Nierensteine sind eine häufige urologische Erkrankung, die erhebliche Beschwerden verursachen kann.
Was sind Nierensteine?
Nierensteine entstehen aus Bestandteilen des Urins (Kalzium, Phosphat, Harnsäure, Zystin, Oxalat). Eigentlich sind diese Bestandteile im Urin gelöst, kommt es jedoch zu einer zu hohen Konzentration, können sie verklumpen. Dadurch entstehen Nierensteine. Diese lagern sich in den Nieren oder den Harnwegen ab und können Schmerzen, Harnwegsinfektionen oder andere Komplikationen verursachen.
Die drei wichtigsten Arten von Nierensteinen sind:
- Kalzium-Oxalat Steine (mit Abstand am häufigsten)
- Harnsäuresteine (ca. 10 – 15% der Betroffenen leiden darunter)
- Infektsteine (müssen behandelt werden)
Auch Mischformen sind möglich. Männer sind deutlich öfters von Nierensteinen betroffen als Frauen. Die Erkrankung gilt als „Wohlstandserkrankung“, da sie meist durch eine falsche Ernährung, Bewegungsmangel und ggf. Übergewicht verursacht werden.
Ursachen
Für Nierensteine gibt es verschiedene Ursachen. Einige mögliche Ursachen sind:
- Genetische Veranlagung: Ein familiäres Risiko kann die Neigung zur Bildung von Nierensteinen erhöhen.
- Dehydration: Mangelnde Flüssigkeitszufuhr kann die Konzentration von Mineralien im Urin erhöhen.
- Ernährung: Eine Diät, die reich an oxalathaltigen Lebensmitteln, tierischem Eiweiß und Salz ist, kann das Risiko erhöhen.
- Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika oder antiretrovirale Medikamente, können das Risiko für Nierensteine erhöhen.
Symptome von Nierensteinen
Bei kleinen Steinen treten meistens keine Symptome auf. Erst wenn sie sich in dem Harnleiter festsetzen, kann es zu intervallartigen, heftigen, stechenden und krampfartigen Schmerzen kommen. Diese könne auch in den Rücken, seitlichen Unterbauch, Leistengegend oder Genitalregion ausstrahlen, je nach Lage der Steine.
Weitere Symptome sind:
- Häufiges Wasserlassen: Begleitet von Schmerzen oder Brennen. Zudem werden meist nur kleine Mengen Urin abgegeben.
- Inkontinenz: der Harndrang kann nicht unterdrückt werden, wodurch es zu einem ungewollten Harnabgang kommt
- Blut im Urin: Urin kann rötlich oder bräunlich erscheinen. Das entsteht dadurch, dass die Steine meist eine raue Oberfläche haben und die Schleimhaut in den Harnwegen verletzen.
- Übelkeit und Erbrechen: Aufgrund der Schmerzen oder Übelkeit.
- Schweißausbruch und Panikattacken
Risikofaktoren, die Nierensteine begünstigen
Risikofaktoren gibt es viele. Ernährungsbedingt sind es vor allem Nahrungsmittel, die dem Körper viel Wasser entziehen und den Harn mit Salzen übersättigen. Dazu zählen zum Beispiel Spargel und Rhabarber. Auch phosphathaltige Lebensmittel wie Fleisch, Wurst oder Cola begünstigen die Entstehung von Nierensteinen.
Auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt, ist ein Risikofaktor. Vor allem sollte viel Wasser, Tee oder Saftschorlen getrunken werden.
Wer einmal Nierensteine hatte, hat ein um 50% gestiegenes Risiko, wieder Nierensteine zu bekommen.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Häufige Harnwegsinfektionen
- Adipositas (starkes Übergewicht)
- Medikamente wie ASS (Acetylsalicylsäure) in sehr hoher Dosis, sowie Sulphonamide (Antibiotika), Azetalzolamid und Triamteren
Behandlung von Nierensteinen
- Abwartendes Beobachten: Kleine Steine können ohne aktive Behandlung passieren.
- Bewegung: auch ruckelnde Bewegungen können dabei helfen, kleine Steine loszuwerden. Hier helfen Joggen, Treppensteigen oder Hüpfen.
- Extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL): Zertrümmerung von Steinen mit Schallwellen von außen.
- Ureteroskopie: Entfernung von Steinen mithilfe eines dünnen Endoskops.
- Perkutane Nephrolithotomie: Entfernung großer Steine durch minimal-invasive Chirurgie.
- Medikamente: Je nach Art der Steine können Medikamente verschrieben werden.
Prävention von Nierensteinen
Am besten lassen sich Nierensteine vorbeugen, indem man über den Tag verteilt viel trinkt! Fällt einem das viel trinken schwer, oder vergisst man es häufig, können Apps oder ein Trinkprotokoll helfen, den Überblick zu bewahren.
Man sollte vor allem Wasser, Tee oder Schaftschorlen trinken und Kaffee, Alkohol oder Softdrinks nur in geringen Mengen zu sich nehmen.
Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle: Man sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten und eher wenig Fleisch, dafür viel Gemüse essen. Hierbei auf oxalathaltige Gemüse-/Obstsorten verzichten (also wenig Spinat, Rote Beete, Mangold oder Spargel). Auch Schokolade sollte bei einer Neigung zu Nierensteinen eher selten konsumiert werden, da sie ebenfalls viel Oxalat enthalten.
