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Der Begriff „Polyurie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Harnflut“. Gemeint ist damit eine erhöhte Urinausscheidung. Davon wird gesprochen, wenn Erwachsene mehr als 3 Liter und Kinder mehr als ca. 2.5Liter Urin innerhalb 24 Stunden ausscheiden. Polyurie tritt häufig in Verbindung mit Polydipsie (vermehrten Durst) und Nykturie (vermehrtes Wasserlassen in der Nacht) auf.
Wichtig zu wissen
Nicht zu verwechseln sind Polyurie und Pollakisurie. Letzteren bezeichnet den vermehrten Harndrang bei gleichzeitiger Abgabe von nur geringen Urinmengen, ohne übermäßig viel Urin zu produzieren.
Polyurie ist zudem keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom
Wer ist von Polyurie betroffen und was sind Symptome?
Es können Frauen, Männer und Kinder jeglichen Alters gleichmäßig von der Krankheit betroffen sein.
Die wichtigsten Symptome sind häufiger Harndrang, vermehrtes Wasserlassen und manchmal auch Symptome wie Abgeschlagenheit, niedriger Blutdruck, Schwindelgefühle oder sogar Fieber.
Ursachen von Polyurie
Die Ursachen für Polyurie können sehr vielfältig sein. Die meisten sind eher harmlos. Dazu zählen zum Beispiel eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme an besonders heißen Tagen oder wenn man mehr Salz als sonst zu sich nimmt. Auch Getränke wie Kaffee, Alkohol oder grüner Tee können die Urinproduktion erhöhen. Andere Ursachen können aber auch ernst sein und auf eine chronische Krankheit, wie z.B. Diabetes mellitus hinweisen.
Auch Umwelteinflüsse wie Kälte können eine Rolle spielen. Weil sich die Blutgefäße zusammenziehen, kann weniger Blut transportiert werden und der Körper versucht daher die überschüssige Flüssigkeit durch eine vermehrte Urinproduktion loszuwerden.
Medikamente gelten auch als Ursache, wenn sie vermehrtes Wasserlassen als Nebenwirkung haben wie es zum Beispiel bei Diuretika (Wassertabletten) der Fall ist.
Krankheiten, die Polyurie als Nebenwirkung haben, sind Diabetes, Herzinsuffizienz, hoher Blutdruck und Niereninsuffizienz.
Bei Diabetes versucht der Körper durch eine übermäßige Urinproduktion überschüssige Glukose (Zucker) loszuwerden.
Bei der Herzinsuffizienz kann das Blut nur schwer durch den Körper gepumpt werden, wodurch es vor allem in Armen und Beinen zu einer Ansammlung von Flüssigkeit kommen kann, die über den Urin wieder ausgeschieden werden müssen.
Es gibt auch eine sogenannte psychogene Polyurie, bei der Betroffene aufgrund einer psychischen Erkrankung zu viel trinken.
Was kann man gegen Polyurie machen?
Handelt es sich um eine temporäre Polyurie, die nicht krankheitsbedingt ist, kann man zum Beispiel sein Trink- oder Essverhalten ändern, also zum Beispiel weniger salzige Speisen zu sich nehmen oder weniger Kaffee etc. Ist die Polyurie krankheitsbedingt, muss die Krankheit selbst behandelt werden, wodurch dann im Optimalfall auch die Polyurie verschwindet.
Kann man Polyurie vorbeugen?
Achtet man auf einen gesunden Lebenswandel und verzichtet auf allzu salzige Lebensmittel und ungesunde Getränke wie Kaffee, grün/schwarz Tess und Alkohol kann man Polyurie ein Stück weit vorbeugen. Außerdem kann es helfen Bluthochdruck und Diabetes vorzubeugen.