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Dysphagie/Schluckstörung

Vom 14.05.2024

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Der Begriff „Dysphagie“ bezeichnet eine schmerzfreie Störung beim Herunterschlucken von fester Nahrung und Flüssigkeiten. Je nach Schweregrad kann diese Schluckstörung die Nahrungsaufnahme erschweren oder sogar gänzlich unmöglich machen, wenn Nahrung und Flüssigkeiten nicht mehr in die Speiseröhre und den Magen transportiert werden können. Von dieser Problematik abgegrenzt wird die „Odynophagie“, die eine schmerzhafte Schluckstörung darstellt. Beide Formen der Schluckstörung sind im Grunde genommen Symptome verschiedener anderer Erkrankungen.

Schluckstörungen können zu ausgeprägten körperlichen Symptomen führen, die bis hin zu Mangelernährung und Austrocknung reichen. Daher ist es von großer Bedeutung, eine Dysphagie frühzeitig zu erkennen und die Pflege sowie die Ernährung im Alter entsprechend anzupassen.

Unterscheidung zwischen Schluckbeschwerden und Schluckstörung

Schluckbeschwerden treten häufig bei einer Angina/Mandelentzündung als Folgen auf oder bei ähnlichen Infektionen. Sie verursachen Schmerzen beim Schluckvorgang. Von den Schmerzen kann der Schluckvorgang normal ausgeführt werden. darum spricht man nicht von einer Schluckstörung, sondern von Schluck-Beschwerden. Da es nur vorüber gehend Auftritt. Sie werden oft mit Halspastillen oder entzündungshemmende Tee behandelt.

3 Arten von Dysphagie

Beim Schluckvorgang werden zahlreiche Muskeln und Organe beteiligt. Die Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumen, Kehlkopf und der Schließmuskel der Speiseröhre sorgen zusammen für einen reibungslosen Ablauf. Deshalb kann es im Alter zu den unterschiedlichen Varianten und Formen auftreten. Je nach Abschnitt des Schluckvorgangs.

  1. Oral: Zieht sich auf die Mundhöhle und den Weg zum Rachen.
  2. Pharyngal: Zieht sich vom Rachen zur Speiseröhre.
  3. Ösophageal: ist von der Speiseröhre zum Magen.

Es wird aber nur zwischen zwei Arten von Dysphagie entschieden.

  1. Oropharyngeale Dysphagie: Schluckstörung  in Mund und Rachen
  2. Ösophageal Dysphagie: Schluckstörung im Bereich der Speiseröhre

Schluckstörung im Mund und Rachenraum

Störungen im Mundraum während der „oralen Schluckphase“, auch an Zunge, Lippen oder Kiefer, führen oft dazu, dass der Nahrungsbrei nicht ausreichend zerkleinert wird, im Mund verbleibt und wieder ausgeschieden wird. In solchen Fällen spricht die Medizin von einer Oropharyngeale Schluckstörung.

Weitaus bedenklicher wird es, wenn der Kiefer oder das Gaumensegel falsch positioniert sind, was dazu führen kann, dass Betroffene sich ernsthaft an der Nahrung verschlucken. Wenn der Schließmuskel der Speiseröhre nicht korrekt schließt.

Schluckstörung in der Speiseröhre

In der Regel wird der Nahrungsbrei mithilfe von aktiven, jedoch unbewussten Muskelbewegungen der Speiseröhre in Richtung Magen transportiert. Dies geschieht nicht einfach durch bloßes „Herabrutschen“. Bei einer ösophagealen Dysphagie ist dieser Prozess jedoch entweder stark eingeschränkt oder findet überhaupt nicht statt. Oftmals ist die Speiseröhre dauerhaft verengt oder vollständig blockiert. In anderen Fällen ist die motorische Funktion der Speiseröhre beeinträchtigt

Psychisch bedingte Schluckstörung

In der Regel sind jüngere Patienten davon betroffen. Meist ist der Zusammenhang mit einer Angststörungen , Depressionen oder starken Stress zutun. Eine geeignete Therapie ist in der Regeleine psychosomatische Behandlung.

Symptome der Schluckstörung

Schluckstörung selbst ist nur ein Symptom einer anderen körperlichen oder psychischen Fehlfunktion und keine eigentliche Diagnose im medizinischen Sinn. Wenn man aber eine Schluckstörung hat muss man schnell handeln da es zu Mangelernährung, Dehydrierung oder einer Lungenentzündung kommen kann. Werden sie bei bestimmten Anzeichen hellhörig. Wenn sie den Verdachtsfall haben testen sie einfach auf folgende Anzeichen einer Schluckstörung.

