Viele Frauen leiden mindestens einmal im Leben unter einer Blasenentzündung. Dabei sind Frauen im Durchschnitt viermal häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer. Ein Ziehen und Brennen beim Wasserlassen und den ständigen Drang, auf Toilette gehen zu müssen. Was ist eine Blasenentzündung eigentlich, welche Symptome gibt es, wie kann man die gut behandeln und welche Ursachen und Folgen hat sie?
Was ist eine Blasenentzündung (Zystitis)?
Wenn Bakterien sich an der Blasenschleimhaut festsetzen und sie angreifen, spricht man von einer Blasenentzündung. Weniger häufig können auch Viren, Pilze oder Parasiten die Ursache sein. Die Schleimhaut entzündet sich oder ist stark gereizt durch den Bakterienbefall. Die Harnröhre ist auch oftmals betroffen. In diesem Fall spricht man von einer Harnwegsinfektion oder einem Harnwegsinfekt.
Unterschieden werden zwei Arten von Blasenentzündungen:
Unkomplizierte Blasenentzündung: Hiervon spricht man, wenn die Betroffenen keiner Risikogruppe angehören.
Komplizierte Blasenentzündungen: Komplizierter wird eine Zystitis, wenn die betroffene Person einer Risikogruppe angehört. Bei Frauen sind das vor allem Schwangere oder Frauen in den Wechseljahren. Des Weiteren zählen immer Männer, Kinder und immunschwache Personen zu einer Risikogruppe. Ebenso Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind. Sollte es Komplikationen während einer Blasenentzündung bei einer Person ohne Risikogruppenzugehörigkeit geben, oder ist der Verlauf besonders schwer, spricht man ebenfalls von einer komplizierten Blasenentzündung.
Was sind Symptome einer Blasenentzündung bei Frauen?
Symptome einer Blasenentzündung sind vielfältig. Die häufigsten Symptome sind:
- Schmerzen beim Wasserlassen
- häufiger Harndrang
- geringe Abgaben von Urin
- verstärkt auch Harndrang in der Nacht
- Unterleibskrämpfe
- trübe Färbung des Urins in Verbindung mit unangenehmem Geruch
- seltener auch Blut im Urin
- eine vorübergehende Dranginkontinenz
- erhöhte Temperatur oder sogar Fieber
Welche Ursachen für eine Blasenentzündung gibt es?
Wie oben bereits erwähnt, sind Frauen bis zu viermal häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer.
Der Hauptgrund dafür liegt in der unterschiedlichen Anatomie des weiblichen und männlichen Körpers. So liegen bei Frauen der Darmausgang und der Ausgang der Harnröhre viel näher beieinander als bei Männern. Zudem ist die Harnröhre mit gerade einmal 2.5 bis 4cm ziemlich kurz. Dadurch wird das Eindringen von Bakterien begünstigt. Die meisten Erreger stammen aus dem Darm der Betroffenen.
Auch das Alter und die damit verbundenen Wechseljahre sind ein Risikofaktor. Der Östrogenspiegel sinkt, die Blasenschleimhäute werden trockener und weniger elastisch. Dadurch können sich Bakterien leichter festsetzen und eine Zystitis erzeugen.
Vieles liegt auch an der genetischen Veranlagung, ob man anfällig für Blasenentzündungen ist.
Ein weiterer bekannter Risikofaktor ist häufiger Sex. Frauen, die durchschnittlich mehr als zweimal pro Woche Sex haben, haben ein zehnfach erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen. Aber auch hierbei spielen Veranlagung und der Hormonhaushalt eine wichtige Rolle.
Ist eine Blasenentzündung bei Frauen gefährlich?
Vor allem während einer Schwangerschaft kann eine Blasenentzündung bei Frauen gefährlich werden. Daher sollte man während dieser Zeit mit Beschwerden immer zum Arzt gehen. Auch bei starken Symptomen wie Blut im Urin oder Fieber, sollte abgeklärt werden, was dahintersteckt. Ebenso wenn Blasenentzündungen häufig auftreten.
