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Im Alter braucht man ebenso eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung wie in den jungen Jahren. Jedoch können im Alter spezielle Herausforderungen dazukommen, wie Probleme beim Kauen oder beim Schlucken. Dadurch kann es schneller zu einer Mangelernährung kommen, wenn man zu wenig oder zu einseitig isst. Wie können sich also ältere oder pflegebedürftige ausgewogen und gesund ernähren, wenn sie gleichzeitig mit den Herausforderungen einer oder mehrerer Krankheiten gerecht werden müssen?
Was bedeutet „ausgewogen und gesund“?
Grundsätzlich gilt, eine Ernährung ist dann gesund, wenn sie auch ausgewogen ist. Dadurch gewährleisten wir, dass unser Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Achten Sie darauf abwechslungsreich zu essen: Vollkorngetreide, Gemüse und Obst sowie Fleisch, Fisch und Milchprodukte in Maßen. Lebensmittel mit zu viel Salz, Zucker oder tierischen Fetten sollten reduziert werden. Daher essen Sie lieber weniger Fertiggerichte, Wurstwaren oder Süßigkeiten und kochen Sie stattdessen selbst. Das macht nicht nur Spaß, sondern kann auch zu einem geselligen Event werden, wenn Sie eine Bekannte einladen und mal wieder zusammenkochen.
Veränderungen bei der Ernährung im Alter
Im Alter verändert sich unser Körper. Zum Beispiel wird der Stoffwechsel langsamer und der Fettanteil im Körper steigt. Wassergehalt und Muskelmasse nehmen hingegen ab. Der Körper braucht dadurch zwar weniger Energie, aber Vitamine und Mineralstoffe werden in gleichbleibenden Maßen benötigt.
Der Kalorienbedarf schwankt je nach Krankheit oder körperlicher Aktivität. Bewegt man sich viel, braucht man mehr Kalorien als Menschen, die bettlägerig sind. Deswegen sollte man die Ernährung auch der eigenen Krankheit anpassen, da es hier individuelle Unterschiede gibt.
Im Alter verändert sich auch die Empfindungen von Genuss. Ebenso werden Hunger und Durst nicht mehr richtig wahrgenommen, wodurch viele ältere Leute dazu neigen, weniger zu trinken als gut für sie wäre.
Häufige Probleme im Alter: Mangel- und Fehlernährung
Viele ältere Menschen ernähren sich eher einseitig und unausgewogen. Zudem nehmen sie oft zu wenige Nährstoffe und zu wenig Flüssigkeit zu sich. An manchen Tagen vergisst man vielleicht ganz zu essen. Das, in Kombination mit bestimmten Krankheiten, kann sich schnell zu einer Fehl- oder Mangelernährung zuspitzen, was gefährlich für den menschlichen Organismus wäre. Lesen Sie mehr dazu hier: Mangelernährung – Symptome und Behandlung.
Um dem ganzen entgegenzuwirken, können Sie ein Ernährungstagebuch führen. Schreiben Sie dazu einfach auf, was Sie wann gegessen haben und was und wie viel Sie wann getrunken haben. Dadurch verlieren Sie nicht so schnell den Überblick. Wenn Sie mehr trinken wollen, kann auch eine Handy-App helfen, die Ihnen mehrmals täglich eine Erinnerung schickt, dass Sie noch etwas trinken sollten.
Als Angehörige sollte man sich bewusst sein, dass Hunger im Alter nachlässt. Daher ist es wichtig, nicht zu viel Druck auszuüben auf die betroffene Person, da Essen immer noch etwas genussvolles sein und nicht in Zwang übergehen sollte.
Untergewicht im Alter
Nehmen Sie oder eine angehörige Person immer weiter an Gewicht ab und verlieren Appetit, sollten Sie besonders Acht geben und die Ernährung bewusst umstellen, um zu versuchen nicht noch weiter abzunehmen. Dabei helfen können Essenspläne, die Sie mit Ihrem Arzt erarbeiten können oder feste Bestellungen beim Menübringdienst. Dadurch ernähren Sie sich gezielt und bewusst mit frischen Lebensmitteln. Zudem kann es helfen, in Gesellschaft zu essen und ein nettes Tischgespräch dabei zu führen, damit das Essen nicht nur Zweck, sondern auch Vergnügen ist.
Sollten Sie selbst oder Ihr Angehöriger stark abgemagert sin, kann auch eine kalorienreiche Zusatznahrung wie zum Beispiel Trinknahrung helfen, gegen den Gewichtsverlust vorzugehen.
Unverträglichkeiten auf Nahrungsmittel
Manche Menschen werden bereits mit Nahrungsunverträglichkeiten geboren, andere entwickeln diese erst im Laufe ihres Lebens. Besonders im Alter sollte man auf diese Unverträglichkeiten Rücksicht nehmen und auf seinen Körper achten.
Symptome von Unverträglichkeiten müssen nicht immer Ausschlag und Kratzen im Hals sein, sondern auch Durchfall, Blähungen und Kopfschmerzen nach dem Verzehr von Lebensmitteln können auf eine Unverträglichkeit hinweisen.
Die häufigsten Nahrungsunverträglichkeiten im Überblick
Milchzucker (Laktose)
Menschen, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden, können das Kohlenhydrat der Milch nicht aufspalten. Dadurch kommt es zu Blähungen, Krämpfen und Durchfall. Helfen tut da auf Milchprodukte zu verzichten bzw. laktosefreie Alternativen zu wählen oder pflanzliche Produkte zu genießen.
Fruchtzucker (Fructose)
In den meisten Obst- und Gemüsesorten kommt Fruchtzucker vor. Auch hier reagiert der Körper bei einer Unverträglichkeit mit Durchfall, Übelkeit oder Bauchschmerzen. Reduzieren Sie daher die Obst- und Gemüsemenge, die sie am Tag zu sich nehmen. Auch Fruchtsäfte sollten vermieden werden.
Klebereieiweiß (Gluten)
Das Immunsystem reagiert hier überempfindlich auf das in vielen Getreidesorten enthaltene Eiweiß Gluten. Die Schleimhaut des Dünndarms entzündet sich nach dem Verzehr, wodurch die Betroffenen an Verdauungsbeschwerden leiden. Greifen Sie daher auf glutenfreie Alternativen wie Mais, Reis, Buchweizen, Hirse etc. zurück.
Histamin
Durch Fermentation von Lebensmitteln oder deren Reifung entsteht Histamin zum Beispiel in Käse, Schinken oder Rotwein. Symptome einer Histamin-Unverträglichkeit können Juckreiz, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Herzrasen sein.
Suchen Sie bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit unbedingt Ihren Arzt auf, um Weiteres abzuklären.