Eventuelle Anzeichen einer Dysphagie

  • „Kloß im Hals“ , Husten oder Räuspern beim essen und Trinken
  • Nahrung oder Speichel läuft aus den Mund oder Nase
  • Probleme beim Kauen oder Zerkleinern von Essen
  • Verzögerung beim herunter Schlucken
  • Speisereste bleiben im Mundraum
  • Angst vor den Essen oder die Nahrung verweigern
  • eine andere Haltung beim Schlucken einnehmen
  • Unbeabsichtigtes „Inhalieren“ von Nahrungsmitteln (Aspiration)
  • Sprechstörung, Heiserkeit und Nasale Stimme
  • Schmerzen im Hals und Brustbein
  • nicht gewollte Gewichtsabnahme

Ursachen einer Schluckstörung

Oftmals führen neurologische Erkrankungen zu Schluckstörungen, da Störungen im Nervensystem, im Rückenmark oder im Gehirn das reibungslose Zusammenspiel der Muskeln und Organe im Schluckprozess beeinträchtigen können.

Dazu können beispielweise gehören:

Krankheiten Häufigkeit der Schluckstörung

Infektionen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum, akute Tumore, allgemeine Fehlbildungen und besondere Situationen wie der Durchbruch des Zwerchfells oder Erkrankungen der Speiseröhre können ebenfalls Schluckstörungen auslösen. Schluckprobleme treten auch häufig bei Erkrankungen der Halswirbelsäule (HWS-Syndrom) auf.

Dysphagie nach Schlaganfall

Ein Schlaganfall stellt die häufigste Ursache für Schluckstörungen im Alter dar. In der Akutphase leidet jeder zweite Schlaganfall-Patient an einer Schluckstörung, und bei jedem vierten besteht diese dauerhaft. Der Grund dafür liegt im funktional beeinträchtigten Nervensystem, das das reibungslose Zusammenspiel von Zunge, Kehlkopf, Gaumen und Speiseröhren-Schließmuskel stört.

Insbesondere die im Zusammenhang mit einem Schlaganfall festgestellte Schluckstörung birgt besondere Risiken. Das Risiko, eine schwere Lungenentzündung (Aspirations-Pneumonie) aufgrund von Aspiration (Verschlucken und Einatmen von Nahrung.

Dysphagie bei Demenz

Viele Menschen, die an Demenz erkranken, häufig in Form von Alzheimer-Demenz, entwickeln im Laufe der Zeit veränderte Hunger- und Durstgefühle. Aufgrund demenzspezifischer Verhaltensmuster, wie beispielsweise einem gesteigerten Bewegungsdrang, benötigen Demenzpatienten jedoch täglich mehr Kalorien und Flüssigkeit.

Wenn ein demenzkrankter Mensch seine Fähigkeiten zur Nahrungsaufnahme verliert, wie etwa den Umgang mit Besteck oder die Bewegung vom „Löffel zum Mund“, können Schwierigkeiten bei der selbständigen Nahrungsaufnahme und Schluckbeschwerden auftreten. Daher ist es besonders wichtig, Menschen mit fortgeschrittener Demenz, insbesondere wenn eine Schluckstörung vorliegt, sich dessen bewusst zu sein.

Dysphagie bei Parkinson

Ungefähr die Hälfte der Parkinson-Patienten leidet unter Schluckbeschwerden aufgrund der eingeschränkten Muskelbeweglichkeit. Während des Essens ein erhöhtes Risiko besteht, sich zu verschlucken, wurde das Gefahrpotenzial für Husten- und Erstickungsanfälle durch sogenanntes „Leaking“ erhöht: Dabei gelangen Nahrung und Flüssigkeiten in den Rachen, bevor überhaupt der Schluckreflex ausgelöst wird.

Da es zu keinen Appetitverlust, Ablehnungsverhalten und Gewichtsabnahme muss gezielt dagegen gesteuert werden.

Dysphagie bei MS

Bei Multipler Sklerose (MS) tritt Dysphagie häufig als Begleiterscheinung auf. Ein erstes Anzeichen ist oft, dass die Betroffenen nach dem Trinken husten oder sich generell häufig verschluckt haben. Logopädische Übungen für Zunge und Lippen sowie Sprech- und Atemübungen können oft dazu beitragen, die Schluckstörungen bei MS zu lindern.

Es sollte drauf geachtet werden, beim Essen eine aufrechte Position von Kopf und Körper zu haben um keine Schwierigkeiten zu bekommen.

Dysphagie Stufen

Es gibt 4 Stufen wie eine Schluckstörung eingestuft wird. Hier ist es so: 1 Stufe ist die schwerste Stufe und bei Stufe 4 ist kaum eine Schluckstörung vorhanden.

Stufe/ Schweregrad/ Ernährung

Stufe 1: Schwerste Schluckstörung mit hohen Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Nasensonde und Magensonde

Stufe 2: Mittlere Schluckstörung mit mäßigem Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Breiförmiges Essen, angedickte Getränke, Sondenernährung möglich

Stufe 3: Leichte Dysphagie mit geringem Risiko, Nahrung in die Atemwege zu bekommen/ Weiches Essen, schluckweises Trinken, möglicherweise angedickte Getränke

Stufe 4: keine bis sehr leichte Schluckstörung/ gewohnte Ernährung

Behandlung und Therapie einer Schluckstörung

Die Unterstützung von Menschen mit Schluckstörungen beim Essen und Trinken hängt von der Ursache und der Schwere der Dysphagie ab. Es gibt verschiedene Übungen, Maßnahmen und Ernährungsempfehlungen, die je nach individuellem Fall von Ärzten und Logopäden festgelegt werden sollten. Pflegekräfte sind jedoch mit den grundlegenden Maßnahmen vertraut.