Tipps, wie Sie einer Blasenentzündung vorbeugen können
Durch ein paar einfache Tipps lässt sich das Risiko an einer Blasenentzündung zu erkranken erheblich minimieren.
Tipp 1: Viel trinken – denn dadurch werden die Harnwege gut durchgespült und es macht es den Bakterien schwerer, sich an den Schleimhäuten festzusetzen. Zwischen 1.5 und 2 Liter sollten über den Tag verteilt konsumiert werden. Statt Softdrinks, Kaffee oder Alkohol sollte ungesüßter Tee, Wasser oder Saftschorlen getrunken werden. Aber Achtung: zu viel trinken ist auch nicht gesund, da dadurch Substanzen im Urin, die das Wachstum von Bakterien hemmen, verdünnt werden.
Tipp 2: Nicht auf kalte und nasse Untergründe setzen. Kälte schwächt das Immunsystem und kann daher das Risiko für Entzündungen erhöhen. Des Weiteren führt eine Unterkühlung zu einer schlechten Durchblutung der Harnblase. Unempfindliche Menschen müssen sich allerdings nicht unnötig verrückt machen, denn Kälte allein kann keine Blasenentzündung verursachen.
Tipp 3: Wichtig ist auch beim Stuhlgang nicht von hinten nach vorn zu wischen, sondern stets von vorne nach hinten, damit keine Darmbakterien in die Harnröhre gelangen können.
Tipp 4: Sie sollten es mit der Intimhygiene nicht übertreiben. Eine regelmäßige Reinigung untenrum mit lauwarmem Wasser und einem weichen Lappen reichen völlig aus.
Tipp 5: Nach dem Sex innerhalb von 15 Minuten die Blase entleeren. Das sorgt dafür, dass Bakterien direkt wieder ausgespült werden und gar nicht erst über die Harnwege in die Blase gelangen.
Blasenentzündung und Inkontinenz
Es kann aufgrund des verstärkten Harndrangs und der teils unkontrollierten Blasenentleerung vorübergehend zu einer leichten Inkontinenz kommen. Damit es während dieser Zeit nicht zu unangenehmen Erlebnissen kommt und die Kleidung trocken bleibt, können praktische Inkontinenzeinlagen oder Pants verwendet werden.
Diese fangen den Flüssigkeitsverlust zuverlässig auf und bewahren außerdem vor unangenehmen Geruch. Welches Hilfsmittel am besten geeignet ist, richtet sich vor allem nach der Menge und der Geschwindigkeit des Urinverlusts.
Was hilft bei einer Blasenentzündung?
Grundsätzlich helfen Ruhe, Wärme und viel trinken. Bei Schmerzen können Ibuprofen oder Paracetamol in Maßen eingenommen werden. Bei schweren Verläufen wird meistens Antibiotika verschrieben. Also ab zum Arzt, wenn alles andere nicht hilft! Normalerweise sollte eine Blasenentzündung nach 5 bis 7 Tagen abklingen.
Blasenentzündung bei der Frau: Ursachen, Symptome, Behandlung & Vorbeugung
Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine schmerzhafte und unangenehme Erkrankung, von der Frauen aufgrund ihrer Anatomie deutlich häufiger betroffen sind als Männer. In diesem umfassenden Artikel erfährst du alles Wichtige über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten einer Blasenentzündung. Wir geben dir außerdem praktische Tipps zur Vorbeugung und beantworten häufig gestellte Fragen, damit du bestmöglich informiert bist und aktiv zur Linderung deiner Beschwerden beitragen kannst.
Ursachen einer Blasenentzündung bei der Frau
Die häufigste Ursache für eine Blasenentzündung ist eine bakterielle Infektion, in den meisten Fällen durch das Bakterium Escherichia coli (E. coli), welches natürlicherweise im Darm vorkommt. Die kurze Harnröhre der Frau begünstigt den Aufstieg der Bakterien in die Blase. Allerdings gibt es auch weitere Faktoren, die das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen können:
- Geschlechtsverkehr: Bakterien können beim Geschlechtsverkehr in die Harnröhre gelangen und eine Infektion auslösen.
