Inhaltsverzeichnis
Eine Harnwegsinfektion ist eine Entzündung der Harnwege, wozu auch die Nieren, der Harnleiter, die Harnblase sowie die Harnröhre zählen.
Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Harnwegsentzündung. Die erste Form beschreibt die Entzündung der unteren Harnwege, wozu Entzündungen der Harnblase sowie der Harnröhre zählen. Der Fachbegriff lautet „Zystitis“ oder „Urethritis“, aber gemeint ist die bekannte Blasenentzündung.
Die zweite Form bezeichnet Entzündungen der oberen Harnwege, wie zum Beispiel des Nierenbeckens. Der Fachbegriff lautet Pyelonephritis.
Eine weitere Unterscheidung wird getroffen, wenn das Risiko für einen schweren Verlauf besteht.
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen: Es besteht keine Gefahr für einen schweren Verlauf. In den Harnwegen zeigen sich keinerlei Veränderungen und auch Nieren- und Blasenfunktionen sind unauffällig.
Komplizierte Harnwegsinfektionen: Besteht die Gefahr, dass sich die Entzündungen ausbreiten und dadurch ein schwerer Verlauf verursacht wird, spricht man von einer komplizierten Harnwegsinfektion. Betroffen vom schweren Verlauf sind meistens diese Risikogruppen:
- Ältere Menschen
- Männer, gerade wenn eine Prostatavergrößerung vorliegt oder Nierensteine
- Kinder
- Schwangere
- Menschen mit Diabetes mellitus oder einer Immunschwächekrankheit
Ursachen für eine Harnwegsinfektion
Meistens werden Harnwegsinfektionen durch Bakterien hervorgerufen. Oft sind Escherichia coli Bakterien, die im Darm vorkommen und von dort aus in die Harnröhre und weiter in die Blase oder bis ins Nierenbecken wandern können, dafür verantwortlich. Sie setzen sich dort in den Schleimhäuten fest, wodurch diese gereizt werden und eine Infektion verursachen.
Wodurch werden Harnwegsinfektionen begünstigt
Bei Frauen werden Harnwegsinfektionen vor allem dadurch begünstigt, dass die Harnröhre und der Darmausgang relativ nah beieinander liegen. Dadurch können Bakterien zum Beispiel durch das falsche Abwischen des Gesäßes nach dem Stuhlgang leicht in die Harnröhre gelangen und von dort weiter in die Blase wandern.
Auch Schwangerschaften oder sinkende Östrogenspiegel können bei Frauen Harnwegsinfektionen begünstigen.
Weitere Risikofaktoren sind häufiger Geschlechtsverkehr und eine schlechte oder übertriebene Hand- und Intimhygiene.
Bei Männern steigt das Risiko an einer Harnwegsinfektion zu erkranken ab dem ca. 50. Lebensjahr, was meist mit einer vergrößerten Prostata zusammenhängt.
Symptome einer Harnwegsinfektion
Die häufigsten Symptome sind:
- plötzlicher starker Harndrang
- Unterleibs- oder Unterbauchschmerzen
- Brennen beim Wasserlassen
- häufigerer Harndrang
- Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung
- Blut im Urin
Ist das gesamte Nierenbecken entzündet, kann es zudem noch zu starken Schmerzen in der Nierengegend, Fieber mit Schüttelfrost sowie Übelkeit und Erbrechen kommen.
Es gibt auch Harnwegsinfektionen, die ohne Symptome ablaufen. Diese wird dann nur im Rahmen von Routineuntersuchungen entdecket.
Hilfe gegen Harnwegsinfektionen
Sind die Infektionen recht unkompliziert, hilft vor allem viel zu trinken (mind. 2 Liter am Tag) sowie eine regelmäßige und vollständige Entleerung der Blase. Sind die Schmerzen sehr stark hilft auch die Einnahme von Paracetamol oder Ibuprofen. Generell helfen auch Ruhe und Wärme.
Wurde Ihnen Antibiotika verschrieben, ist es wichtig, diese nach Vorschrift und über den gesamten verschriebenen Zeitraum durchzunehmen.
Prävention
Da Harnwegsinfektionen sehr schmerzhaft sein können, ist es sinnvoll ihnen soweit es geht vorzubeugen. Maßnahmen, die helfen sind:
- Ausreichend trinken, vor allem Wasser, Tees oder Saftschorlen, um die Harnblase regelmäßig durchzuspülen.
- Regelmäßige Intimhygiene
- Regelmäßiges Händewaschen
- Safer Sex und Reinigung des Intimbereichs nach dem Geschlechtsverkehr