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Was ist eine extraurethrale Inkontinenz?
Hierbei handelt es sich um eine Form der Harninkontinenz. Betroffene verlieren den Urin nicht über die Harnröhre, sondern über die Bauchhaut, die Scheide oder den Anus. Daher stammt auch der Name „extraurethral“, was so viel wie „außerhalb der Harnröhre“ bedeutet. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, doch insgesamt kommt die Krankheit sehr selten vor.
Was sind die Ursachen?
Die Ursachen sind vielfältig und haben vor allem zwei Ursprünge:
Zum einen gibt es angeborene Ursachen wie Fehlbildungen oder Fehlleitungen des Harnleiters oder der Harnröhre. Diese treten hauptsächlich bei Kindern auf.
Zum anderen kann die Erkrankung auch bei Erwachsenen vorkommen, wo die Fehlbildung aber nicht angeboren ist, sondern eine Art von Fistel ist, die sich im Laufe der Jahre entwickelt, zum Beispiel nach einer Geburt, Operation oder Bestrahlung.
Die extraurethrale Inkontinenz hat nichts mit einer Beckenbodenschwäche oder neurologischen Blasenfunktionsstörung zu tun.
Was sind Fisteln?
Fisteln bezeichnen krankhafte Verbindungskanäle im Inneren des Körpers. Diese liegen beispielsweise zwischen einem Organ und der Haut. Unterschieden werden sie zwischen Harnleiterfisteln (ureter), Blasenfisteln und Fisteln der Harnröhre (urethral).
Die Fisteln unterscheiden sich vor allem in ihren Entstehungsort und den Körperbereichen, zu denen sie Verknüpfungen aufbauen.
- Harnleiterfisteln: bilden Verbindungen zwischen dem Harnleiter und dem Darm, der Vagina, dem Uterus oder der Bauchhaut.
- Blasenfisteln: bilden Verbindungen zwischen der Blase und der Bauchhaut, der Gebärmutter und der Scheide
- Fisteln der Harnröhre: bilden Verbindungen zwischen der Haut und der Vagina
Symptome
Die sind Symptome einer extraurethralen Inkontinenz sind recht eindeutig. Betroffene leiden unter dauerhaften, unkontrollierten Harnverlust über Ausgänge abseits des Harnleiters.
Sollte man diese Symptome bei sich entdecken, sollte man so schnell wie möglich eine Arztpraxis aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen. In der Praxis folgen dann eine umfassende Anamnese sowie körperliche und bildgebende Untersuchungen, um die genaue Lage der Fistel festzustellen.
Was hilft bei einer extraurethralen Inkontinenz?
Kurzfristig helfen passende Inkontinenzartikel, um die Kleidung trocken zu halten. Je nachdem wo der Urin abfließt, können Inkontinenzpants oder Windeln helfen. In der Nacht kann zusätzlich eine wiederverwendbare oder Einweg-Matrazenauflage verwendet werden.
Langfristig helfen Operationen. Bei einer angeborenen Fehlbildung kann diese operativ korrigiert werden. Fisteln hingegen werden meist operativ verschlossen, so dass der Harn wieder kontrolliert auf natürlichem Wege abfließen kann.