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Nierensteine – Symptome und Risikofaktoren

Vom 17.10.2023

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Nierensteine sind eine häufige urologische Erkrankung, die erhebliche Beschwerden verursachen kann.

Was sind Nierensteine?

Nierensteine entstehen aus Bestandteilen des Urins (Kalzium, Phosphat, Harnsäure, Zystin, Oxalat). Eigentlich sind diese Bestandteile im Urin gelöst, kommt es jedoch zu einer zu hohen Konzentration, können sie verklumpen. Dadurch entstehen Nierensteine. Diese lagern sich in den Nieren oder den Harnwegen ab und können Schmerzen, Harnwegsinfektionen oder andere Komplikationen verursachen.

Die drei wichtigsten Arten von Nierensteinen sind:

  • Kalzium-Oxalat Steine (mit Abstand am häufigsten)
  • Harnsäuresteine (ca. 10 – 15% der Betroffenen leiden darunter)
  • Infektsteine (müssen behandelt werden)

Auch Mischformen sind möglich. Männer sind deutlich öfters von Nierensteinen betroffen als Frauen. Die Erkrankung gilt als „Wohlstandserkrankung“, da sie meist durch eine falsche Ernährung, Bewegungsmangel und ggf. Übergewicht verursacht werden.

Ursachen

Für Nierensteine gibt es verschiedene Ursachen. Einige mögliche Ursachen sind:

  • Genetische Veranlagung: Ein familiäres Risiko kann die Neigung zur Bildung von Nierensteinen erhöhen.
  • Dehydration: Mangelnde Flüssigkeitszufuhr kann die Konzentration von Mineralien im Urin erhöhen.
  • Ernährung: Eine Diät, die reich an oxalathaltigen Lebensmitteln, tierischem Eiweiß und Salz ist, kann das Risiko erhöhen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika oder antiretrovirale Medikamente, können das Risiko für Nierensteine erhöhen.

Symptome von Nierensteinen

Bei kleinen Steinen treten meistens keine Symptome auf. Erst wenn sie sich in dem Harnleiter festsetzen, kann es zu intervallartigen, heftigen, stechenden und krampfartigen Schmerzen kommen. Diese könne auch in den Rücken, seitlichen Unterbauch, Leistengegend oder Genitalregion ausstrahlen, je nach Lage der Steine.

Weitere Symptome sind:

  • Häufiges Wasserlassen: Begleitet von Schmerzen oder Brennen. Zudem werden meist nur kleine Mengen Urin abgegeben.
  • Inkontinenz: der Harndrang kann nicht unterdrückt werden, wodurch es zu einem ungewollten Harnabgang kommt
  • Blut im Urin: Urin kann rötlich oder bräunlich erscheinen. Das entsteht dadurch, dass die Steine meist eine raue Oberfläche haben und die Schleimhaut in den Harnwegen verletzen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Aufgrund der Schmerzen oder Übelkeit.
  • Schweißausbruch und Panikattacken

Risikofaktoren, die Nierensteine begünstigen

Risikofaktoren gibt es viele. Ernährungsbedingt sind es vor allem Nahrungsmittel, die dem Körper viel Wasser entziehen und den Harn mit Salzen übersättigen. Dazu zählen zum Beispiel Spargel und Rhabarber. Auch phosphathaltige Lebensmittel wie Fleisch, Wurst oder Cola begünstigen die Entstehung von Nierensteinen.

Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt, ist ein Risikofaktor. Vor allem sollte viel Wasser, Tee oder Saftschorlen getrunken werden.

Wer einmal Nierensteine hatte, hat ein um 50% gestiegenes Risiko, wieder Nierensteine zu bekommen.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Häufige Harnwegsinfektionen
  • Adipositas (starkes Übergewicht)
  • Medikamente wie ASS (Acetylsalicylsäure) in sehr hoher Dosis, sowie Sulphonamide (Antibiotika), Azetalzolamid und Triamteren

Behandlung von Nierensteinen

  • Abwartendes Beobachten: Kleine Steine können ohne aktive Behandlung passieren.
  • Bewegung: auch ruckelnde Bewegungen können dabei helfen, kleine Steine loszuwerden. Hier helfen Joggen, Treppensteigen oder Hüpfen.
  • Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL): Zertrümmerung von Steinen mit Schallwellen von außen.
  • Ureteroskopie: Entfernung von Steinen mithilfe eines dünnen Endoskops.
  • Perkutane Nephrolithotomie: Entfernung großer Steine durch minimal-invasive Chirurgie.
  • Medikamente: Je nach Art der Steine können Medikamente verschrieben werden.

Prävention von Nierensteinen

Am besten lassen sich Nierensteine vorbeugen, indem man über den Tag verteilt viel trinkt! Fällt einem das viel trinken schwer, oder vergisst man es häufig, können Apps oder ein Trinkprotokoll helfen, den Überblick zu bewahren.

Man sollte vor allem Wasser, Tee oder Schaftschorlen trinken und Kaffee, Alkohol oder Softdrinks nur in geringen Mengen zu sich nehmen.

Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle: Man sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten und eher wenig Fleisch, dafür viel Gemüse essen. Hierbei auf oxalathaltige Gemüse-/Obstsorten verzichten (also wenig Spinat, Rote Beete, Mangold oder Spargel). Auch Schokolade sollte bei einer Neigung zu Nierensteinen eher selten konsumiert werden, da sie ebenfalls viel Oxalat enthalten.

Außerdem wichtig zur Prävention sind:

  • ausreichend Bewegung
  • Übergewicht vermeiden
  • Reduktion von Stress
  • eventuell medikamentöse Vorbeugung, zum Beispiel, wenn eine Stoffwechselstörung vorliegt