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Polydipsie – Was dahinter steckt

Polydipsie bezeichnet übermäßigen Durst. Polydipsie geht meist mit einer erhöhten Urinausscheidung (Polyurie) und einer Nykturie (vermehrter nächtlicher Harndrang) einher.

Man sollte wissen, dass Polydipsie keine eigenständige Krankheit ist, sondern immer nur ein Symptom darstellt. Daher muss man auch die Ursache behandeln, statt die Polydipsie an sich.

Allerdings muss man zwischen einer primären und einer sekundären Polydipsie unterscheiden.

Die primäre Form kommt häufig bei Sportlern und Sportlerinnen vor und es kommt hierbei zu einem verstärkten Durst ohne medizinische oder körperliche Ursache. Ebenfalls von der primären Form betroffen sind sehr körperbewusste Menschen (Fitnessfans oder Influencern) und Menschen mit psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Magersucht.

Bei der sekundären Polydipsie liegt jedoch immer eine organische Ursache vor.

Männer, Frauen und Kinder können gleichermaßen betroffen sein von der Polydipsie.

Symptome von Polydipsie

Vermehrtes Wasser trinken (mehr als 3 Liter pro Tag) bei normaler körperlicher Belastung und ohne erschwerte Umwelteinflüsse wie andauernde Hitze mit einhergehendem Schwitzen, ist das Hauptsyndrom von Polydipsie. Daraus resultierend ist auch vermehrter Harndrang ein Symptom.

Ursachen

Die häufigsten kurzzeitigen und krankheitsbedingten Ursachen sind:

  • starker Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen Durchfall, Schwitzen und Fieber
  • Diabetes mellitus
  • Diabetes insipidus
  • Fehlfunktionen der Schilddrüse oder Niere
  • Hyperkalzämie (erhöhte Kalziumwerte im Blut)
  • psychische Faktoren (zum Beispiel krankhaftes Gesundheits- oder Körperbewusstsein, Anorexie)
  • Leistungssport
  • bestimmte Medikamente (Diuretika)
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Hormonelle Störungen
  • Hirnschädigungen, insbesondere am Hypothalamus (Freisetzung des Hormons ADH kann gestört sein)

Prävention

Der krankheitsbedingten Polydipsie lässt sich nur schlecht vorbeugen, weil man oft nicht weiß, welche Krankheit dazu geführt hat.

Liegt der vermehrte Durst aber nicht an einer Krankheit, sondern an anderen Ursachen kann es helfen, parallel immer genug zu trinken, z.B. schon während des Sports oder während einer Hitzeperiode genug Wasser trinken. Dabei sollte auf harntreibende Getränke wie Kaffee oder schwarzer/grüner Tee verzichtet werden.

Gerade im Sommer sollte man beim Sport treiben auch auf seinen Elektrolythaushalt aufpassen und den im Gleichgewicht halten. Das geht, indem man zum Beispiel etwas Fruchtsaft seinem Wasser beimischt oder eine Prise Salz.

Ein ständiges Durstgefühl, das selbst nach dem Trinken großer Mengen Wasser nicht verschwindet? Das könnte Polydipsie sein. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über diese oft übersehene Erkrankung, von den möglichen Ursachen bis hin zu den Anzeichen, auf die Sie achten sollten. Wir geben Ihnen Einblicke, wie Sie als Betroffener oder Angehöriger damit umgehen können, und wann Sie unbedingt ärztlichen Rat suchen sollten. Bleiben Sie informiert und nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand!

Was ist Polydipsie? Definition und Grundlagen

Polydipsie, abgeleitet von den griechischen Wörtern „poly“ (viel) und „dipsa“ (Durst), bezeichnet ein übermäßiges Durstgefühl, das zu einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme führt. Es wird oft definiert als das Trinken von mehr als 3 Litern Flüssigkeit pro Tag. Es ist wichtig zu verstehen, dass Polydipsie nicht nur ein Symptom, sondern ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Ursache sein kann. Die exzessive Trinkmenge kann erhebliche Auswirkungen auf den Körper haben und sollte daher ernst genommen werden.

Wichtig: Polydipsie ist mehr als nur ein großer Durst nach einem anstrengenden Workout. Es ist ein anhaltendes, unstillbares Verlangen nach Flüssigkeit, das oft mit anderen Symptomen einhergeht.