- Schlechte Hygiene: Eine falsche Wischrichtung nach dem Stuhlgang (von hinten nach vorne) kann E. coli Bakterien in die Nähe der Harnröhre bringen.
- Menopause: Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können die Schleimhaut der Harnwege dünner und anfälliger für Infektionen machen.
- Schwangerschaft: Die hormonellen und körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft erhöhen das Risiko einer Blasenentzündung.
- Diabetes: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann das Wachstum von Bakterien im Urin fördern.
- Verhütungsmittel: Diaphragmen und Spermizide können das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören und das Risiko erhöhen.
- Immunschwäche: Ein geschwächtes Immunsystem erschwert die Abwehr von Bakterien.
- Harnwegskatheter: Katheter können eine Eintrittspforte für Bakterien in die Blase darstellen.
- Unterkühlung: Kalte Füße oder langes Sitzen auf kalten Oberflächen können die Durchblutung im Beckenbereich verringern und das Immunsystem schwächen.
Symptome einer Blasenentzündung bei der Frau
Die Symptome einer Blasenentzündung können sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sind aber typischerweise sehr unangenehm. Achte auf folgende Anzeichen:
- Häufiger Harndrang (Pollakisurie): Ständiger Drang zur Toilette, auch wenn nur geringe Mengen Urin abgesetzt werden können.
- Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen (Dysurie): Ein stechender, brennender Schmerz während des Urinierens ist ein sehr typisches Symptom.
- Schmerzen im Unterbauch: Krämpfe, Druckgefühl oder ein allgemeines Unwohlsein im Unterbauch.
- Trüber oder übelriechender Urin: Der Urin kann eine veränderte Farbe (dunkler) und einen unangenehmen Geruch haben.
- Blut im Urin (Hämaturie): Sichtbares Blut im Urin ist ein Warnsignal, sollte aber nicht zu Panik führen, sondern ärztlich abgeklärt werden.
- Leichtes Fieber und allgemeines Unwohlsein: In manchen Fällen kann es zu leichtem Fieber, Müdigkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommen.
- Inkontinenz: Unwillkürlicher Urinverlust kann ebenfalls auftreten.
Diagnose einer Blasenentzündung bei der Frau
Die Diagnose einer Blasenentzündung erfolgt in der Regel durch eine Anamnese (Gespräch über die Symptome) und eine Urinuntersuchung. Dein Arzt oder deine Ärztin wird eine Urinprobe entnehmen, um diese auf Bakterien, weiße Blutkörperchen (als Zeichen einer Entzündung) und Blut zu untersuchen. Ein Schnelltest (Urin-Stix) in der Arztpraxis kann bereits erste Hinweise liefern. In unklaren Fällen oder bei Verdacht auf Komplikationen können weitere Untersuchungen erforderlich sein, wie beispielsweise:
- Urin-Kultur: Anlegen einer Kultur, um die genaue Art der Bakterien und ihre Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika zu bestimmen.
- Ultraschall der Nieren und ableitenden Harnwege: Um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen (z.B. Nierensteine).
- Blasenspiegelung (Zystoskopie): In seltenen Fällen, um die Blasenschleimhaut zu beurteilen und andere Erkrankungen auszuschließen.
Behandlung einer Blasenentzündung bei der Frau
Die Behandlung einer Blasenentzündung richtet sich nach der Schwere der Infektion und dem Vorliegen von Begleiterkrankungen. In den meisten Fällen ist eine antibiotische Behandlung notwendig, um die Bakterien abzutöten. Hier sind die wichtigsten Aspekte der Behandlung:
- Antibiotika: Es ist essentiell, das verschriebene Antibiotikum genau nach Anweisung des Arztes einzunehmen, auch wenn die Symptome bereits nachlassen. Eine vorzeitige Beendigung der Behandlung kann zu einer Resistenzentwicklung der Bakterien führen.
- Schmerzlinderung: Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Schmerzen und das Fieber zu lindern.
