenn der Stuhl aufgrund langanhaltender Verstopfung und Flüssigkeitsverlust zu lange im Dickdarm bleibt. In Folge dessen kann nämlich nur flüssiger Stuhl daran vorbei und tritt ungewollt aus.

Geschlechtsbezogene Faktoren der Stuhlinkontinenz

Frauen sind vier- bis fünfmal häufiger von Stuhlinkontinenz betroffen als Männer. Das liegt zum einen an anatomischen Unterschieden im Beckenraum, aber auch an Belastungen wie Schwangerschaften und Geburten.

Nach einer Geburt ist die Beckenbodenmuskulatur geschwächt, was zu der Entstehung der Stuhlinkontinenz beiztragen kann. Es kann auch vorkommen, dass der Beckenboden absinkt, wodurch auch der Schließmuskel um den Anus nicht mehr in seiner eigentlichen Position gehalten wird. Dadurch kann der Schließmuskel nicht mehr zuverlässig abdichten und Darmschleim oder sogar fester Stuhl kann unkontrolliert austreten.

Während einer Geburt kann es außerdem zu einem Darmriss kommen, was eine Verletzung des Gewebes zwischen Vulva und dem Anus bedeutet.

Solche Kontinenzprobleme können entweder direkt nach der Schwangerschaft oder erst Monate sowie Jahre nach der Geburt entstehen.

Stuhlinkontinenz im Alter

Bei beiden Geschlechtern ist das Risiko einer Stuhlinkontinenz im Alter erhöht, weil die Schließmuskulatur auf natürliche Weise schwächer wird. Bei Frauen kommt noch dazu, dass die Gewebeelastizität des Beckenbodens mit zunehmenden Alter abnimmt.

Stuhlinkontinenz nach einer Operation

Durch chirurgische Eingriffe im Analbereich wie zum Beispiel bei Darmtumoren oder Hämorrhoiden kann es zu einer Stuhlinkontinenz kommen. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und infolgedessen entstandene Analfisteln können eine Ursache sein.

Stuhlinkontinenz kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, aber es stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung, je nach Ursache und Schweregrad. Betroffene sollten sich an Fachärzte wie Proktologen, Neurologen oder Geriater wenden und können von einem Stuhltagebuch profitieren, um ihre Toilettengewohnheiten besser zu verstehen.