Ursachen von Polydipsie: Welche Krankheiten stecken dahinter?

Die Ursachen für Polydipsie sind vielfältig. Oft ist sie ein Symptom bestimmter Erkrankungen. Hier sind einige der häufigsten Auslöser:

  • Diabetes Mellitus: Erhöhter Blutzuckerspiegel führt dazu, dass der Körper versucht, überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden, was zu verstärktem Durstgefühl führt. Dies ist eine der häufigsten Ursachen für Polydipsie, insbesondere bei unkontrolliertem Diabetes.
  • Diabetes Insipidus: Diese seltene Erkrankung ist durch eine Störung des Hormonhaushalts (Vasopressin) gekennzeichnet, wodurch die Nieren nicht in der Lage sind, Wasser effektiv zurückzuhalten, und somit zu massivem Durstgefühl und erhöhter Urinausscheidung führt. Es gibt verschiedene Formen von Diabetes Insipidus, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben können.
  • Psychogene Polydipsie: Hierbei handelt es sich um übermäßiges Trinken ohne körperliche Ursache, oft verbunden mit psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Schizophrenie. Manchmal wird sie auch als „primäre Polydipsie“ bezeichnet.
  • Nierenerkrankungen: Bestimmte Nierenprobleme, wie beispielsweise eine chronische Niereninsuffizienz, können die Fähigkeit des Körpers, Flüssigkeit und Elektrolyte zu regulieren, beeinträchtigen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika (entwässernde Mittel gegen Bluthochdruck oder Ödeme), Anticholinergika und bestimmte Psychopharmaka, können Durst auslösen.
  • Elektrolytstörungen: Ungleichgewichte von Elektrolyten wie Natrium (Hyponatriämie oder Hypernatriämie) oder Kalium können ebenfalls Durst verursachen und die Flüssigkeitsregulation des Körpers stören.
  • Dehydration: Obwohl es paradox klingt, kann chronische Dehydration zu einem Teufelskreis aus Durst und verminderter Fähigkeit des Körpers, Flüssigkeit zu speichern, führen.

Symptome erkennen: Anzeichen für übermäßigen Durst

Neben dem offensichtlichen Durstgefühl gibt es weitere Symptome, auf die man achten sollte. Achten Sie besonders auf eine Kombination dieser Anzeichen:

  • Häufiges Wasserlassen (Polyurie): Große Urinmengen, oft weit über die normale Tagesmenge hinaus.
  • Nächtliches Wasserlassen (Nykturie): Häufiges Aufwachen in der Nacht, um die Blase zu entleeren. Dies stört den Schlafzyklus.
  • Müdigkeit und Schwäche: Aufgrund von Elektrolytungleichgewichten oder der zugrunde liegenden Erkrankung.
  • Trockene Haut und Schleimhäute: Trotz der großen Trinkmenge kann der Körper Schwierigkeiten haben, die Feuchtigkeit zu speichern.
  • Gewichtsverlust: (je nach Ursache), besonders bei unkontrolliertem Diabetes.
  • Verwirrtheit: (in schweren Fällen), ein Zeichen für schwere Elektrolytstörungen oder Dehydration.
  • Muskelschwäche oder Krämpfe: Insbesondere bei Kaliummangel.

Diagnose und Behandlung von Polydipsie

Wenn Sie oder ein Angehöriger unter übermäßigem Durst leiden, der über ein normales Maß hinausgeht und mit anderen Symptomen einhergeht, ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich. Der Arzt wird:

  • Eine ausführliche Anamnese erheben: Detaillierte Fragen zur Krankengeschichte, Trinkgewohnheiten, Medikamenteneinnahme und weiteren Symptomen.
  • Körperliche Untersuchungen durchführen: Um Anzeichen von Dehydration, neurologischen Auffälligkeiten oder anderen relevanten körperlichen Befunden zu erkennen.
  • Blut- und Urinuntersuchungen anordnen: Zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels, der Nierenfunktion, der Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid), des osmotischen Drucks und anderer relevanter Parameter.
  • Einen Durstversuch durchführen: Unter ärztlicher Aufsicht wird die Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt, um die Reaktion des Körpers zu beobachten und zwischen verschiedenen Ursachen von Polydipsie zu unterscheiden. Dieser Test ist wichtig, um Diabetes Insipidus zu diagnostizieren.
  • Gegebenenfalls weitere Untersuchungen veranlassen: Wie z.B. einen Vasopressin-Test (zur Unterscheidung zwischen zentralem und nephrogenem Diabetes Insipidus), eine MRT des Gehirns (um Ursachen im Bereich der Hirnanhangsdrüse auszuschließen) oder eine Nierenbiopsie (in seltenen Fällen).

