Was ist Parkinson?
Morbus Parkinson ist eine degenerative neurologische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die Erkrankung greift die Substantia Nigra im Gehirn an, in der sich ca. 400.000 schwarze Zellen befinden, die für die Bildung des Botenstoffes Dopamin zuständig ist. Dieser ist unter anderem für die Koordinierung und Aktivierung der Muskelzellen im Körper zuständig.
Ein gewisses Absterben der Nigra-Zellen ist normal, jedoch ist bei Parkinson-Betroffenen das Absterben stark beschleunigt.
Die Wahrscheinlichkeit an Parkinson zu erkranken, steigt mit dem Alter, jedoch können auch jüngere Menschen betroffen sein. Erste Symptome zeigen sich dann schon ab einem Alter von ca. 40 Jahren. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.
Parkinson wird in drei große Syndrome eingeteilt:
- Idiopathische oder primäre Parkinson-Syndrom (ca. 75% der Parkinson-Betroffenen)
- Symptomatische Parkinson-Syndrom
- Atypische- oder Parkinson-Plus-Syndrom
Ursachen für Parkinson
Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Dabei wird die Krankheit nicht vererbt, sondern gewisse Gendefekte begünstigen die Entstehung.
Auch andere Faktoren können die Entstehung der Krankheit begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel Umweltfaktoren, wie eine dauerhaft hohe Schadstoffbelastung und das Alter. Auch gewisse Sportarten, bei denen der Kopf besonders stark belastet wird, wie zum Beispiel Fußball, American Football oder Boxen, können Parkinson begünstigen.
Symptome
Erste Symptome im Frühstadium der Krankheit sind recht unspezifisch und können auch auf viele andere Krankheiten hindeuten. Dazu zählen:
- Schlafstörungen
- Müdigkeit
- Häufige Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich
- Motorische Störungen und veränderte Handschrift
- Veränderungen im Gesicht: Probleme mit Mimik
Im weiteren Verlauf der Krankheit treten weitere Symptome auf:
- Zunehmende motorische Störungen
- Muskelsteifheit
- Schmerzen
- Tremor (Zittern), vor allem in den Händen, den Füßen oder am Kiefer
- Veränderter Gang: langsames Gehen, kleine Schritte
Parkinson und Inkontinenz
Auch vermehrter Harndrang und Nykturie bis hin zu einer Form der Harninkontinenz sind zusätzliche Symptome von Parkinson. Die am häufigsten auftretenden Formen sind Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz.
Das liegt vor allem daran, dass sich durch Parkinson die motorischen Bewegungsabläufe verlangsam. Dadurch können Betroffene es schlichtweg nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen. Auch einige Parkinson-Medikamente können zu Inkontinenz führen.
Gezieltes Blasentraining und die richtigen Inkontinenzmaterialen helfen dabei angemessen mit der Situation umzugehen.
Therapiemöglichkeiten
Die Therapie besteht meistens aus zwei Elementen: dem medikamentösen Ansatz und dem körperlichen Ansatz.
Kurz gesagt unterstützen die meisten Medikamente die zuständigen Zellen im Gehirn dabei, Dopamin weiterhin zu produzieren.
Der körperliche Ansatz zielt darauf ab, die Mobilität und die kognitiven Fähigkeiten, sowie das Sprachvermögen oder die mentale Gesundheit der Betroffenen zu stärken.
Was hilft sonst noch bei Parkinson?
Auch ausreichend Bewegung, Sportarten wie Schwimmen und ein gezieltes Gleichgewichtstraining können helfen, um einen schweren Verlauf der Erkrankung hinauszuzögern. Ebenso hilft eine gesunde, fleischarme Ernährung. Häufig hilft es den Betroffenen auch, sich mit anderen Betroffenen der Krankheit auszutauschen.
Inkontinenz ist eine Herausforderung, die Menschen mit Parkinson vor zusätzliche Schwierigkeiten stellt. Dieser Artikel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Parkinson und Inkontinenz, die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und gibt praktische Tipps für den Umgang mit dieser oft belastenden Begleiterscheinung. Wir möchten Ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und Ihre Lebensqualität trotz dieser Begleiterscheinungen zu verbessern.