Außerdem wichtig zur Prävention sind:
- ausreichend Bewegung
- Übergewicht vermeiden
- Reduktion von Stress
- eventuell medikamentöse Vorbeugung, zum Beispiel, wenn eine Stoffwechselstörung vorliegt
Was sind Nierensteine eigentlich?
Nierensteine sind feste Ablagerungen, die sich in den Nieren bilden. Sie entstehen, wenn bestimmte Mineralien und Salze im Urin in hoher Konzentration vorhanden sind und auskristallisieren. Diese Kristalle können sich zusammenballen und im Laufe der Zeit zu Steinen unterschiedlicher Größe heranwachsen. Die Zusammensetzung der Steine kann variieren, wobei Kalziumoxalat die häufigste Form darstellt. Andere Typen umfassen Harnsäure-, Struvit- und Zystinsteine.
Nierensteine: Symptome erkennen und richtig deuten
Nicht jeder Mensch mit Nierensteinen bemerkt direkt Symptome. Kleine Steine können unbemerkt mit dem Urin ausgeschieden werden. Größere Steine hingegen können erhebliche Beschwerden verursachen, wenn sie sich im Harntrakt bewegen. Zu den typischen Symptomen von Nierensteinen gehören:
- Starke, krampfartige Schmerzen: Diese Schmerzen werden oft als Nierenkoliken bezeichnet und treten typischerweise in der Seite, im Rücken oder im Unterbauch auf. Sie können wellenartig kommen und gehen.
- Schmerzen beim Wasserlassen: Ein brennendes oder stechendes Gefühl beim Wasserlassen kann auf einen Nierenstein hindeuten, der sich im Harnleiter befindet.
- Blut im Urin (Hämaturie): Der Urin kann rosa, rot oder braun gefärbt sein. Dies ist ein häufiges Symptom, da die Steine die Schleimhaut des Harntrakts reizen können.
- Übelkeit und Erbrechen: Starke Schmerzen können zu Übelkeit und Erbrechen führen.
- Häufiger Harndrang: Der Drang, häufiger Wasserlassen zu müssen, auch wenn die Blase nicht voll ist, kann ein Zeichen sein.
- Trüber oder übelriechender Urin: Eine Veränderung der Farbe oder des Geruchs des Urins kann auf eine Infektion im Zusammenhang mit Nierensteinen hindeuten.
Risikofaktoren für die Entstehung von Nierensteinen
Verschiedene Faktoren können das Risiko, Nierensteine zu entwickeln, erhöhen. Dazu gehören:
- Dehydration: Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme führt zu einer höheren Konzentration von Mineralien im Urin, was die Bildung von Steinen begünstigt.
- Ernährung: Eine Ernährung, die reich an tierischem Eiweiß, Salz und Oxalaten (z.B. in Spinat, Rhabarber, Nüssen) ist, kann das Risiko erhöhen.
- Familiengeschichte: Wenn Nierensteine in der Familie vorkommen, ist das Risiko erhöht.
- Bestimmte Erkrankungen: Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus, Zystinurie, renale tubuläre Azidose und Morbus Crohn können das Risiko erhöhen.
- Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika („Wassertabletten“) und bestimmte Antibiotika, können das Risiko erhöhen.
- Übergewicht/Adipositas: Übergewicht kann das Risiko für verschiedene Arten von Nierensteinen erhöhen.
Nierensteinen vorbeugen: Tipps für eine gesunde Nierenfunktion
Auch, wenn die Entstehung von Nierensteinen nicht immer vermeidbar ist, kannst du einiges tun, um dein Risiko zu senken:
- Ausreichend trinken: Trinke täglich mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser.
- Ernährung anpassen: Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit moderatem Salzkonsum, begrenztem Verzehr von tierischem Eiweiß und Oxalaten (je nach Steintyp).
- Regelmäßige Bewegung: Bewegung kann helfen, das Risiko für Nierensteine zu senken.
- Gewicht halten: Achte auf ein gesundes Körpergewicht.
- Medizinische Beratung: Sprich mit deinem Arzt, wenn du Risikofaktoren hast oder bereits Nierensteine hattest. Er kann dir individuelle Empfehlungen geben und gegebenenfalls Medikamente zur Vorbeugung verschreiben.
Wichtig: Die Informationen in diesem Beitrag dienen nur der allgemeinen Information und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Bei Verdacht auf Nierensteine oder anderen gesundheitlichen Problemen solltest du immer einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Zusätzlicher Absatz: Neben den bereits genannten Faktoren spielt auch die Zusammensetzung des Trinkwassers eine Rolle. Hartes Wasser, das reich an Mineralien wie Kalzium ist, wird oft als Risikofaktor für Nierensteine angesehen. Allerdings ist dies ein komplexes Thema, da Kalzium auch notwendig für die Gesundheit ist. Studien zeigen, dass Kalzium aus der Nahrung sogar das Risiko für bestimmte Arten von Nierensteinen senken kann, indem es Oxalat im Darm bindet und so dessen Aufnahme reduziert. Es ist daher ratsam, sich nicht ausschließlich auf die Wasserhärte zu konzentrieren, sondern primär auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung zu achten. Eine Analyse des eigenen Trinkwassers kann jedoch Aufschluss über die Mineralstoffzusammensetzung geben und in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater bei der individuellen Risikoeinschätzung helfen.