Folgende Maßnahmen können bei einer Schluckstörung helfen:

  • richtige Kopf und Körperhaltung
  • Übungen für Organe und Muskeln
  • Logopädisches Training
  • Medikamente
  • Operationen

Ernährung bei Schluckstörung

Die größten Herausforderungen entstehen durch dünnflüssige Nahrungsmittel und Getränke, da diese aufgrund von Schluckstörungen leicht in die Atemwege gelangen oder aus dem Mund herausfließen können.

Auf der anderen Seite stellen auch schwer zu kauende Lebensmittel ein Problem dar, da sie ausgiebig und kräftig gekaut werden müssen. Dies ist nicht nur anstrengend, sondern führt auch zu verstärktem Speichelfluss, der ebenfalls problematisch sein kann. Eine Anpassung der Ernährung ist daher in jedem Fall erforderlich.

Es wird empfohlen, sich für weiche, jedoch nicht zu flüssige Lebensmittel zu entscheiden. Um die Vielfalt der Ernährung zu bewahren, können sogar Lebensmittel püriert werden, die normalerweise nicht in dieser Form konsumiert werden. Pürierter Schweinebraten? – Kein Problem. Das Wichtigste ist, dass es schmackhaft ist und den Appetit regt. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, speziell zubereitete Dysphagie-Kost zu erwerben oder angedickte Trinknahrung zu verwenden.

Andickungspulver bei Schluckstörungen

Die Zugabe von Verdickungsmitteln ist bei fester Nahrung oft nicht erforderlich. Bei Getränken schon dagegen. Die Anpassung an dickflüssige Getränke ist möglicherweise herausfordernd, aber nur so kann eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung bei fortgeschrittenen Schluckstörungen gewährleistet werden.

Hilfsmittel für Betroffene bei Dysphagie

Das Essen mit herkömmlichem Geschirr und Besteck stellt für Menschen mit Schluckstörungen eine besondere Herausforderung dar. Abhängig von der Art der Dysphagie können geeignete Hilfsmittel eine wirkliche Unterstützung bieten.

Geeignete Trinkhilfen bei Schluckstörungen und andere Hilfsmittel:

  • Trinkbecher mit Nasenausschnitt (Trinken, ohne den Kopf nach hinten zu legen)
  • Trinkdeckel für Gläser und Tassen (verhindert Verschütten)
  • Strohhalme (Behutsames Trinken, ohne das Gefäß hochzuhalten)
  • Flexible Dysphagie-Löffel (Schlucken auch mit Löffel im Mund)

Ernährung über klinische Sonden

Bei schwerer Schluckstörung oder wenn orale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, bleibt oft nur die Ernährung über klinischen Sonden. dazu gibt es zwei Arten von Sonden:

  1. Die nasogastrale Sonde (NG-Sonde): Ist ein Schlauch der durch die Nase in den Magen gelegt wird und dadurch die Nahrungsaufnahme zustande kommt
  2. Die Magensonde (PEG): Durch einen kleinen Operativen Eingriff wird direkt durch die Bauchdecke in den Magen gelegt. Wo man mit spezieller Nahrung ernährt wird.

Beide Arten können in der häuslichen Pflege angewendet werden. Die Magensonde sollte regelmäßig vom Ambulanten Pflegedienst kontrolliert und gereinigt werden.

Pflegemaßnahmen bei Dysphagie

Die Nahrungsaufnahme ist nicht nur entscheidend für die körperliche Gesundheit, sondern auch ein Genussakt, der maßgeblich zur Lebensqualität beiträgt. Gleichzeitig stellt das Essen und Trinken für Menschen mit Dysphagie eine anspruchsvolle Tätigkeit dar, die Ruhe und Konzentration erfordert. Ein vorrangiges Ziel im Pflegealltag sollte daher sein, zumindest ein Mindestmaß an Appetit und Freude am Essen sowie Trinken aufrechtzuerhalten.

Pflege-Tipps für pflegende Angehörige

Bei der Zubereitung sollte man darauf achten auf ausgewogene Ernährung und Abwechslungsreich ist. Auch die Vorgaben des Pflegepersonals sollte drauf geachtet werden. Ungewohntes wie Fleisch, Fisch auch pürieren. Wenn es nötig ist verwenden sie Andickungsmittel.

Vor den Mahlzeiten sollte drauf geachtet werden das sie sich Zeit nehmen und eine ruhige Umgebung sorgen. Die Speise und Luftröhre sollte frei sein ( keine brodelnden Geräusche). Hörgeräte und Brille sollten getragen werden um alle Sinne zu aktivieren. Eine Aufrechte Sitzhaltung im Bett oder Stuhl sollte gegeben sein.

Nach dem Essen entfernen Sie die Essenreste und führen sie die Mundpflege durch. Lassen sie den Betroffenen noch etwas aufrecht sitzen.