Parkinson und Inkontinenz: Was Sie wissen müssen
Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die hauptsächlich durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Typische Symptome sind motorische Einschränkungen wie Zittern, Steifigkeit und verlangsamte Bewegungen. Doch Parkinson beeinflusst oft auch das autonome Nervensystem, welches unter anderem die Funktion der Blase reguliert. Dies kann zu einer Überaktivität der Blase führen, wodurch sich Parkinson und Inkontinenz eng miteinander verbinden.
Die Rolle des autonomen Nervensystems bei Inkontinenz
Das autonome Nervensystem steuert unwillkürliche Körperfunktionen, einschließlich der Blasenkontrolle. Bei Parkinson kann die Fehlfunktion dieses Systems zu verschiedenen Problemen führen, die die Blasenfunktion beeinträchtigen. Dazu gehören eine verzögerte oder erhöhte Wahrnehmung des Harndrangs und eine gestörte Koordination der Muskeln, die für die Blasenentleerung verantwortlich sind. Diese Störungen können dazu führen, dass Sie den Harndrang nicht rechtzeitig wahrnehmen oder die Blase nicht vollständig entleeren können.
Welche Arten von Inkontinenz treten bei Parkinson auf?
Die Inkontinenz kann sich bei Menschen mit Parkinson auf unterschiedliche Weise manifestieren. Das Verständnis der verschiedenen Arten hilft bei der zielgerichteten Behandlung und der Auswahl der passenden Hilfsmittel.
Dranginkontinenz (auch genannt: überaktive Blase)
Dies ist die häufigste Form von Inkontinenz bei Parkinson-Patienten. Sie ist durch einen plötzlichen, starken Harndrang gekennzeichnet, dem Betroffene kaum oder gar nicht widerstehen können. Dies führt zu unkontrolliertem Urinverlust, oft bevor die Toilette erreicht werden kann. Oftmals wird diese Form der Inkontinenz auch als überaktive Blase bezeichnet.
Überlaufinkontinenz
Hierbei entleert sich die Blase aufgrund einer unvollständigen Entleerung. Die Blase füllt sich, ohne dass der Betroffene den Drang verspürt, und es kommt zu einem unkontrollierten Urinverlust in kleinen Mengen. Dies kann durch eine geschwächte Blasenmuskulatur oder eine Blockade der Harnröhre verursacht werden.
Belastungsinkontinenz
Diese Art von Inkontinenz tritt auf, wenn der Druck auf die Blase erhöht wird, z. B. durch Husten, Niesen oder Lachen. Sie ist bei Parkinson seltener, kann aber aufgrund der geschwächten Beckenbodenmuskulatur auftreten.
Wie wird Parkinson-bedingte Inkontinenz diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose von Inkontinenz basiert auf einer gründlichen Anamnese (ärztliches Gespräch), körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls urodynamischen Untersuchungen (Blasendruckmessung). Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und werden individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten. Es ist wichtig, dass Sie sich Ihrem Arzt offen mitteilen, um die bestmögliche Therapie zu erhalten.
Medikamentöse Therapie bei Inkontinenz
Blasenrelaxierende Medikamente (Anticholinergika) können helfen, die Überaktivität der Blase zu reduzieren und den Harndrang zu verringern. Allerdings können diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben, wie z.B. Mundtrockenheit oder Verstopfung. Manchmal müssen auch Parkinson-Medikamente angepasst oder neue Medikamente zur Unterstützung der Blasenfunktion verschrieben werden. Besprechen Sie alle Medikamentenänderungen immer mit Ihrem Arzt.
Nicht-medikamentöse Therapien bei Inkontinenz
Blasentraining ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Dabei werden die Intervalle zwischen den Toilettengängen allmählich verlängert, um die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Ein Toilettenprotokoll kann helfen, die Fortschritte zu dokumentieren.
Beckenbodentraining kann helfen die Muskeln zu stärken, die für die Blasenkontrolle verantwortlich sind. Physiotherapeuten können hierbei unterstützen und Ihnen die richtigen Übungen zeigen. Regelmäßiges Training kann die Kontrolle über die Blase verbessern.
Änderung der Lebensgewohnheiten: Dazu gehört das Vermeiden von blasenreizenden Substanzen wie Koffein, säurehaltige Getränke und Alkohol, die Anpassung der Flüssigkeitszufuhr (trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend, aber reduzieren Sie die Menge am Abend) und das frühzeitige Aufsuchen der Toilette.
