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Was ist eine Schrumpfblase?

Eine verkleinerte Harnblase, die eine nicht dehnbare, starre Blasenwand hat, wird als Schrumpfblase bezeichnet. Dadurch kann der Umfang der Harnblase bis auf weniger als 15% des ursprünglichen Umgangs reduziert werden. Eine Schrumpfblase ist oft mit einer Harnableitungsstörung verbunden. Betroffen sein können Frauen und Männer jeden Alters. Mit zunehmendem Alter (ab ca. 50 Jahren) steigt das Risiko einer Schrumpfblase

Entstehung der Schrumpfblase

Werden mehrere Blasenentzündungen verschleppt oder liegt eine chronische Blasenentzündung vor, kann es infolgedessen zu einer Schrumpfblase kommen.

Eine weitere Ursache ist eine sogenannte neurogene Blase, bei der falsche Reize an die Nerven der Blasenmuskulatur weitergeleitet werden. Dadurch zieht sich die Blase vermehrt zusammen.

Auch wenn ein Blasenkatheter über einen langen Zeitraum angewendet wird, kann das die Entstehung einer Schrumpfblase begünstigen. Liegt keines der genannten Phänomene vor, können auch schwerwiegende Erkrankungen wie Harnblasentumore, Prostatakrebs oder Gebärmuttertumore die Ursache sein.

Symptome

Eine Schrumpfblase äußert sich durch häufigen Harndrang, aber nur einem geringen Abgang von Urinmengen (Pollakisurie). Häufig, aber nicht immer kann es zu mehr oder weniger starken Schmerzen beim Wasserlassen kommen. Ansonsten können die Symptome recht vielfältig sein.

Vorbeugen einer Schrumpfblase

Die wichtigste präventive Maßnahme ist viel zu trinken. Man sollte zwischen 2 und 3 Litern pro Tag zu sich nehmen. Bevorzugte Getränke sind dabei Wasser, Tees (keinen Schwarztee) oder Saftschorlen. Auf Kaffee, Alkohol, Soft- und Energy Drinks sollte hingegen eher verzichtet werden.

Hat man Symptome, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und die Symptome nicht ignorieren. Erkrankungen wie Blasenentzündungen oder Reizblasen sollten immer gut behandelt und auskuriert werden. Gerade Patienten aus der Risikogruppe (Männer, Schwangere, Menschen mit Diabetes mellitus, etc.), sollten auf jeden Fall Ihren Arzt oder ihre Ärztin aufsuchen.

Ist eine Schrumpfblase heilbar?

Eine Schrumpfblase ist nicht immer heilbar, gerade wenn es sich um eine neurogene Blase handelt. Spezielle Medikamente können aber Linderung schaffen. In schweren Fällen einer Schrumpfblase, wenn sich zum Beispiel der Harn im Nierenbecken staut, hilft oft nur eine OP. Hierbei wird dann die Harnblase vergrößert oder eine künstliche Blase eingesetzt.

Ist die Schrumpfblase als Folge einer Blasenentzündung entstanden, kann man diese recht gut heilen, indem man die Erkrankung mit Antibiotika behandelt.

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Warum macht uns Stress krank?

In unserem Alltag versuchen wir immer alles möglichst unter einen Hut zu bekommen – Arbeit, Haushalt, soziale Kontakte und vieles mehr. Dabei kommt es leicht zu Stress. Ein Thema von dem wir alle durch stets steigende Anforderungen immer öfter konfrontiert sind. Stress äußert sich bei jedem Menschen anders und wird auch durch andere Faktoren ausgelöst. Was einem Menschen Freude macht, bereitet einem anderen den größten Stress.

Was ist Stress genau?

Zunächst einmal ist Stress eine körperliche Reaktion, die den Organismus kurzfristig besonders leistungsfähig machen soll und keinen krankmachenden Effekt hat. Es ist ein Zustand emotionaler und körperlicher Anspannung, der durch eine Bedrohung, Herausforderung oder Belastung ausgelöst wird. Die inneren und/oder äußeren Reize, die Stress-Symptome hervorrufen, werden als Stressoren bezeichnet. Oft entsteht Stress, wenn eine Person glaubt, einer Herausforderung nicht gewachsen zu sein. Unser Gehirn kann somit quasi „entscheiden“, ob wir Stress erleben oder nicht. Prinzipiell ist ein Stressgefühl vorübergehend, kann aber auch chronisch werden.