- Hausmittel zur Unterstützung: Neben der medikamentösen Behandlung gibt es einige Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern:
- Viel trinken: Trinke mindestens 2-3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag, um die Bakterien aus der Blase zu spülen.
- Wärme: Lege eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Unterbauch, um die Muskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu lindern.
- Cranberry-Präparate: Cranberry-Saft oder -Kapseln können helfen, die Anheftung von Bakterien an der Blasenwand zu verhindern, allerdings ist die wissenschaftliche Evidenz hierfür nicht eindeutig.
- D-Mannose: Der Einfachzucker D-Mannose kann ebenfalls die Anheftung von E. coli Bakterien an der Blasenwand verhindern und wird oft als natürliche Alternative zu Antibiotika eingesetzt (jedoch nicht bei akuten oder schweren Fällen!). Sprich mit deinem Arzt.
- Pflanzliche Mittel: Präparate mit Bärentraubenblättern, Goldrute oder Meerrettich können unterstützend wirken. Lass dich hierzu in der Apotheke beraten.
- Auf Hygiene achten: Vermeide enge, synthetische Kleidung und trage atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle.
- Vermeide Reizstoffe: Verzichte auf Kaffee, Alkohol, scharfe Speisen und säurehaltige Getränke, da diese die Blase zusätzlich reizen können.
Vorbeugung einer Blasenentzündung bei der Frau
Mit einigen einfachen Maßnahmen kannst du das Risiko einer Blasenentzündung deutlich reduzieren:
- Ausreichend trinken: Trinke über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit (mindestens 1,5 – 2 Liter), um die Harnwege regelmäßig zu spülen.
- Nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette gehen: Urinieren nach dem Sex kann helfen, Bakterien aus der Harnröhre zu entfernen.
- Richtige Wischtechnik: Wische nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten, um zu verhindern, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen.
- Vermeide aggressive Intimpflegeprodukte: Verwende keine parfümierten Seifen, Duschgels oder Intimspülungen, da diese die natürliche Schutzfunktion der Vaginalflora beeinträchtigen können.
- Atmungsaktive Kleidung tragen: Vermeide enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien, die das Wachstum von Bakterien fördern kann.
- Stärkung des Immunsystems: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf stärken das Immunsystem und helfen, Infektionen abzuwehren.
- Regelmäßige Einnahme von Cranberry-Präparaten oder D-Mannose: Kann bei wiederkehrenden Blasenentzündungen vorbeugend wirken.
- Vermeide Unterkühlung: Achte darauf, insbesondere im Winter, warme Füße zu haben und nicht auf kalten Oberflächen zu sitzen.
Zusätzlicher Tipp: Unterstütze deine Darmflora!
Da E. coli Bakterien oft Auslöser sind, kann eine gesunde Darmflora indirekt zur Vorbeugung beitragen. Achte auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und probiotischen Lebensmitteln wie Joghurt oder Kefir.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann eine Blasenentzündung von selbst verschwinden?
In einigen Fällen können leichte Blasenentzündungen von selbst abheilen, insbesondere wenn du viel trinkst und die oben genannten Hausmittel anwendest. Bei stärkeren Symptomen, Blut im Urin oder Fieber ist jedoch unbedingt ein Arztbesuch erforderlich, um Komplikationen zu vermeiden.
Ist eine Blasenentzündung ansteckend?
Nein, eine Blasenentzündung ist in der Regel nicht ansteckend. Sie wird meist durch Bakterien verursacht, die bereits im Körper vorhanden sind oder durch äußere Einflüsse in die Harnröhre gelangen.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn du folgende Symptome hast: starke Schmerzen, Blut im Urin, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Flankenschmerzen (Schmerzen im seitlichen Rückenbereich) oder wenn sich deine Symptome nach 2-3 Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern. Auch bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen ist eine ärztliche Abklärung ratsam.
Kann ich während einer Blasenentzündung Geschlechtsverkehr haben?
Während einer akuten Blasenentzündung ist es ratsam, auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, da dies die Symptome verschlimmern und die Heilung verzögern kann. Außerdem kann Geschlechtsverkehr schmerzhaft sein.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden solltest du immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren.