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Werden die Tage dunkler und kürzer, sehnen wir uns nach unserem gemütlichen Bett und einer warmen kuscheligen Umgebung, wie wir sie meist in unseren eigenen vier Wänden finden. Wir sind müde, antriebslos und melancholisch. Was man gegen Winterblues tun kann und warum Winterblues und Winterdepressionen nicht das gleiche sind, lesen Sie hier.
Was versteht man unter Winterblues?
Winterblues bezeichnet ein Stimmungstief, das in der dunklen Jahreszeit auftritt. Man ist müde, antriebslos und würde am liebsten die meiste Zeit schlafen. Die Sonnenstunden im Winter werden zusehend weniger und dadurch auch die UVA- und UVB-Strahlung, die wichtig für den Körper und Geist ist. Bei Sonnenlicht produziert unser Körper die Glückshormone Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, wodurch wir im Sommer und Frühjahr motivierter und wacher sind.
Typische Symptome des Winterblues sind:
- Energielosigkeit/Antriebslosigkeit
- Keine Lust, etwas zu unternehmen
- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Bedürfnis, mehr Zeit zuhause zu verbringen
- Niedergeschlagenheit/Melancholie
Ursachen des Wintertiefs
Unser Körper hat sich evolutionär an eine Abfolge von zwölf Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit angepasst. Daran orientieren sich auch viele Körperprozesse wie die Nierenaktivität, Leberstoffwechsel oder Verdauungsprozesse. Werden die Nächte länger und die Tage kürzer, kommt der Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander. Genaue Ursachen des Winterblues können sein:
- Zu viel Melatonin: Setzt die Dämmerung ein, wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet und der Wachmacher Cortisol wird abgebaut. Dadurch werden wir müde und sind bereit zu schlafen. Je weniger Sonnenstunden es im Winter gibt, desto mehr Melatonin wird auch schon am Tag ausgeschüttet und desto müder werden wir.
- Zu wenig Serotonin: Ein hoher Melatonin-Spiegel geht mit einem niedrigen Serotonin-Spiegel einher, denn zur Melatonin-Produktion wird Serotonin abgebaut. Serotonin hat viele wichtige Aufgaben, wie zum Beispiel die Steuerung unserer Emotionen und des Belohnungssystems. Fehlt uns Serotonin, leiden wir an Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit.
- Mangel an Vitamin D: Von Oktober ist März ist die Sonnenstrahlung in Deutschland meist nicht stark genug, um eine ausreichende Bildung von Vitamin D zu gewährleisten. Es gibt Studien, die zeigen, dass Menschen mit Depressionen oft auch an Vitamin-D Mangel leiden. Jedoch ist es noch nicht bestätigt, dass eine präventive Einnahme von Vitamin D den Winterblues oder eine Winterdepression verhindern kann.
Ist der Winterblues eine Depression?
Oft werden der Winterblues und die Winterdepression in einen Topf gepackt und umgangssprachlich als Synonyme verwendet. Es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Erscheinungen. Die Winterdepression, oder auch als saisonal abhängige Depression (seasonal Affective Disorder) bezeichnet, weist deutlich schwerere Symptome als der Interblues auf und sollte ärztlich behandelt werden.
Symptome Winterdepression
- Jährliches Stimmungstief, das im Frühjahr verschwindet
- Symptome halten mehr als zwei Wochen am Stück an
- Symptome sind deutlich stärker ausgeprägt als die des Winterblues
- Betroffene sind nicht nur müde und antriebslos, sondern depressiv und freudlos
- Betroffene haben Heißhunger auf Kohlenhydrate und ein gesteigertes Schlafbedürfnis, was die Winterdepression auch von einer normalen Depression unterscheidet
- Betroffene benötigen ärztliche Hilfe
Da Depression eine ernstzunehmende Krankheit ist, sollte man nicht leichtfertig mit dem Begriff um sich werfen, weshalb es wichtig ist, die Unterschiede zu kennen.
Was kann man gegen den Winterblues tun?
Winterblues lässt sich durch einfache Hausmittel gut in den Griff bekommen.
- Licht: Gehen Sie raus und tanken Sie Licht, egal ob die Sonne scheint oder nicht. Körperliche Aktivität und Sauerstoff machen fit. Auch drinnen können Sie Tageslicht simulieren mit sogenannten Tageslichtleuchten, die auch wachmachende Blautöne im Farbspektrum beinhalten. Achten Sie darauf, diese nicht im Schlafzimmer anzubringen, da Sie sonst Probleme beim Einschlafen bekommen können.
- Aktiv sein: Zeit mit Freunden zu verbringen und gemeinsam etwas zu unternehmen, kann das Wohlbefinden stärken. Raffen Sie sich auf und schaffen sie Abwechslung.
- Vitamin D: Verbringen Sie im Sommer viel Zeit draußen und tanken Sie Vitamin D auf. Unser Körper kann das Vitamin gut speichern und hat dann Reserven für die dunkel Jahreszeit. Sollten Sie viel Zeit drin verbringen, kann die Einnahme von Vitamin D Präparaten sinnvoll sein.