Was passiert in unserem Körper bei Stress?

Ein klassisches Beispiel für Stress ist unser natürliches Fluchtverhalten. Sind wir in einer Gefahrensituation, reagiert unser Körper augenblicklich und schüttet Stresshormone wie Adrenalin aus. Dadurch erhöht sich die Aufmerksamkeit und die Herzfrequenz.

Stressreaktionen laufen immer noch demselben Muster ab, unabhängig von der eigentlichen Ursache. Bereits wenn wir uns eine stressige Situation vorstellen, werden verschiedene Gehirnregionen aktiviert, die uns auf „Flucht oder Kampf“ vorbereiten sollen. Es werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, die eine Erhöhung des Blutdrucks und des Herzschlags bewirken. Zudem kommt es zu einer erhöhten Muskelspannung, mehr Sauerstoffproduktion und mehr Energie. Stress ist an sich nichts schlechtes, sondern kann in einem ausgewogenen Wechsel mit Entspannung auch gesundheits- und leistungsfördernd sein. Findet man sein individuelles Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung, kann Stress auch als positiv und nicht belastend erlebt werden.

Kurzübersicht: Körperliche Auswirkungen von akutem Stress

  • Gehirn: Durchblutung des Gehirns
  • Atmung: Erweiterung der Bronchien, Atembeschleunigung
  • Herz-Kreislauf: erhöhter Blutdruck, schnellerer Herzschlag
  • Muskulatur: erhöhte Muskelspannung, verbesserte Reflexe
  • Stoffwechsel: Energiebereitstellung (Blutzucker, Fette)
  • Haut: Schwitzen (Hände und Achseln)
  • Sexualität: Libidohemmung
  • Verdauung: Hemmung der Verdauungstätigkeit und der Energiespeicherung
  • Immunsystem: Kurzfristig erhöhte Immunkompetenz
  • Schmerz: Kurzfristig erhöhte Stresstoleranz

Positiver und negativer Stress

Ob Stress als negativ (belastend) oder positiv (motivierend) wahrgenommen wird, hängt vor allem von der gedanklichen und emotionalen Bewertung der Stresssituation ab. Des Weiteren ist es entscheidend, welche Handlungen man vom Stresserleben ableitet, um die Einteilung in Eustress (positiv) und Disstress (negativ) zu treffen. Diese Einteilung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, da verschiedene Situationen für verschiedene Stimmungen sorgen können. Wir können unser Verhalten in Stresssituationen auch bewusst steuern.  Letztendlich ist das positive oder negative Erleben von Stress eine Folge von Erfahrungen und erlerntem Verhalten.

Mögliche Ursachen von Stress

Viele Faktoren können in uns Stress auslösen. Mögliche Auslöser oder Gründe liegen vor allem in drei Bereichen vor: zwischenmenschlichen, beruflichen und gesundheitlichen Herausforderungen und Belastungen. Je mehr wir persönliche Lebensbereiche neu ausrichten oder umstrukturieren müssen, desto höher ist in der Regel unser Stress-Level. Beispiele können sein:

  • Arbeit: Überforderung, Überstunden, Arbeitsplatzkonflikte
  • Finanzen: Schulden, Geldmangel, Unsicherheit über die Zukunft
  • Beziehungen: Konflikte, Trennungen, Verluste
  • Gesundheit: Krankheit, Schmerzen, Angst vor Krankheit
  • Veränderungen: Umzug, Karrierewechsel, Tod eines geliebten Menschen
  • Erwartungen: Leistungsdruck, Selbstkritik, Perfektionismus
  • Umweltfaktoren: Lärm, Überfüllung, Zeitdruck

Größte Stressfaktoren in Deutschland nach Geschlecht (2021) (Quelle: Stress – Größte Stressfaktoren in Deutschland nach Geschlecht 2021 | Statista)

Zusammenhang Stress und Alter

Circa 30% der Erwerbstätigen leiden häufig unter Stresszuständen. Zusammen mit hohen Anforderungen an sich selbst, sind Beruf, Schule und Studium der größte Stressor in der deutschen Gesellschaft. Generell fühlen sich jüngere Menschen häufiger gestresst als die ältere Generation, was an Leistungsdruck in Form von Prüfungen, dem Sammeln von Expertise nach dem Berufseinstieg und generell sich ständig verändernden Lebensumstellungen liegen kann.

