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Unter Nykturie versteht man nächtlichen Harndrang, durch den der Schlaf mindestens zweimal unterbrochen werden muss, um auf die Toilette zu gehen. Nykturie kommt bei jüngeren und älteren, sowie Männern und Frauen gleichermaßen vor. Jedoch sind in jüngeren Jahren (bis ca. 40 Jahre) mehr Frauen als Männer betroffen.
Nykturie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom anderer Erkrankungen.
Ursachen
Verschiedene Haupterkrankungen können zu Nykturie führen. Manche der Erkrankungen treten typischerweise bei Männern auf, andere bei Frauen. Die meisten Krankheiten, die zu Nykturie führen und beide Geschlechter gleichermaßen betreffen, sind:
Harnwegs- und Nierenerkrankungen: Besonders häufig bei Blasenentzündungen, Nierenentzündungen oder Harnwegsinfektionen kommt es zu Nykturie.
Schnarchen/Schlafapnoe: Nykturie ist eng verbunden mit Schlafapnoe (Atemaussetzer in der Nacht) sowie mit Schnarchen. Hierdurch wird der Schlaf gestört und man wacht eher auf.
ADH-Mangel: Das Antidiuretische Hormon (ADH) reguliert den Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper. Ist das Hormon in einer geringeren Menge als üblich vorhanden, arbeiten die Nieren auch nachts auf Touren, wodurch man vermehrten Harndrang verspürt.
Herzerkrankungen: Menschen mit Herzinsuffizienz leiden oft an Nykturie, was an den Wassereinlagerungen z.B. in den Beinen liegt, da diese durch das Liegen wieder in die Blutbahn gelangen und dann in der Nacht über die Nieren ausgeschieden werden müssen.
Menschen mit Diabetes: Menschen mit Diabetes haben oft mehr Durst und trinken daher mehr. Durch das mehr Trinken, vermehrt sich auch der Harndrang.
Medikamente: Manche Medikamente können Nykturie als Nebenwirkungen hervorrufen. Gerade solche, die eine entwässernde Wirkungen haben, können sich negativ auf den Nachtschlaf auswirken.
Psychische Probleme/Erkrankungen: Bei Stress und Sorgen ist man oft rastlos und kann nachts nicht schlafen. Dadurch kann es dazu kommen, dass man bei dem kleinsten Harndrang direkt zur Toilette geht, obwohl die Blase kaum gefüllt ist.
Speziell bei Männern: Bei Männern kommt Nykturie meist als Begleiterscheinung von einer gutartigen Prostatavergrößerung, einer Prostataentzündung oder Prostatakrebs vor.
Speziell bei Frauen: In den Wechseljahren kann es oft zu Nykturie kommen. Damit verbunden kommt es häufig zu einer Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur, die wiederum die Blase schwächt.
Therapie bei Nykturie
Eine gezielte Therapie gibt es nicht, da Nykturie keine eigenständige Krankheit ist. Was hilft, ist die Haupterkrankung zu bekämpfen, damit das Symptom der Nykturie auch weggeht.
Bei Entzündungen der Harnwege als Ursache hilft oft die Gabe von Antibiotika. Schnarchen lässt sich auch gut behandeln und eine schwache Beckenbodenmuskulatur kann man mit gezieltem Training stärken.
Prävention von Nykturie
Eine bewährte Methode ist es, ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu trinken.
Menschen mit Herzproblemen und Wassereinlagerungen kann es helfen, tagsüber mal die Beine hochzulegen, um die Wasseransammlungen im Körper zu reduzieren oder zu verhindern.
Blasenentzündungen sollten richtig auskuriert werden.