Eine Pollakisurie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom einer Harnwegserkrankung, wie eine Blasenentzündung, einer Prostataentzündung, Nierenbeckenentzündung oder einer gutartigen Prostatavergrößerung.
Mit Pollakisurie ist eine Miktionsstörung gemeint, die sich durch eine deutliche Zunahme an Blasenentleerungen innerhalb von 24 Stunden zeigt, wobei aber nur geringe Mengen an Urin abgegeben werden.
Eine Pollakisurie tritt häufig mit einer Nykturie (nächtlicher Harndrang) auf und kann langfristig sehr belastend für Betroffene sein, weil man meist in der Nacht nicht durchschlafen kann und dadurch am Tag häufig müde ist.
Symptome einer Pollakisurie
Mögliche Symptome einer Pollakisurie sind:
- Schmerzen im Bauch, Unterleib oder den Flanken
- häufiges auf die Toilette laufen und es kommt nichts oder wenig
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, ggf. auch Fieber
- brennendes Gefühl in der Harnröhre
- manchmal auch Blut im Urin oder ein schwächerer Harnstrahl
- (leichte) Inkontinenz kann ebenfalls ein Anzeichen sein
Generell können die Symptome einer Pollakisurie sehr vielfältig sein und nicht so einfach von denen der Haupterkrankung unterschieden werden.
Prävention von Pollakisurie
Erste Anzeichen einer Pollakisurie sollten ernst genommen werden und vom Arzt abgeklärt werden, damit man die Haupterkrankung dahinter erkennt und behandeln kann.
Generell sind auch Vorsorgeuntersuchungen sehr wichtig. Zum Beispiel sollten Männer ab ca. 40 Jahren regelmäßig, einmal im Jahr zur Prostatakrebs-Vorsorge gehen.
Im Bereich der Gesundheit gibt es viele Begriffe, die uns manchmal rätseln lassen. Einer davon ist die Pollakisurie. Dieser Artikel klärt auf, was Pollakisurie ist, welche Ursachen sie hat, wie man sie diagnostiziert und welche Behandlungen es gibt. Wenn du oder ein Angehöriger unter häufigem Harndrang leidet, bist du hier genau richtig. Wir geben dir einen umfassenden Überblick und zeigen dir, wann du einen Arzt aufsuchen solltest.
Was bedeutet Pollakisurie?
Pollakisurie beschreibt einen Zustand, bei dem eine Person übermäßig häufig Wasser lassen muss, also unter starkem Harndrang leidet, ohne dass die ausgeschiedene Urinmenge signifikant erhöht ist. Das bedeutet, dass Betroffene oft zur Toilette gehen, dabei aber nur kleine Mengen Urin ausscheiden. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab: „polys“ bedeutet „viel“ oder „häufig“, und „akis“ steht für „Tropfen,“ während „uria“ sich auf „Urin“ bezieht.
Dieser Zustand ist oftmals belastend, da er den Alltag stark beeinträchtigen kann. Die ständigen Toilettengänge können zu Schlafstörungen, sozialer Isolation und einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Pollakisurie kann bei Frauen, Männern und Kindern auftreten und sollte, besonders wenn sie neu auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird, ärztlich abgeklärt werden.
Ursachen von Pollakisurie
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die zu Pollakisurie führen können. Diese reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu ernsthaften medizinischen Problemen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Blasenentzündung (Zystitis): Eine bakterielle Infektion der Blase ist eine der häufigsten Ursachen für Pollakisurie.
- Harnwegsinfektionen (HWI): Infektionen in anderen Teilen der Harnwege können ebenfalls zu häufigem Wasserlassen führen.
- Überaktive Blase (OAB): Bei einer überaktiven Blase ziehen sich die Muskeln der Blase unkontrolliert zusammen, was den Harndrang auslöst.
- Reizblase: Kann durch verschiedene Faktoren wie Stress oder bestimmte Reizstoffe ausgelöst werden.
- Prostatavergrößerung (bei Männern): Eine vergrößerte Prostata kann die Harnröhre einengen und zu häufigem Wasserlassen führen.
- Schwangerschaft: Insbesondere im ersten und dritten Trimester kann der wachsende Uterus Druck auf die Blase ausüben.
- Diabetes mellitus und Diabetes insipidus: Diese Erkrankungen gehen oft mit erhöhtem Harndrang einher.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Einige Medikamente, wie Diuretika, können die Nierenfunktion beeinflussen und zu häufigem Wasserlassen führen.
- Psychische Faktoren: Stress, Angstzustände oder psychische Belastungen können ebenfalls eine Rolle spielen.