Weitere Therapieansätze
In einigen Fällen können weitere Behandlungsmethoden, wie beispielsweise die Sakrale Neuromodulation (Stimulation der Nerven, die die Blasenfunktion regulieren) oder in seltenen Fällen auch operative Eingriffe in Betracht gezogen werden. Diese Optionen werden in der Regel nur in Betracht gezogen, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren.
Alltagstipps: Besser Leben mit Inkontinenz bei Parkinson
Der Alltag mit Inkontinenz kann eine Herausforderung sein. Die folgenden Tipps können helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Ihnen mehr Sicherheit im Alltag zu geben:
- Tragen von Inkontinenzprodukten: Windeln, Einlagen oder Pants können Sicherheit geben und peinliche Situationen vermeiden. Wählen Sie Produkte mit guter Saugfähigkeit und Tragekomfort.
- Regelmäßige Toilettengänge: Gehen Sie regelmäßig – auch ohne Harndrang – zur Toilette, um die Blase zu entleeren (alle 2-3 Stunden).
- Erreichbarkeit der Toilette: Sorgen Sie dafür, dass die Toilette leicht erreichbar ist, z. B. durch das Anbringen von Haltegriffen oder die Verwendung eines Toilettenstuhls.
- Flüssigkeitsmanagement: Achten Sie auf eine ausreichende, aber nicht übermäßige Flüssigkeitszufuhr, besonders tagsüber. Reduzieren Sie die Flüssigkeitsaufnahme am Abend. Vermeiden Sie harntreibende Getränke wie Kaffee oder Alkohol vor dem Schlafengehen.
- Information und Unterstützung: Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt, Angehörigen und Freunden über Ihre Probleme. Es gibt Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, die wertvolle Unterstützung bieten können. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen.
Zusätzliche Tipps für den Alltag:
* Tragen Sie dunkle Kleidung, um eventuelle Flecken zu kaschieren.
* Planen Sie Ihre Ausflüge so, dass Sie immer die Möglichkeit haben, eine Toilette aufzusuchen.
* Verwenden Sie wasserdichte Matratzenauflagen und Stuhlkissen.
* Packen Sie immer eine Notfalltasche mit Wechselkleidung und Inkontinenzprodukten ein.
Die Wahl der richtigen Pflegebox bei Inkontinenz:
Viele Pflegeboxen bieten Produkte an, die bei Inkontinenz helfen können. Achten Sie beim Vergleich auf folgende Aspekte:
- Auswahl an Inkontinenzprodukten: Enthält die Box eine ausreichende Auswahl an Einlagen oder Windeln in verschiedenen Größen und Saugstärken? Achten Sie auf unterschiedliche Saugstärken für Tag und Nacht.
- Qualität der Produkte: Achten Sie auf hochwertige Produkte, die einen hohen Tragekomfort bieten, atmungsaktiv sind und zuverlässigen Schutz gewährleisten.
- Flexibilität und Anpassbarkeit: Bietet der Anbieter eine flexible Anpassung der Box an Ihre individuellen Bedürfnisse? Können Sie die Produkte individuell zusammenstellen oder wechseln?
- Diskretion und Service: Werden die Produkte diskret geliefert und ist der Kundenservice gut erreichbar und hilfsbereit bei Fragen?
Inkontinenz- und Pflegeprodukte auf Rezept?
Wussten Sie, dass Sie sich Inkontinenz- und Pflegeprodukte von einem Arzt verschreiben lassen können? Wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, übernimmt die Krankenkasse in der Regel einen Teil der Kosten oder sogar die gesamten Kosten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, ob Sie Anspruch auf ein Rezept haben.
Indem Sie sich umfassend informieren, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die passenden Maßnahmen ergreifen, können Sie Inkontinenz im Zusammenhang mit Parkinson effektiv behandeln, Ihren Alltag deutlich erleichtern und Ihre Lebensqualität verbessern. Wichtig ist, dass Sie sich nicht schämen und offen über Ihre Probleme sprechen. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Disclaimer:
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Sprechen Sie immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie Fragen oder Bedenken haben.