Körperliche Erkrankungen durch Stress

Eine Stressreaktion, gerade solche die sich als Dauerzustand in unserem Körper breit machen, können ernsthafte körperliche Erkrankungen auslösen.

Stress hat eine immunsuppressive Wirkung bei langfristig anhaltendem Stress. Durch chronischen Stress können Krankheiten entstehen, was unter anderen auch an biologischen Risikofaktoren (z.B. Blutdruck), psychologischen Risikofaktoren (Depressionen, Pessimismus etc.) und verhaltensbezogenen Risikofaktoren (Rauchen oder Alkohol als Stressbewältigung) liegen kann.

Beispiele für typische körperliche Erkrankungen, die durch Stress entstehen oder verschlimmert werden, sind:

  • Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt
  • Magen- und Darmprobleme wie Magenschleimhautentzündungen oder Reizdarmsyndrom
  • erhöhte Infektanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen wie Migräne und Spannungskopfschmerzen
  • Viruserkrankungen wie Lippenherpes und Gürtelrose
  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis sowie Allergien oder Asthma können durch Stress verstärkt werden.

Kurzübersicht langfristige Folgen von Stress auf unseren Körper

BereichMögliche langfristige Krankheitsfolge
GehirnEinschränkung kognitive Leistungsfähigkeit und Gedächtnisfunktionen, Hirninfarkt, Depressionen
Sinnesorgane Auge, OhrErhöhter Augeninnendruck, Ohrgeräusche, Tinnitus, Hörsturz
Herz-KreislaufKoronare Herzerkrankungen, Herzinfarkt
MuskulaturKopf-, Rückenschmerzen
VerdauungsorganeStörung der Verdauung, Magen-Darm-Geräusche
StoffwechselErhöhter Cholesterinspiegel und Blutzuckerspiegel/Diabetes
ImmunsystemInfektionskrankheiten, Aids, Tumorwachstum, Allergien, Autoimmunkrankheiten
SexualitätZyklusstörungen, Impotenz
Langfristige Körperliche Folgen von Stress

Symptome und Warnsignale

Wer sich langfristig gestresst fühlt, kämpft früher oder später mit physischen und/oder psychischen Folgen. Daher ist es sehr wichtig, auf Warnzeichen des Körpers zu achten, denn ein Körper unter Stress, befindet sich im Ausnahmezustand. Bei den meisten Menschen ist das erste Anzeichen von Stress, das Gefühl nur noch zu funktionieren. Zudem reagiert man deutlich gereizter und gerät oft ins Grübeln, wenn man gestresst ist. Auch Antriebslosigkeit und das Vernachlässigen des sozialen Umfelds wie Freunde oder Familie sind ein Anzeichen.

Seelische Stress-Symptome

Gerade bei unkontrollierbaren Stress kommt es häufig zu psychischen Beeinträchtigungen, wodurch die Stresstoleranz wiederum schlechter wird und ein Teufelskreis entstehen kann. Auch Schlafstörungen als Folge von Stress sind hier ein Bindeglied, das Stress noch verstärken kann.

Durch Stress können auch diverse psychische Erkrankungen entstehen wie zum Beispiel

  • Burnout
  • Angststörungen
  • Tinnitus
  • Depressionen
  • Nervosität
  • Konzentrationsstörung
  • ADS/ADHS

Stressmanagement und Stressbewältigung

Alles rund um Tipps zur Stressbewältigung lesen in diesem Artikel: Effektives Stressmanagement – Stress identifizieren und bewältigen

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Prostatakrebs – Ursachen und Risikofaktoren

Ein Prostatakarzinom (Krebs der Vorsteherdrüse) tritt typischerweise bei älteren Patienten auf. Es zählt zudem zu den am häufigsten diagnostizierten bösartigen Tumoren bei Männern und ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Wird der Krebs frühzeitig diagnostiziert, stehen die Heilungschancen gut.