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. So kann beispielsweise Diabetes Mellitus mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt werden, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Polydipsie zu reduzieren. Diabetes Insipidus erfordert je nach Form eine Hormontherapie mit Vasopressin-Analoga (Desmopressin) oder die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache, wenn möglich. Psychogene Polydipsie erfordert oft eine psychotherapeutische Behandlung und möglicherweise Medikamente zur Behandlung der psychischen Erkrankung.

Wichtig: Selbstmedikation ist bei Polydipsie nicht angeraten. Die Behandlung muss immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine falsche Behandlung schwerwiegende Folgen haben kann.

Pflege bei Polydipsie: Was Angehörige tun können

Als Angehörige können Sie viel tun, um Betroffene zu unterstützen. Ihre Beobachtungen und Ihre Hilfe können einen großen Unterschied machen:

  • Dokumentieren: Notieren Sie genau die Trinkmenge (am besten mit Messbechern oder Flaschen), die Urinausscheidung (Häufigkeit und ungefähre Menge) und alle anderen relevanten Symptome. Dies hilft dem Arzt bei der Diagnose und Verlaufskontrolle.
  • Aufklärung: Informieren Sie sich umfassend über die Erkrankung und ihre Behandlung. Je besser Sie informiert sind, desto besser können Sie den Betroffenen unterstützen und die Anweisungen des Arztes verstehen.
  • Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme: Stellen Sie sicher, dass die Medikamente wie verschrieben eingenommen werden. Erstellen Sie einen Einnahmeplan und erinnern Sie den Betroffenen daran, seine Medikamente einzunehmen.
  • Motivation: Ermutigen Sie den Betroffenen, die vom Arzt empfohlenen Maßnahmen zu befolgen, auch wenn es schwerfällt. Positive Verstärkung ist wichtig.
  • Sichere Umgebung: Achten Sie auf eine sichere Umgebung, insbesondere wenn der Betroffene aufgrund von Flüssigkeitsverlust, Verwirrtheit oder nächtlichem Wasserlassen sturzgefährdet ist. Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung und entfernen Sie Stolperfallen.
  • Gespräche führen: Bieten Sie ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste des Betroffenen. Polydipsie und die zugrunde liegenden Erkrankungen können belastend sein.
  • Unterstützung bei Arztterminen: Begleiten Sie den Betroffenen zu Arztterminen und helfen Sie ihm, Fragen zu stellen und die Informationen zu verstehen.

Polydipsie und Flüssigkeitszufuhr im Alter

Gerade im Alter ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von großer Bedeutung, gleichzeitig steigt aber auch das Risiko für Erkrankungen, die mit Polydipsie einhergehen. Achten Sie besonders auf Anzeichen von Dehydration wie trockene Haut, Verwirrtheit oder verminderte Urinausscheidung. Eine regelmäßige Kontrolle der Trinkmenge und des Urins kann helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Eine Pflegebox kann hier eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie beispielsweise Trinkprotokolle, Erinnerungshilfen für die Flüssigkeitsaufnahme oder spezielle Trinkbecher enthält, die das Trinken erleichtern.

Fazit: Polydipsie ernst nehmen und ärztlichen Rat einholen

Polydipsie ist ein Symptom, das auf eine ernstzunehmende Erkrankung hindeuten kann. Wenn Sie übermäßigen Durst bei sich selbst oder einem Angehörigen feststellen, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Dieser Beitrag soll Ihnen als informative Quelle dienen, ersetzt aber keinesfalls eine ärztliche Beratung. Bleiben Sie gesund!

Disclaimer: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt oder Apotheker.

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