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Verhaltenstherapie gegen Inkontinenz

Vom 16.10.2023

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Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Es gibt viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Therapiemaßnahmen.

Die Verhaltenstherapie ist eine davon. Sie hat sich als eine der wirksamsten, nicht-invasiven Methoden zur Behandlung von Inkontinenz erwiesen und zielt darauf ab, das Blasen- und Darmverhalten zu verbessern sowie die Kontrolle über die Ausscheidung wieder zu erlangen.

Grundprinzipien der Verhaltenstherapie gegen Inkontinenz

  1. Psychoedukation
  2. Verhaltensanalyse
  3. Verhaltensmodifikation
  4. Blasentraining
  5. Stuhlgangtraining

Psychoeduktion

Psychoeduktion hat mehrere Ziele. Die drei Hauptziele sind Verständnis, Verantwortung und Bewältigung in Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Erkrankung. Die Patienten werden ausführlich über die Anatomie und Funktion des Harn- und Verdauungstrakts aufgeklärt, um ein besseres Verständnis für die Ursache ihrer Inkontinenz zu entwickeln. Durch ein verbessertes Verständnis der Krankheit lassen sich auch therapeutische Maßnahmen besser einhalten, weil man eher versteht, warum man das macht.

Verhaltensanalyse

Eine detaillierte Analyse der Blasen- und Darmgewohnheiten des Patienten hilft, individuelle Faktoren und Auslöser der Inkontinenz zu identifizieren. Hierbei wird gerne die Methode des Miktionstagebuchs verwendet.

Das Miktionstagebuch erfasst individuelle Trinkgewohnheiten und den Harn- und Stuhlabgang. Damit kann dem Arzt sehr geholfen werden, um die richtige Behandlung zu erstellen. Im Tagebuch werden Uhrzeit, Trinkmenge, Harnmenge, der Harndrang und der Urinverlust festgehalten. Sinnvoll ist es das Tagebuch bis zu 14 Tage lang zu führen.

Verhaltensmodifikation

Durch gezieltes Training lernen die Patienten, ihr Blasen- und Darmverhalten zu kontrollieren. Dies kann unter anderem das Erlernen des richtigen Timings für Toilettengänge und das Training der Beckenbodenmuskulatur beinhalten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Blasentraining

Patienten lernen, ihren Harndrang zu regulieren und ihre Blasenkapazität zu erhöhen, um längere Intervalle zwischen Toilettengängen zu ermöglichen.

Stuhlgangtraining

Bei Inkontinenz des Stuhlgangs werden Techniken zur Regulation des Stuhlgangs eingeführt, einschließlich einer gesunden Ernährung und Verwendung von Toilettenzeiten.

Anwendung der Verhaltenstherapie

Eine Verhaltenstherapie kann in unterschiedlichen Kontexten angewendet werden:

  1. Einzeltherapie: Ein erfahrener Therapeut arbeitet individuell mit dem Patienten, um spezifische Probleme zu identifizieren und anzugehen.
  2. Gruppentherapie: Gruppenunterstützung kann hilfreich sein, um die Patienten zu ermutigen und ihnen ein unterstützendes soziales Umfeld zu bieten.
  3. Hausaufgaben: Patienten erhalten oft Übungen und Aufgaben, die sie zwischen den Therapiesitzungen durchführen, um das Gelernte in den Alltag zu integrieren.

Fazit

Die Wirksamkeit der Verhaltenstherapie gegen Inkontinenz wurde durch zahlreiche Studien belegt. Durch eine solche Therapie können die Häufigkeit der Inkontinenzepisoden reduzieren werden und die Lebensqualität der Betroffenen kann erheblich verbessern werden.