Was ist die Prostata?

Die Prostata ist eine Vorsteherdrüse, die unterhalb der Blase liegt. Sie zählt damit zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes. Sie ist etwa kastaniengroß und wiegt im gesunden Zustand ca. 20 Gramm. Die Harnröhre wird von ihr ringförmig umschlossen. Zusammen mit den Hoden und den Samenbläschen sorgt sie für die Produktion der Samenflüssigkeit. Jedoch kann sich die Prostata durch verschiedene Faktoren wie Bakterien, Viren, Pilzen oder äußere Einflüsse wie Katheter entzünden. Ab einem Alter von circa 35 Jahren nimmt die Größe der Prostata allmählich zu.

Was ist Prostatakrebs?

Beim Prostatakrebs vermehren sich die Zellen unkontrolliert, wachsen ins Gewebe ein und bilden so einen Tumor. Das Prostatakarzinom geht meist von den äußeren Prostatadrüsen aus, wächst langsam und neigt dazu zu streuen, was bedeutet, dass sich Krebszellen im Körper ausbreiten und Metastasen bilden. Diese entstehen bei dieser Art des Krebses vor allem in Lymphknoten und Knochen. Es werden immer mehr Prostatakrebs-Neuerkrankungen diagnostiziert (ca. 60000 Neuerkrankungen jährlich), was vor allem an der Zunahme der Vorsorgeuntersuchungen im Zusammenhang der Prostatakrebs-Früherkennung liegt. Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser.

Wie entsteht Prostatakrebs? – Ursachen und Risikofaktoren

In den letzten Jahrzehnten wurde über die Prostatakrebsursache und die Krebsentstehung intensiv geforscht. Als größter Risikofaktor wurde das erreichte Alter identifiziert. Bei einem 70-jährigen Mann liegt das Risiko in den nächsten 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken bei über 6%, während ein 40-jähriger Mann nur ein Risiko von 0.1% hat.

Auch die Erbanlagen spielen eine Rolle, ebenso wie hormonelle Faktoren. Hier spielt vor allem das männliche Sexualhormon Testosteron eine entscheidende Rolle, das in den Hoden produziert wird. Ohne Testosteron können keine Prostatakrebszellen entstehen.

Auch eine ungesunde, bewegungsarme Lebensweise, Rauchen, Stress und ggf. Übergewicht kann die Entstehung der Krebszellen begünstigen.

Symptome von Prostatakrebs

Symptome werden meist erst bemerkt, wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat. Er muss dafür so groß sein, dass er bis zur Harnröhre reicht und auf diese drückt, was dann wiederum zu Problemen beim Wasserlassen führt. Dieses Symptom – Probleme beim Wasserlassen – muss nicht zwangsweise auf Prostatakrebs hinweisen, sondern kann auch zahlreiche andere Ursachen haben.

Weitere Symptome zu Beginn der Erkrankung können sein:

  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts (Nykturie)
  • Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens
  • Unfähigkeit zu Urinieren (Harnverhaltung)
  • Schwacher oder unterbrochener Harnfluss
  • Schmerzhafte Ejakulation/erektile Dysfunktion
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit

Im weiteren Verlauf der Erkrankung, wenn sich schon Metastasen gebildet haben, kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Leistungsknick
  • Schmerzen im Bereich des Rückens, Beckens oder in der Leistengegend

Kann man Prostatakrebs vorbeugen?

Die Hauptursachen für Prostatakrebs sind das Alter und die genetische Veranlagung, weshalb sich kaum Empfehlungen aussprechen lassen, um der Krebserkrankung vorzubeugen.

Allgemein lässt sich das Krebsrisiko durch einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, genügend Bewegung, Nichtrauchen und einem maßvollen Umgang mit Alkohol senken.

Prostatakrebs Früherkennung beim Arzt

Im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms kann man ab 45 Jahren einmal im Jahr kostenlos vom Arzt eine gründliche Anamnese durchführen lassen. Dabei werden zunächst einmal Fragen zur eigenen und familiären Krankengeschichte gestellt.