- Ernährung: Koffein- und alkoholhaltige Getränke sowie stark gewürzte Speisen können die Blase reizen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Pollakisurie nicht immer ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein muss. Manchmal kann sie auch durch einfache Verhaltensänderungen oder die Vermeidung bestimmter Reizstoffe behoben werden. Dennoch ist eine ärztliche Abklärung ratsam, um die genaue Ursache zu ermitteln und schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen.
Diagnose von Pollakisurie
Um die Ursache der Pollakisurie zu ermitteln, ist eine umfassende Diagnose erforderlich. Der Arzt wird in der Regel:
- Anamnese erheben: Der Arzt wird dich nach deinen Symptomen, deiner Krankengeschichte, eingenommenen Medikamenten und deinen Lebensgewohnheiten befragen.
- Körperliche Untersuchung durchführen: Eine allgemeine körperliche Untersuchung kann Hinweise auf mögliche Ursachen liefern.
- Urinuntersuchung durchführen: Eine Urinprobe wird auf Anzeichen von Infektionen, Blut oder anderen Auffälligkeiten untersucht.
- Weitere Untersuchungen veranlassen: Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung der Blase, eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) oder urodynamische Untersuchungen (zur Messung der Blasenfunktion) erforderlich sein.
Die gründliche Diagnostik ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten. Scheue dich nicht, deinem Arzt alle relevanten Informationen mitzuteilen, um eine genaue Diagnose zu ermöglichen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Pollakisurie
Die Behandlung von Pollakisurie hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Einige gängige Behandlungsansätze sind:
- Behandlung der Grunderkrankung: Wenn eine Infektion, Diabetes oder eine Prostatavergrößerung die Ursache ist, muss diese gezielt behandelt werden. Dies kann Antibiotika, Medikamente zur Blutzuckerkontrolle oder Medikamente zur Entspannung der Prostata umfassen.
- Verhaltensänderungen: Änderungen der Lebensweise wie das Vermeiden von reizenden Substanzen (Koffein, Alkohol), das Trinken ausreichender Mengen an Wasser (besonders wichtig, um die Blase nicht zusätzlich zu reizen!) und das Vermeiden von Getränken kurz vor dem Schlafengehen können hilfreich sein.
- Blasentraining: Durch gezieltes Training kann die Blase darin unterstützt werden, größere Mengen Urin zu speichern. Dies erfordert Geduld und Konsequenz.
- Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente zur Entspannung der Blasenmuskulatur verschrieben werden.
- Physiotherapie: Beckenbodentraining kann helfen, die Blasenfunktion zu verbessern und Inkontinenz zu reduzieren.
- Chirurgische Eingriffe: In seltenen Fällen, beispielsweise bei einer stark vergrößerten Prostata, kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
Die Behandlung von Pollakisurie erfordert oft einen individuellen Ansatz. Sprich mit deinem Arzt über die verschiedenen Optionen und finde gemeinsam den besten Weg, um deine Beschwerden zu lindern.
Was du selbst tun kannst
Neben den oben genannten Behandlungsmöglichkeiten gibt es einiges, was du selbst tun kannst, um die Symptome der Pollakisurie zu lindern:
- Führe ein Miktionsprotokoll, um zu dokumentieren, wie oft du Wasser lässt und welche Mengen du ausscheidest. Dies kann deinem Arzt helfen, die Ursache der Pollakisurie besser zu verstehen.
- Vermeide blasenreizende Substanzen wie Kaffee, Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke, scharfe Gewürze und Zitrusfrüchte.
- Trinke ausreichend Wasser, um die Blase regelmäßig zu spülen und Harnwegsinfektionen vorzubeugen. Achte jedoch darauf, nicht zu viel auf einmal zu trinken, um den Harndrang nicht unnötig zu verstärken.
- Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen, der die Symptome der Pollakisurie verschlimmern kann.
- Trage lockere Kleidung, die nicht auf die Blase drückt.
Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
Wenn du unter häufigem Harndrang leidest, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Insbesondere wenn folgende Symptome hinzukommen:
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
- Blut im Urin
- Fieber
- Unterleibsschmerzen
- Inkontinenz (unwillkürlicher Urinabgang)
- Veränderungen in der Urinfarbe oder im Geruch des Urins
Ein frühzeitiges Gespräch mit dem Arzt kann helfen, die Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung einzuleiten, um deine Lebensqualität zu verbessern. Ignoriere die Symptome nicht und suche professionelle Hilfe, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Zusammenfassung
Pollakisurie ist ein Zustand mit häufigem Harndrang, der durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Die Diagnose und Behandlung hängen von der zugrunde liegenden Ursache ab. Wenn du unter diesem Symptom leidest oder Angehörige davon betroffen sind, zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären und die richtige Behandlung zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Wir hoffen, dieser Beitrag hat dir geholfen, Pollakisurie besser zu verstehen und die nächsten Schritte zu planen.