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Männer sind deutlich seltener von Blasenentzündungen betroffen als Frauen. Das Risiko als Mann eine Blasenentzündung zu bekommen, steigt mit zunehmendem Alter (zwischen 50. Und 60. Lebensjahr). Haben junge Männer Symptome einer Blasenentzündung, stecken meist andere Erkrankungen wie eine Infektion mit Chlamydien oder Gonokokken dahinter.
Dass vor allem junge Männer seltener an einer Blasenentzündung erkranken als junge Frauen, liegt an der unterschiedlichen Anatomie von Mann und Frau. Bei Männern liegen Darmausgang und der Ausgang der Harnröhre wesentlich weiter auseinander als bei Frauen. Auch ist die Harnröhre viel länger, nämlich ca. 20 cm, wohingegen die der Frauen nur 2,5 bis 4 cm lang sind.
Da vor allem Darmbakterien häufig Auslöser für eine Blasenentzündung sind, ist es selten, dass Männer auf diese Weise erkranken.
Erst wenn die Prostata sich mit zunehmendem Alter vergrößert, steigt das Risiko einer Erkrankung an einer Blasenentzündung. Der Grund hierfür ist, dass die vergrößerte Prostata auf die Blase drückt, und diese sich dadurch nicht mehr vollständig entleeren kann. Es bleibt also immer Restharn in der Blase übrig. Das kann eine Brutstätte für Bakterien sein, welche eine Blasenentzündung verursachen können.
Symptome einer Blasenentzündung bei Männern
- häufiges Wasserlassen, auch in der Nacht
- Brennen beim Wasserlassen
- Verstärkter Harndrang, auch bei fast leerer Blase
- sehr starke Schmerzen am Penis
- sehr starke Schmerzen zwischen Penis und Anus
- Unkontrollierbarer Harnverlust (Inkontinenz)
- Übelriechender, dunkler und / oder trüber Urin
- Unterbauchschmerzen
- Begleiterscheinungen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Schüttelfrost
Ursachen für eine Blasenentzündung beim Mann
Die häufigste Ursache für eine Blasenentzündung beim Mann die Vergrößerung der Prostata.
Weitere Ursachen können sein:
- Bakterien, hauptsächlich E. coli (Escherichia coli)
- schwaches Immunsystem
- Auskühlung des Harnapparates
- schlechte Körperhygiene im Intimbereich
Gefahren einer Blasenentzündung
Wenn sich die Entzündung auf andere Organe wie Niere oder Prostata ausweitet, kann das gefährlich werden. Im schlimmsten Fall besteht die Gefahr, dass die Bakterien weiter in die Blutbahn gelangen und dort eine (mitunter gefährliche) Blutvergiftung auslösen.
Wird die Blasenentzündung verschleppt oder nicht fachgerecht behandelt, kann es sein, dass sie immer wiederkommt, was eine große Belastung für den Körper darstellt.
Vorbeugen einer Blasenentzündung
Vorbeugen kann man eine Blasenentzündung, indem man viel trinkt. Damit ist vor allem Wasser gemeint. Die Nieren werden gut durchgespült und Bakterien verlassen den Körper, bevor sie sich an den Schleimhäuten in Harnröhre und Blase festsetzen können. Alternativen zu Wasser sind Kräutertees oder Schaftschorlen wie Cranberry Saft.
Des Weiteren sollte auf gute Hand- und Körperhygiene geachtet werden – generell und vor allem auch nach dem Sex.
Blasenentzündung und Inkontinenz
Es kann aufgrund des verstärkten Harndrangs und der teils unkontrollierten Blasenentleerung vorübergehend zu einer leichten Inkontinenz kommen. Damit es während dieser Zeit nicht zu unangenehmen Erlebnissen kommt und die Kleidung trocken bleibt, können praktische Inkontinenzeinlagen oder Pants verwendet werden.
Diese fangen den Flüssigkeitsverlust zuverlässig auf und bewahren außerdem vor unangenehmen Geruch. Welches Hilfsmittel am besten geeignet ist, richtet sich vor allem nach der Menge und der Geschwindigkeit des Urinverlusts.
Wann sollte man zum Arzt?
Als Mann sollte man mit einer Blasenentzündung immer zum Arzt gehen, da sie zu einer Risikogruppe gehören. Zudem sind von der Entzündung meist auch andere Organe betroffen und das klingt nicht einfach so ab.
Therapie von Blasenentzündungen
Sie sollten auf alle Fälle einen Arzt aufsuchen und nicht versuchen, die Entzündung mit Hausmitteln zu bekämpfen. Ihr Arzt wird Sie gründlich untersuchen und dann je nach Bakterienstamm das passende Antibiotikum verschreiben. Dieses muss strikt nach Behandlungsplan eingenommen werden und vor allem auch bis zum Ende der verschriebenen Zeit. Ergänzend zu der Antibiotika-Therapie sollte man sich Ruhe gönnen, den Unterleib warmhalten und viel trinken (Wasser und Tee).
Je nach Schwere der Blasenentzündung sollte sie nach fünf bis zehn Tagen abklingen.