Im Anschluss werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten abgetastet. Die Prostata wird vom Enddarm aus abgetastet, wobei man von der DRU (digital-rektalen Untersuchung) spricht. Dies ist eine einfache, schmerzlose und schnelle Methode. Hierbei können jedoch nicht alle Tumore entdeckt werden, weil gerade sehr kleine oder ungünstig platzierte Wucherungen schonmal übersehen werden können.

Weitere Methoden sind der PSA-Test, bei dem die sich im Blut befindenden Prostata-spezifischen Antigene bestimmt werden. Diese Methode ist jedoch umstritten. Es kann auch ein transrektaler Ultraschall durchgeführt werden, wodurch sich viele Veränderungen der Prostata erkennen lassen. Letztendlich lässt sich nur durch eine Prostatabiopsie die Verdachtsdiagnose für einen Prostatakrebs sichern. Dafür werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen und untersucht.

Therapie bei Prostatakrebs

Für die Prostatakrebs Behandlung stehen eine Vielzahl von Therapieoptionen zur Verfügung, die idealerweise in einem gemeinsamen Gespräch von Arzt und Patient festgelegt werden.

Welche Therapie die passende ist, hängt davon ab, wie weit fortgeschritten bzw. aggressiv der Prostatakrebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits ist und wie alt die Patienten sind.

Befindet sich der Krebs noch in einem frühen Stadium, kann es sein, dass er zunächst einmal nur langfristig beobachtet wird und erstmal gar keine Behandlung erfolgt. Langfristig gesehen ist das Ziel eine palliative Behandlung einzuleiten, wenn der Krebs fortschreitet. Bei der zweiten Methode, der aktiven Überwachung, wird zunächst auch nur engmaschig beobachtet, aber das langfristige Ziel ist hier eine kurative (heilende) Behandlung.

Solange der Prostatakrebs in frühen Stadien diagnostiziert wird und keine Metastasen gebildet hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Krebs durch eine komplette operative Entfernung der Prostata heilbar ist. Diese Operation nennt sich radikale Prostatektomie (vollständige Prostataentfernung) und hierbei werden neben der gesamten Prostata und ihrer Kapsel auch die Samenblase und ein Teil des Samenleiters sowie bei vielen Patienten auch die Lymphknoten im Becken entfernt. Die Operation ist eine schwere, physisch als auch psychisch belastenden Operation, wo für die Genesung durchaus einige Monate vergehen können. Nach der Operation kommt es häufig zu einer vorübergehenden Harninkontinenz, weil der Blasenschließmuskel geschwächt ist. Hier kann gezieltes Beckenbodentraining helfen die Kontinenz wieder herzustellen.

Ebenfalls helfen kann eine Strahlentherapie. Die Bestrahlung kann von außen durch die Haut, aber auch von innen als Kurzdistanz-Strahlentherapie erfolgen. Die äußere Bestrahlung wird in der Regel über einen Zeitraum von 7-9 Wochen an fünf Tagen pro Woche durchgeführt.

Weitere mögliche Therapien bei Prostatakrebs sind:

  • Langfriste Beobachtung
  • Aktive Überwachung
  • Operation: Radikale Prostatektomie
  • Strahlentherapie/ Bestrahlung (auch Brachytherapie)
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie
  • Andere Behandlungsverfahren

Ist Prostatakrebs heilbar?

Solange das Karzinom frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. Hat der Krebs bereits gestreut, gilt der Krebs als unheilbar. Daher haben Therapien dann das primäre Ziel, mittels Therapien die Schmerzen des Patienten so weit zu lindern, dass die Lebensqualität so gut wie möglich erhalten bleibt. Zudem soll das Fortschreiten der Krankheit vermindert bzw. verlangsamt werden.

Da der Krebs meist erst in einem recht hohen Alter (70+) auftritt und der Tumor sehr langsam wächst, kann man mit entsprechender Behandlung noch lange leben. Daher ist ein fortgeschrittenes Stadium des Prostatakrebses kein Todesurteil.

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Harnverhalt (Ischurie)

Ein Harnverhalt liegt dann vor, wenn die Blase stark gefüllt ist, aber Betroffene trotz Harndrang kein Wasser lassen können.

Es wird zwischen dem akuten und dem chronischen Harnverhalt unterschieden.

Der akute Harnverhalt ist besonders schmerzhaft, weil die Harnröhre plötzlich blockiert, so dass kein Urin mehr abgegeben werden kann. Dies muss direkt im Krankenhaus behandelt werden, weshalb sofort die 112 angerufen werden muss.

Beim chronischen Harnverhalt treten meist nur wenige bis keine Schmerzen auf. Betroffene können zumindest ein bisschen Wasser lassen, sind aber dennoch eingeschränkt in ihrer Harnfunktion.

Symptome im Überblick

Symptome bei akutem Harnverhalt:

  • Unfähigkeit die Blase trotz starkem Harndrang zu entleeren
  • starke, kolikartige Schmerzen
  • sichtbar geschwollener Unterbauch, bedingt durch die übervolle Blase

Symptome bei chronischem Harnverhalt:

  • Schwierigkeiten die Blase bewusst zu entleeren
  • Vermehrter Harndrang bei maximal leichtem tröpfeln
  • Überlaufinkontinenz
  • Harndrang, obwohl man gerade erst auf dem WC war
  • Blut im Urin

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt viele mögliche Ursachen für einen Harnverhalt. Bei Männern kann eine gutartige Prostatavergrößerung im Alter eine Ursache sein. Bei Frauen ist es meist eine gynäkologische Erkrankung wie zum Beispiel eine Organsenkung, die den Harnverhalt auslöst. Auch während den ersten Schwangerschaftswochen kommt es oft zu einem Harnverhalt, da die Gebärmutter sich stark weitet und so den Harnabfluss verhindert.

Auch Wucherungen wie Narben, oder bösartige Tumore können den Harnverhalt auslösen. Genauso wie bei Blasensteinen, Nierensteinen oder Harnsteinen, die ebenfalls eine Ursache für Harnverhalt sind, können diese Männer und Frauen gleichermaßen betreffen.

Kommt ein Harnverhalt bei Kindern vor – häufig sind es Jungen – sind oft Harnröhren- oder Urethralklappen die Ursache. Schon im Mutterleib kann sich der Harnverhalt entwickeln.

Eine weitere Ursache können Infektionen wie Harnröhren- oder Blasenentzündungen sein, sowie Prostataentzündungen bei Männern oder vaginale Entzündungen bei Frauen.

Auch neurologische Faktoren, wie zum Beispiel eine diabetische Polyneuropathie oder Multiplen Sklerose können ebenfalls eine Ursache sein. Gleiches gilt für Angststörungen oder häufigen Stress. Dadurch verkrampfen sich Betroffene so sehr, dass sie nicht in der Lage sind Wasser zu lassen.  

Ebenfalls problematisch können gewisse Medikamente sein, die Harnverhalt als Nebenwirkung haben.

Ist ein Harnverhalt gefährlich?

Wenn sich die Blase nicht mehr entleeren kann, kann das sehr gefährlich für die Betroffenen werden. Es kann infolgedessen zu Blasenrissen oder Urin Stau bis hinauf ins Nierenbecken kommen. Gerade bei einem akuten Harnverhalt sollte man unbedingt 112 anrufen und sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Auch bei ersten Symptomen für einen chronischen Harnverhalt sollte man eine Arztpraxis aufsuchen, um die Ursachen zu klären.

Was tun bei Harnverhalt?

Bei einem akuten Harnverhalt sind die Schmerzen meist extrem stark. Daher sollten Sie umgehend den Krankenwagen anrufen und die Person während der Wartezeit so lagern, dass die Schmerzen halbwegs erträglich sind. Kümmern Sie sich um die Person, indem Sie mit ihr sprechen, sie ablenken und die Vitalfunktionen im Auge behalten.

Im Krankenhaus werden die Schmerzen gelindert und die Ursachen herausgefunden. Dementsprechend werden dann weitere Schritte besprochen.

Bei einem chronischen Harnverhalt sollten Sie zunächst einmal versuchen, den Konsum von stark urintreibenden Getränken zu reduzieren – sprich trinken Sie weniger Kaffee, Cola, Grüntee oder Schwarztee.

Außerdem empfehlenswert ist ein regelmäßiges Blasentraining. Dadurch lernt man, die Blase besser zu kontrollieren.